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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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Karotten?«
    »Kommen Sie nicht vom Thema ab«, sagte Robin. »Wir waren bei Ihren Eroberungen.« Sie betrachtete ihn mit wissenschaftlichem Interesse. »Macht Ihnen so etwas nun wirklich Freude?«
    Hogan zog ein hilfloses Gesicht. »Nein, natürlich nicht. Es ist schrecklich. Das einzige Lebewesen, dem so etwas Freude macht, ist das Kaninchen. So etwa. Er nahm zwei Mohrrüben, hielt sie sich wie Kaninchenohren an den Kopf, zeigte seine Zähne und wackelte mit der Nase.
    Er erzielte die gewünschte Wirkung; Robin mußte kichern. Aber eine riesige Frau mit Lockenwicklern und langen Hosen unterbrach sich dabei, Gemüse einzupacken, und blickte ihn voller Abscheu an. Hogan zwinkerte ihr zu und ging hinter Robin her zu einem anderen Stand.
    »Ich denke«, sagte Robin, »jeder Psychologiestudent im ersten Semester weiß, daß Zügellosigkeit ein Beweis für innere Unreife ist.«
    »Sie haben vollkommen recht. Und wie Freud bewiesen hat: >Enttäuschung ist die Quelle alles Genialen und Guten der Welt<. Und ich bin von meinem ersten Ball an nie enttäuscht worden.«
    Robin lächelte und ging weiter. Hogan entdeckte, daß die riesige Frau ihn immer noch anstarrte. Er flüsterte ihr zu: »Tatsächlich — es hat alles schon vor dem ersten Ball angefangen — mit einer kleinen, blonden, höheren Schülerin.«
    Das Starren der Frau wurde eisig. »Wie bitte?«
    Hogan lief Robin nach. »Und nun«, erklärte er ihr traurig, »schwanke ich durch eine seichte, bedeutungslose Existenz. Vierunddreißig Jahre alt, und was habe ich für die Menschheit getan? Nichts!« Er überlegte sich diese Aussage noch einmal, als er eine Brünette im hautengen Kleid sich den Gang hinunterschlängeln sah. »Bis darauf, wahrscheinlich, daß ich ekstatische Freuden an Tausende von jungen Damen verteilt habe.«
    Robin runzelte mißbilligend die Stirn. »So dürften Sie nicht von den Mädchen sprechen, die Sie gekannt haben!«
    »Sie haben völlig recht!« gab Hogan zerknirscht zu. »Meine unartige Zunge — wann werde ich lernen, sie im Zaum zu halten!«
    »Hogan«, deutete sie taktvoll an, »haben Sie jemals an die Möglichkeit gedacht, daß Sie Hilfe brauchen könnten?«
    »Ich? Hilfe brauchen bei . . . « Dann wurde ihm klar, was sie meinte. »Oh, ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, mich analysieren zu lassen. Aber ich glaube nicht, daß es mir helfen würde. Wissen Sie, was ich glaube? Ich bin eine Art von Mutation.«
    »Mutation?«
    »Ja. Ein utopisches Monstrum, das für Opferzwecke auf die Erde versetzt worden ist. Eine Art von kosmischem Lamm, das auf dem Altar der Liebe geopfert wird.«
    Robin lachte leise. »Ich muß zugeben, daß Sie einem Spaß machen, Hogan. Kommen Sie weiter, Sie kosmisches Lamm.«
    Er begleitete sie zur Feinfrost-Abteilung und betrachtete mißbilligend die Packungen, die sie ihm gab. »Gefrorener Spargel . . . gefrorene Delmonico-Kartoffeln . . . gefrorene weiße Sauce? Ah — das braucht ein Mann an einer Frau — einen guten Entfroster. Und die Wissenschaft wird für euch moderne Frauen noch etwas schaffen: gefrorenen Abfall! Ihr kauft ihn, nehmt ihn mit nach Hause, taut ihn auf und werft ihn weg.«
    Diesmal mußte Robin laut lachen. Er begleitete sie zur Kasse und wußte, daß er Fortschritte machte. Aus seiner Erfahrung hatte er einen Grundsatz entwickelt: Das Paar, das zusammen lacht, geht schließlich auch zusammen ins Bett.

10

    Hogan schleppte sich mit drei großen Säcken voller Lebensmittel in Robins Appartement. Robin legte schnell ihre Wäsche ab und half ihm, die Säcke auf den Küchentisch zu stellen. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Hogan. Ich weiß wirklich nicht, wie ich es ohne Sie hätte schaffen sollen!«
    »Es hat mir Freude gemacht!« versicherte er ihr und wischte sich die Stirn ab. »Es ist irgendwie herzerwärmend, eine Karre durch einen Supermarkt zu schieben.«
    Während sie Lebensmittel im Kühlschrank verstaute, musterte Hogan sie von hinten. Ganz gleich, von welchem Gesichtswinkel aus man sie betrachtete — der Anblick war immer wundervoll. Er stellte sich vor, wie diese schlanke Taille sich anfühlen würde. Wie alles an ihr sich anfühlen würde!«
    Er hätte es gern sofort probiert, half Robin aber statt dessen beim Auspacken der Lebensmittel. Es hatte keinen Zweck, sie anzufassen, bevor er sie in eine dafür empfängliche Stimmung gebracht hatte.
    Robin sah ihn dankbar an. »Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der einem so fabelhaft helfen konnte. Aber ich habe Ihnen den ganzen

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