Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
Vom Netzwerk:
Freund«, warnte er mit sorgenvoller, väterlicher Stimme. »Haben Sie Vertrauen zu mir, ja?«
    Dave starrte Hogan wie hypnotisiert an.
    Eine Viertelstunde später waren sie auf einem der Universitäts-Sportplätze in einer schnellen und wilden Partie Tennis begriffen. Das heißt, schnell und wild für Dave. Für Hogan, der viel besser Tennis spielte als sein Gegner, war es nur eine anregende kleine Übung.
    Er schmetterte den Ball übers Netz wie eine Kanonenkugel.
    Dave raste nach links und konnte ihn gerade noch zurückschlagen.
    Hogan trat ein paar Schritte zur Seite und trieb den Ball nach rechts.
    Dave sauste über das Feld und schlug ihn zurück.
    Hogan tanzte vor und schien den Ball nur leicht anzutippen.
    Dave versuchte, ihn zu erwischen, verfehlte ihn und flog aufs Gesicht.
    Lächelnd sah Hogan zu, wie Dave auf die Füße kam und den Kopf schüttelte, um klarer denken zu können. Dann schickte er den nächsten Ball zischend übers Netz, und Dave mußte wieder hinterherrasen.
    So ging es zwei volle Stunden lang, während der Hogan mit seinem gerissenen Spiel den schwitzenden, dampfenden, stolpernden Dave ununterbrochen hin und her jagte.
    Als er schließlich mit dem total erschöpften Dave in die Universitätsturnhalle ging, war er voller Bewunderung. »Das haben Sie glänzend gemacht, Dave! Wundervoll! Es war ein herrlicher kleiner Aufwärmer. Und nun wollen wir ein bißchen Gewichte heben und . . .«
    Dave wollte nicht. »Nein«, keuchte er. »Ich bin fertig.«
    Hogan klopfte ihm brüderlich auf die hängende Schulter. »Das glauben Sie nur. Nehmen Sie mein Wort — wenn Sie heute abend in die Nähe des fabelhaften kleinen Mädchens kommen, das Sie lieben, werden Energiereserven in Ihnen wach, an die Sie nicht im Traum denken würden und Sie überwältigen. Wenn Sie nicht . . .«
    Hogan wies auf das Gestell mit Gewichten. Dave, zu kaputt, um noch eigenen Willen aufzubringen, schwankte hin und fing gehorsam an, eine Stange mit Fünfzig-Pfund-Gewichten auf jeder Seite in die Hand zu nehmen.
    »Bravo!« spendete Hogan Beifall. »Auf — nieder, auf — nieder . . . schneller, Junge, Sie bummeln . . . auf — nieder . . .«

    Robin zog an diesem Abend ihr hübschestes Cocktailkleid an und steckte ihr Haar neu auf. Mit einem Blick auf die Uhr stürzte sie in die Küche, zog eine Schürze über das Kleid und begann, mit Töpfen und Pfannen zu hantieren. Das Essen war fast fertig, das Kaminfeuer brannte lustig, die Blumenarrangements standen an Ort und Stelle, und der Plattenspieler lief, als Daves Schlüssel sich im Schloß drehte.
    Er öffnete die Tür und schlurfte herein, müde und mit schmerzenden Muskeln, die Augenlider auf halbmast.
    Robin lief ihm entgegen. »Hei, Liebling! Wie war der Tag?«
    Dave unterdrückte ein mächtiges Gähnen. »Wunderbar«, murmelte er. »Danke!«
    »Du sollst einmal sehen, was ich zum Essen zustande gebracht habe!« Robin umarmte ihn zärtlich.
    »Au!« stöhnte Dave.
    Sie sah ihn erschrocken an. »Was hast du?«
    »Drücke nicht so fest, Liebling«, sagte er mit unsicherer Stimme. »Ich habe einen kleinen Muskelkrampf, hier, unter der Schulter.«
    »Oh, armer Kleiner . . . ich werde dir auf die Couch helfen . . . « Robin war etwas überrascht, als sie spürte, daß er sich mit vollem Gewicht auf sie lehnte, während sie ihn durch das Zimmer führte. Er fiel auf die Couch wie ein Sack voller Kartoffeln. »So, ist es nun besser?«
    Dave nickte benommen und riß seine schläfrigen Augen etwas weiter auf. »Ja . . . danke.« Plötzlich sah er in einer Ecke ein funkelnagelneues Zimmerfahrrad in einer durchsichtigen Plastikhülle stehen. »Was ist das denn, zum Teufel?«
    »Es ist vor zwanzig Minuten abgegeben worden. Mit einem Brief daran. « Robin gab ihm den Brief.
    Dave machte ihn auf und las, was auf einem Zettel gekritzelt stand: » B ESTÄNDIGE W ACHSAMKEIT! I HR K AMERAD H OGAN.«
    »Sie haben noch ein paar Sachen mit abgegeben«, erklärte Robin. »Ich habe sie in deinen Schrank legen lassen — ein paar Hanteln, einen neuen Tennisschläger und einen Medizinball. Hast du das ganze Zeug gekauft?«
    »Nein. Es ist von einem Freund.«
    »Nun — das ist wirklich nett«, sagte Robin zufrieden. »Ich freue mich darüber, daß du dich für Sport interessierst, Liebling. Entschuldige mich, ich muß mich um meine Töpfe kümmern.«
    Während sie in die Küche ging, machte Dave es sich auf der Couch bequem, streifte seine Schuhe ab und gähnte mächtig. Seine Augenlider schienen

Weitere Kostenlose Bücher