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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Aber gedacht habe ich daran auch schon.«
    »Und Dickie? Stehe ich immer noch unter Verdacht?«
    »Bis jetzt gilt Dickie nur als vermisst. Wenn seine Leiche allerdings mit der Flut angespült wird, könntest du Schwierigkeiten bekommen. Marty Gobel ist der leitende Untersuchungsbeamte in dem Fall, er wird sich morgen gleich bei dir melden. Ich habe ihm deine Handynummer gegeben.«
    »Kann ich mein Orgasmusalibi anführen?«
    »Ja, mein Ruf könnte eine Auffrischung ganz gut vertragen.« Morelli aß seinen zweiten Hotdog auf und machte sich über die Pommes her.
    »Ich bin nicht mit dem Fall beauftragt, aber ich habe mich mal auf eigene Faust ein bisschen umgehorcht. Dickies Kompagnons sind mir nicht geheuer. Wahrscheinlich tut es mir noch mal leid, dass ich dich darum gebeten habe – aber könntest du vielleicht Ranger mit ins Boot holen? Er kann sich Sachen leisten, dir mir als Polizist verboten sind. Ihm macht es nichts aus, sich etwas außerhalb der Legalität zu bewegen. Er soll sich mal Dickies Kompagnons vorknöpfen.«
    »Du machst dir ja Sorgen um mich.«
    Morelli wischte sich die Hände an der Jeans ab, zog mich zu sich heran und schlang die Arme um meine Hüfte. »Dickie war ein angesehener Anwalt. Und Joyce macht ein irres Spektakel. Die Sache wird ganz schön hoch gehängt, und irgendwann gucken sich die Politiker einen aus, auf den sie mit dem Finger zeigen können. Wenn sich keine neuen Beweise finden und die Medien auf den Fall anspringen, dann stehst du im Rampenlicht.« Er legte eine Wange an meine Stirn. »Mit dem Presserummel könnte ich ja noch fertig werden. Aber wenn sie dich mir wegnehmen, das könnte ich nicht ertragen.«
    Ich neigte den Kopf nach hinten und sah Morelli an. Er meinte es ernst.
    »Glaubst du, dass ich verhaftet und angeklagt werde?«
    »Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber drauf wetten möchte ich auch nicht. Bitte Ranger um Hilfe, und halt dich bedeckt. Tu nichts, was noch mehr Blicke auf dich ziehen könnte.«
    Irgendein Klingeln in der Dunkelheit riss mich aus dem Schlaf. Morelli fluchte leise, und er langte über mich hinweg zum Nachttisch, auf dem er sein Handy abgelegt hatte. »Ja?« sagte er.
    Am anderen Ende meldete sich eine Stimme, und ich spürte, wie Morelli langsam zum Leben erwachte.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein«, brüllte er den Anrufer an.
    »Warum passiert diese Scheiße immer mitten in der Nacht?«
    Ich schielte zu meinem Wecker und verzog das Gesicht. Drei Uhr. Morelli stand auf, ging im Zimmer hin und her und suchte seine Klamotten zusammen, das Handy noch immer ans Ohr geklemmt. »Sag mir die Adresse«, bat er. Im nächsten Moment klappte er sein Handy zu. Er streifte sich die Uhr übers Handgelenk und stieg in seine Jeans.
    Dann hockte er sich auf die Bettkante und zog sich Strümpfe an. Er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich. »Ich muss los. Wahrscheinlich komme ich heute Abend nicht nach Hause. Bob nehme ich mit.«
    »Ist es wegen der Berringer-Morde?«
    »Man hat gerade einen Toten in dem Gebäude gefunden.«
    Er steckte sich seine Pistole an den Gürtel und zog sich noch einen Sweater übers T-Shirt. »Ich melde mich, wenn ich kann.«
    Ich hatte nur noch etwas Erdnussbutter in meinem Speiseschrank, keine Milch, kein Brot und keinen Saft, aber dafür eine halbe Schachtel Cheerios. Ich schüttete einige Cheerios in Rex‘ Fressnäpfchen und vermischte den Rest mit der Erdnussbutter. Ich spülte mein Frühstück mit schwarzem Kaffee hinunter und griff mir meine Steppjacke.
    Marty Gobel, der Polizist, der den Fall Dickie bearbeitete, sollte mich heute Morgen anrufen. Wenn ich nicht Morellis Freundin wäre, müsste er mir wahrscheinlich die Fingerabdrücke abnehmen. Gut, dass ich was Anständiges im Magen hatte, sonst wäre mir bestimmt ganz anders geworden. Ich wollte absolut nicht ins Gefängnis.
    Der Name Peter Smullen stand als Erster auf der Liste meiner absurden Gelegenheitsjobs. Rangers Angaben zufolge sollte Smullen kurz nach acht bei Starbucks auflaufen. Ich war Viertel vor acht da und tat erst mal ganz unauffällig, indem ich mir die Regale mit Kaffeebechern zum Verkauf ansah. Dabei war Unauffälligkeit hier überhaupt nicht das Problem, der Laden war gerammelt voll, hier ragte keiner heraus, der nicht gerade zwei Meter groß war.
    Ein Problem stellte sich erst, als Smullen um fünf nach acht durch die Tür gesegelt kam. Der Mann trug einen schwarzen Kaschmirmantel, bis oben hin zugeknöpft; keine Chance, eine Wanze in seine

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