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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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herum.
    »Acht Buchstaben«, sagte Rico mit einer Stimme wie Streusalz. »K-irgendwas-O-irgendwas-O. ›Afrikanische Panzerechse‹.«

    »Krokodil.«
    »Danke, in dem Fall nehme ich einen Doppelten«, sagte Rico und kicherte. »Den kannten Sie wohl noch nicht, was, Mr. Rebus?«
    »Seit Double Barrel Nummer eins in den Charts war, hab ich den nicht mehr gehört.«
    Rebus bestellte die Drinks, während Rico sich die Wangen rieb, zweifellos in der Hoffnung, die Tätowierungen auf die Weise dereinst einmal vollständig loszuwerden.
    »Also, Mr. Rebus, geht’s um einen Job?«
    Rebus nickte bloß, da er es für ratsam hielt, nicht zu viel zu sagen. Er mochte von Köpfen mit schlecht geschnittenen Haaren umgeben sein, aber die Ohren saßen bei allen noch dran.
    »Wir reden später.«
    Sie tranken schweigend. Überhaupt redete niemand in der Bar. Ein paar Hocker weiter bedeutete ein Tresengast dem Barkeeper mit einem Kopfnicken, sein Glas nachzufüllen. Als Antwort nickte der Barkeeper zurück. Wie die Trappisten, dachte Rebus.Was in Anbetracht der Tonsuren gar keine so abwegige Assoziation war.
    Sie verließen das Pub und schlenderten in Richtung Pleasance. Wenn sie nach rechts abgebogen wären, wären sie nach St. Leonard’s gekommen, aber sie bogen nach links ab und hielten auf Cowgate und Canongate zu. Sie redeten während des Gehens, dann kehrten sie in einer Kneipe auf der High Street ein, um auf das Unternehmen anzustoßen.
     
    Um sechs Uhr früh saßen Rebus und Rico unter einem schwarzen Himmel, an dem nur eine schmale Mondsichel prangte, in Rebus’ parkendem Wagen; der Motor lief, um die Heizung in Gang zu halten. Auf der anderen Straßenseite lag das Haus der Gillespies, und Rebus beschrieb gerade
die Anordnung der Zimmer. Rebus war nervöser, als er zugegeben hätte: Wenn Rico erwischt wurde, wenn er plauderte, dann hätte Rebus ohne weiteres in Big Jim Fletts Obhut enden können. Rico stellte ein paar Fragen, und Rebus beantwortete sie, so gut er konnte.
    »Ich steige durch den Wintergarten ein«, entschied Rico. »Ist das sicher mit der Alarmanlage?«
    »Keine Alarmanlage«, sagte Rebus.
    Leute hasteten den Bürgersteig entlang, die Gesichter gesenkt, um dem eisigen Wind zu entgehen, der nach typisch Edinburgher Manier genau in Kopfhöhe blies. Rebus hatte erhebliche Zweifel des ganzen Unternehmens wegen, wusste aber keinen anderen Weg. Dann fiel ihm noch etwas anderes ein, das er Rico fragen wollte.
    »Kennen Sie jemand, der gerade aus Saughton raus ist?«
    »Ich verkehr nicht mit Verbrechern, Inspector.«
    »Natürlich nicht, Sie sind jetzt sauber, wir beide wissen das.« Rebus sprach leise, aber eindringlich. »Nur wenn Sie zufällig doch jemand kennen sollten, würde ich mich gern mit ihm unterhalten. Ganz locker, nichts Offizielles, nur ein kleiner Plausch, ein paar Infos über Saughton selbst.«
    »Wär da ein finanzieller Anreiz drin?«
    »Ein Drink wär drin, für Sie beide.«
    »Na ja, ein bisschen umhören kann ich mich ja.«
    »Genau«, pflichtete Rebus ihm bei. Er sah hinüber zum Haus der Gillespies. »Um wie viel Uhr gehen Sie rein?«
    »Zwei Uhr früh müsste in Ordnung sein. Aber wir sollten hier besser nicht zu lange rumstehen - wir wollen keine Aufmerksamkeit erregen.«
    Rico hatte Recht: In Marchmont stand man immer auf irgendjemandes Parkplatz. Es gab kaum genügend Parklücken für die Anwohner, geschweige denn für Besucher. Rebus legte den Gang ein.
    »Dann gehen wir jetzt einen Happen essen«, schlug er vor.
    »Hey, Moment mal.« Rico zeigte auf das Haus. Die Tür stand offen, und Mrs. Gillespie kam plötzlich mit zwei schwarzen Müllsäcken heraus. Hinter ihr erschien ihr Mann mit zwei weiteren. Sie öffneten ihr Gartentor und stellten die Säcke draußen auf den Bürgersteig. Rebus dämmerte eine wunderbare Erkenntnis. Er sah die Straße hinauf und hinunter. Tatsächlich, hier und da standen schon ein paar Säcke draußen.
    »Ob heute Mülltag ist?«, meinte Rico.
    »Rico, es sieht ganz danach aus, als ob ich Sie doch nicht brauchen würde.«
     
    Am Ende half Rico, die Säcke einzuladen.
    Rebus saß allein in seiner Wohnung, nachdem er Rico ausgezahlt und wieder im Zentrum abgesetzt hatte. Einer der Müllsäcke enthielt lediglich leere Konservendosen, Tüten und Pappschachteln und befand sich jetzt draußen vor Rebus’ Haustür. Die anderen drei aber standen offen mitten in Rebus’ Wohnzimmer. Er leerte den ersten Sack auf dem Boden aus. Streifen von weißem Papier fielen

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