Ein Ehebett zur Probe
doch wenigstens noch träumen, nicht wahr?«
Im Appartement verabschiedeten sich die Mädchen plappernd mit Komplimenten über Robins neues Heim, nahmen ihre Bücher und stürzten davon zu ihren Vorlesungen. Robin beeilte sich, mit ihrem Haushalt fertig zu werden, nahm ihre Einkaufsliste und wickelte Wäsche in ein Laken.
Hogan blieb stehen und sah ihr zu.
»Entschuldigen Sie mich«, sagte sie und band das Laken zusammen. »Ich habe eine Menge zu tun.«
Hogan rührte sich nicht. »Dann bin ich der Mann, den Sie brauchen«, erklärte er ihr höflich und rücksichtsvoll. »Weil ich nämlich absolut nichts zu tun habe. Deshalb werde ich Ihnen helfen.«
»Das ist sehr liebenswürdig, aber ich kann Sie nicht damit belästigen . . .«
»Kein Wort mehr!« beharrte er. »Lassen Sie mich das hier tragen. Er nahm ihr das Wäschebündel aus der Hand. »Und betrachten Sie mich für heute als Ihren Sklaven.«
Während Robin noch etwas auf ihre Einkaufsliste schrieb, brachte er die Wäsche hinaus und stopfte sie hinten in seinen roten Jaguar. Dann traf er schnell ein paar Vorbereitungen. Er war damit fertig, als sie aus dem Haus und auf den Wagen zukam.
»Ich habe ein köstlich schlechtes Gewissen, weil ich heute die Vorlesungen schwänze«, vertraute sie ihm an, als sie losfuhren.
»Das ist gut für die Seele. Ich habe auch einmal studiert, müssen Sie wissen. Etwas Medizin, Gartenbau, Technik und noch ein paar Fächer. Ich bin von drei Universitäten geflogen.«
»Das ist schade.«
»Nicht unbedingt«, sagte Hogan. »Es hat sich als das Beste erwiesen. Ich finde, ich leiste im feurigen Schmelztiegel des Lebens mehr, wenn ich mich mit Menschen befasse. Verstehen Sie?«
Robin sah ihn neugierig an. »Was machen Sie aber wirklich?«
»Sie meinen, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen? Mir gehört das Appartementhaus.«
»Oh.«
»Ich kann nichts dafür«, erklärte er entschuldigend. »Meine Vorfahren sind mit den ersten Pionieren in diesen Staat gekommen. Sie haben mir überall Grundbesitz hinterlassen.«
Ein amüsiertes Lächeln zuckte um Robins Mundwinkel. »Das ist eine Schande.«
»Ja. Ich muß meinem Großvater Hogan verzeihen, daß er mir so viel vererbt hat. Ich bin dadurch, daß ich zuviel Geld habe, um den gesunden und normalen Existenzkampf gebracht worden.«
»Nun — wir haben alle irgendein Kreuz zu tragen.«
»So ist es«, stimmte Hogan tapfer resignierend zu. »Ich bin gezwungen, meine Freuden auf anderen Gebieten zu suchen.«
»Zum Beispiel?«
Statt zu antworten, bog Hogan von der Straße ab in einen Seitenweg, bremste und schaltete den Motor aus.
Robin sah sich um. Sie standen in einem Wäldchen, friedlich, still, grasbewachsen. Und einsam.
»Was tun wir hier?« fragte sie sanft.
Die Sanftheit ihrer Frage täuschte ihn. Er lächelte. »Ich dachte, das hier wäre ein hübscher Platz für ein kleines Picknick. Ich habe einen Picknickkorb im Kofferraum. Und eine Flasche Wein . . .«
»Machen Sie keine Dummheiten, Hogan. Ich habe einen Haufen Wäsche mit und muß einkaufen.«
»Der Wein ist ein sehr seltener Chablis«, sagte er verlockend, »und er hat die richtige Temperatur.«
»Die Wäscherei!« erklärte sie fest.
Er sah ihr in die Augen. Dann gab er nach. »Wäscherei!« sagte er düster und seufzte. Er ließ den Motor an, wendete und fuhr sie zur Wäscherei.
Drinnen stopfte er die Wäsche in zwei Maschinen, während sie die Automaten einstellte. Meist war es ihre eigene Wäsche, und Hogan betrachtete die verschiedenen Stücke mit großem Interesse. Ein Paar Spitzenslips hielt er hoch.
»Ich habe nie gewußt, daß es so etwas gibt. Erstaunlich, wie eng unsere Freundschaft geworden ist, seit wir zusammen Wäsche waschen. Fast — intim.«
Robin riß ihm die Slips aus der Hand und stopfte sie in die Maschine. »Sie können inzwischen die andere Maschine füllen«, sagte sie, schüttete Waschpulver hinein und schaltete die Maschine ein.
Hogan musterte ihr intelligentes Profil, während er Wäsche in die andere Maschine stopfte. »Wie ist die letzte Nacht verlaufen?« fragte er mit höflichem wissenschaftlichen Interesse.
»Gut. Weshalb?«
»Nur aus Neugierde. Dave und Sie haben sich auf solch ein tapferes Wagnis eingelassen — Sie lösen sozusagen die Knoten aus dem Band der Ehe, bevor es gebunden wird.«
»Sehr richtig ausgedrückt«, sagte Robin beifällig. »Genau das haben wir vor.«
»Ich stehe hundertprozentig auf Ihrer Seite.« Mit gerade dem richtigen Hauch von Sympathie
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