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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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vor dir. Ich war Junggeselle! In meinem eigenen Appartementhaus!«
    »Wie wunderbar bequem für dich!« fuhr Irene ihn an.
    »Es ist besser als sich umherzutreiben«, meinte Hogan mit schwacher Stimme.
    »Ohhhhh! Wenn ich daran denke, daß ich dir geglaubt habe! >Wie ein Altar soll das Appartement sein, unbefleckt<, hast du gesagt.«
    Hogan kletterte aus seinem Friseurstuhl, hüllte sich in Würde wie in einen Panzer und ging zum Angriff über. »Worüber bist du wütend? Das möchte ich wissen!«
    »Oh, über nichts«, versetzte Irene sarkastisch. »Über gar nichts.«
    »Ich habe das Ende unserer Beziehungen wie ein Gentleman hingenommen«, erinnerte er sie entrüstet, weil er sich der männlichen Zuhörerschaft bewußt war, die sich um beide versammelte. »Ich bin nicht in deinen Schönheitssalon gekommen und habe dir eine Szene gemacht wie du hier.«
    Irene blinzelte. »W-was?«
    »Ich habe die Nase voll von euch Frauen, die in meinem Haus aus- und einziehen, wie es ihnen gefällt, und meine Gutmütigkeit ausnutzen.«
    »Nun höre mal, Hogan. . .« fing die aus dem Gleichgewicht gebrachte Irene an.
    Hogan unterbrach sie. »Ich möchte nur wissen, wie ihr auf die Idee kommt, daß ich da eine Art Kundendienst für Liebe betreibe!«
    »Verzeihung!«
    »Hat eine von euch auch nur einen Augenblick lang an meine Gefühle gedacht? Ich habe auch Empfindungen!«
    Jetzt war Irene völlig durcheinander. »Wie kannst du wagen . . .«
    Hogan kreuzte die Arme über der Brust und war jetzt voll in Schwung. »Was glaubst du, wie mir zumute ist, wenn ich daran denke, daß ich nichts als ein Heilmittel für das bin, was Frauen fehlt?«
    Irene knirschte mit den Zähnen. »Willst du nicht so gut sein und leiser sprechen?«
    »Nein! Alle Männer sollen wissen, wie ich ausgenutzt worden bin!«
    »Ausgenutzt? Wo du . . .«
    »Und jetzt«, fuhr Hogan fort und sah die umherstehenden Männer an, »verlangt sie, daß ich mich nicht beklage, während sie wieder eine Freundin hineinbringt, damit der Film nicht abreißt.«
    Jetzt verstand Irene gar nichts mehr. »Wovon sprichst du überhaupt?«
    »Mädchen, Mädchen! Wen willst du auf den Arm nehmen? Robin Austin, deine Nachfolgerin im Appartement, ist eine deiner Hörerinnen im College, nicht wahr?« Hogan richtete sich zu voller Höhe auf. »Nun — keine Winkelzüge, verstehst du? Du hast ihr die ganze Sache klargemacht! Ich will nicht, daß sie den falschen Eindruck bekommt, ich wäre der Gentleman, der ihre Probleme lösen würde!«
    »Du bist . . . du bist übergeschnappt!«
    Aber Hogan hatte sich ganz auf Robin Austin konzentriert. »Sie ist intelligent, lebhaft und bewunderungswürdig hübsch«, erklärte er seiner männlichen Zuhörerschaft, »und seien Sie versichert, diese Dame hier hat sie über meine Fähigkeiten aufgeklärt. Er machte ein gequältes Gesicht. »Gütiger Himmel! Soll ich denn niemals Ruhe haben!«
    Irene war sprachlos und entsetzt über diese Zuhörerschaft. Die Männer ringsherum applaudierten Hogan zustimmend. Hogan nahm diesen Beifall mit leicht verwundertem Lächeln und einer kleinen Verbeugung entgegen.
    Irene schnappte nach Luft, wurde glutrot und trat einen beschämenden Rückzug an.

9

    Hogan hatte einen ungeheueren Schwung an sich. Ohne diesen Schwung hätte er seine Karriere nicht auf so hohem gleichmäßigem Niveau durchhalten können. Als er den Friseurladen verließ, hatte er die Nacht in den Sträuchern völlig überwunden. Erfrischt durch Haarschnitt, Rasur, heiße und kalte Handtücher und den siegreichen Streit mit Irene kehrte er in sein Haus zurück, bereit, seinen Feldzug um Robins Zuneigung wieder aufzunehmen.
    Ihre Tür stand auf, und der Klang vieler Mädchenstimmen drang daraus hervor. Robin plauderte gerade mit einem halben Dutzend hübscher Studentinnen ihrer Verbindung, die gekommen waren, um sich das Appartement anzusehen. Ein gefundenes Fressen für Hogan. Er rückte seine Krawatte zurecht und ging erwartungsvoll hinein.
    Im nächsten Augenblick strahlte er nach allen Seiten hin Charme aus, während Robin ihn als ihren Hauswirt vorstellte.
    Dorkus, die draußen auf Robins Balkon stand und die Fenster putzte, runzelte die Stirn, als sie sah, was er mit den Mädchen anstellte.
    Als sie sich umdrehte, entdeckte sie ihren Mann oben auf der großen Gartenleiter, wie er an ihr vorbei nach so viel reizvoller Weiblichkeit spähte.
    »Murphy!« fuhr sie ihn drohend an.
    Er kletterte die Leiter herunter und murrte dabei vor sich hin: »Man darf

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