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Ein Elefant im Mückenland

Titel: Ein Elefant im Mückenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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während bereits die Abendkühle einsetzte, nach drau-ßen, um Emilia zu füttern. Spät am Abend, als die Nachtwolken bereits den Himmel bedeckten, war der Braten fertig. Paavo deckte den Tisch, und Lucia zünde-te eine Kerze an, zu trinken gab es Rotwein, rechtzeitig besorgt, und aus dem Brunnen holten sie sich klares Wasser herauf, dann setzten sie sich zu Tisch. Sie aßen bis Mitternacht, anschließend gingen sie nach draußen, um die Nachtluft zu schnuppern und andere Geschäfte zu erledigen, sie besuchten auch noch Emilia in der Scheune und schmatzten ihr einen herzlichen Kuss auf den Rüssel, und
    schließlich warfen sie sich in der Schlafkammer ins Bett, um den tiefen und vertrauensvollen Schlaf glückli-cher Menschen zu schlafen.
    EMILIA DEMOLIERT EINEN LINIENBUS Lucia und Paavo befestigten die trockenen Heuballen hinter Emilias Sattel und in den Behältnissen an ihren Flanken, befestigten den Baldachin und schickten sich an, nach Luumäki aufzubrechen. Die Ladung war grö-ßer als je zuvor!
    Sie schlossen das Haus ab, versteckten die Schlüssel wieder in der Höhlung des Schleifsteins. Lucia weinte, ihr war schwer ums Herz, als sie ihr Elternhaus verließ, und jetzt wahrscheinlich zum letzten Mal.
    Um sich ein morgendliches Vergnügen zu gönnen, hielten sie an der Kirche von Lemi und baten ein Touris-tenehepaar in mittleren Jahren, das sich gerade dort aufhielt, halb im Spaß, ihnen bei der Trauung zu helfen. Und so kam es, dass Lucia Lucander, alias Sanna Tarkiainen, ohne Aufgebot und ohne amtliche Zeremo-nie Paavo Satoveräjä zum Mann nahm, der bekanntlich bereits mit Kaarina Maununtytär verehelicht war.
    Die Trauformel beherrschte das Touristenehepaar recht gut. Der Mann, der den Pastor mimte, erzählte, dass er und seine Frau, die als Zeugin fungierte, selbst erst letzten Herbst geheiratet hatten. Diese Ehe war für ihn bereits die dritte, für seine Frau war es die zweite, sodass sich ihnen, bei diesen Erfahrungen, der ganze Ablauf tief eingeprägt hatte. Nach der Zeremonie schritt das frisch getraute Paar Arm in Arm durch den Mittel-gang nach draußen. Emilia mimte die fünfte Stimme in der lokalen Chortradition und hieß das Hochzeitspaar mit einem Trompetenstoß in ihrem Sattel willkommen. Von Lemi nach Luumäki sind es zwanzig Kilometer. Die Straße ist kurvenreich, weil sie von einer Insel zur ande-ren führt und viele Landzungen umrundet oder ge-krümmten Uferlinien folgt. Die Landschaft ist märchen-haft schön. Sie trafen gegen Mittag in Luumäki ein und fragten im guten alten Motel der Stadt nach Quartier. Auch Igor hatte dort übernachtet. Sie beratschlagten mit dem Personal, wo sie den Elefanten unterbringen könn-ten. Einer der Angestellten kam auf die Idee, dass es ja ganz in der Nähe die Salpalinja gab, ein riesiges finni-sches Verteidigungssystem aus dem Krieg, dort gab es große in den Felsen gesprengte Räume für Mannschaf-ten oder fürs Lazarett, in einer dieser Höhlen zum Bei-spiel hätten unter Kriegsbedingungen vierhundert Mann untergebracht werden können. Dort könnte Emilia über Nacht bleiben. Das Mädchen von der Rezeption des Motels versprach, nachts ab und zu nachzusehen, wie es Emilia dort erging. Als Belohnung wünschte sie sich, dass sie am nächsten Tag ein Stückchen auf dem Ele-fanten reiten dürfte und dass von dem Ereignis Fotos gemacht würden.
    Paavo war von seinem militärischen Rang her Unter-offizier der Reserve. Er hatte zwar von der Salpalinja gehört, aber nie eine Vorstellung davon gehabt, welche gewaltige Kette von Befestigungsanlagen sie war. Nach den schlimmen Erfahrungen des Winterkrieges war sie 1941, während des zwischenzeitlichen Friedens, gebaut worden, und sie erstreckte sich vom Finnischen Meer-busen bis hinauf nach Lappland. Die stärksten Befesti-gungen gab es gerade in dieser Gegend. Vom Finnischen Meerbusen bis nach Luumäki gab es eine sechzig Kilo-meter lange feldbefestigte Stellung, es hätte Dutzender feindlicher Divisionen bedurft, sie zu zerschlagen und den Weg ins Innere des Landes und in die Hauptstadt frei zu machen.
    Lucias Großvater Uuno Tarkiainen hatte im Sommer 1941 und drei Jahre später im Sommer 1944 am Bau der Befestigung mitgearbeitet, hatte Pferde geführt. Er hatte zum Landsturm gehört, da er bereits betagt gewe-sen war. Lucias Vater war zu jener Zeit als Kanonier in einem Artillerieregiment an der Front gewesen.
    »Mein Vater wurde nicht einmal verwundet, das war ein großes Glück.«
    Bei der Arbeit an den

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