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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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das Gesicht. »Das heißt eingeäschert.«
    Onkel Elmer grinste Grandma an. »Und wer ist dieses junge Ding? Sieht sexy aus.«
    »Das trifft doch wohl eher auf Sie zu«, erwiderte Grandma.
    Elmer zwinkerte ihr zu. »Die Jungs im Heim würden sie mögen. Sie sehen zum Anbeißen aus.«
    »Das macht der Mantel«, sagte Grandma. »Der ist aus Wolle.«
    Elmer fasste den Stoff an. »Echt gute Qualität. Ich habe ein Auge für Qualität. Ich war nämlich im Einzelhandel tätig.«
    »Den Mantel habe ich schon ganz lange«, sagte Grandma. »Als ich ihn kaufte, war ich noch größer. Seitdem bin ich ein bisschen geschrumpft.«
    Elmer schüttelte den Kopf, und das Toupet rutschte seitlich über ein Ohr. Mit beiden Händen richtete er es wieder gerade. »Die reiferen Jahre sind eine Qual«, sagte er.
    »Sie sehen nicht so aus, als wären Sie geschrumpft«, sagte Grandma. »Sie sind doch noch ziemlich groß.«
    »Na ja, einiges ist geschrumpft, anderes dafür angeschwollen«, stellte Elmer klar. »In jungen Jahren habe ich mir einige Tätowierungen machen lassen, die sehen jetzt nicht mehr gut aus. Einmal, als ich betrunken war, habe ich mir Eisenhower auf den Sack tätowieren lassen, heute sieht er aus wie ein Popcorn von Orville Redenbacher.«
    »Sagen Sie nichts gegen das Popcorn von Redenbacher, das schmeckt ausgezeichnet«, meinte Grandma.
    »Allerdings. Keine Bange, sonst ist unten rum noch alles dran. Ich komme immer noch, wenn es drauf ankommt.«
    »Und wann kommt es drauf an?«, fragte Grandma.
    »In der Falle. Baumelt ein bisschen zwischen den Beinen, aber der Kolben ist noch voll funktionstüchtig, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Onkel Elmer macht sein Geschäft in einen Beutel«, sagte Jeremy.
    »Ist nur vorübergehend«, sagte Elmer. »Bis der Bypass abgeheilt ist. Die haben mir ein Stück Schweinedarm eingesetzt, zu Versuchszwecken.«
    »Ach, du Schreck«, sagte ich. »Wo ist bloß die Zeit hin? Jetzt aber nichts wie los.«
    »Ja, ich darf nicht zu spät zum Abendessen kommen«, sagte Grandma.
    »Ich will heute noch zur Aufbahrung ins Beerdigungsinstitut. Milton Buzick liegt aus. Der soll nicht wiederzuerkennen sein, habe ich gehört.«
    »Gibt es hier in der Stadt ein gutes Beerdigungsinstitut?«, erkundigte sich Elmer bei Grandma.
    »Ich gehe immer zu dem in der Hamilton Avenue. Das wird von zwei netten jungen Männern geleitet. Die bieten immer selbstgebackene Plätzchen an.«
    »Hm, lecker«, sagte Elmer. »Wir könnten uns da treffen, wenn Sie wollen. Ich suche nämlich eine reife Freundin. Würden Sie mich mal ranlassen?«
    Cynthia schlug Onkel Elmer auf den Kopf. »Benimm dich!«
    »Mir bleibt nicht mehr viel Zeit«, sagte Elmer und richtete sein Toupet neu aus.
    »Was jetzt?«, fragte Grandma Mazur, als wir uns wieder im Auto niedergelassen hatten.
    »Ich muss nach Hause, um mich für heute Abend zurechtzumachen.
    Dieser Elmer macht ja einen munteren Eindruck. Der findet bestimmt schnell eine. Ich muss aufpassen, dass Myra Witkowski ihn mir nicht wegschnappt.«
    »Vergiss nicht, ich suche Simon Diggery. Tu mir einen Gefallen und guck nach, ob Milton Schmuck trägt. Sag Bescheid, wenn er mit teuren Klunkern in die Grube einfährt, dass es sich für Diggery lohnen würde, sich nachts auf den Friedhof zu schleichen.«
    Kurz nach sechs liefen Morelli und Bob bei mir ein. Morelli warf Boots und Jacke in den Flur und pflanzte eine Einkaufstüte und ein Sixpack auf den Küchentresen. Er packte mich, küsste mich und machte eine Flasche Bier auf.
    »Ich habe einen Mordshunger«, sagte er. »Mittagessen ist heute ausgefallen, keine Zeit.«
    Ich holte ein paar Chili-Hotdogs und eine Riesenportion Pommes mit Käsesoße aus der Einkaufstüte, tat zwei Hotdogs und eine Portion Pommes in Bobs Fressnapf und packte noch einen Hotdog für mich aus.
    »Das liebe ich so an dir«, sagte ich zu Morelli. »Nie bringst du Gemüse mit.«
    Morelli aß seinen Hotdog und trank das nächste Bier. »Ist das der einzige Grund, warum du mich liebst?«
    »Nein, aber es ist einer der wichtigsten.«
    »Wir kommen mit den Berringer-Morden keinen Schritt weiter. Die Security-Firma hatte in den Überwachungskameras keine Filme eingelegt. Die beiden Ermordeten waren bei allen verhasst. Am Tattag war es kalt und diesig, und auf der Rückseite des Gebäudes gibt es keine Außenbeleuchtung. Keiner hat was gesehen. Keiner hat was gehört. Einbruch. Nichts gestohlen.«
    »Such dir ein Medium, das Kontakt mit den Toten aufnimmt.«
    »Witzbold.

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