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Ein endloser Albtraum (German Edition)

Ein endloser Albtraum (German Edition)

Titel: Ein endloser Albtraum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Marsden
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verlor. Kevin berichtete weiter. »Sie starren genau auf mich. Aber ich kann nicht glauben, dass sie mich sehen.«
    »Beweg dich nicht«, sagte Homer. »Bewegungen verraten einen.«
    »Das weiß ich«, maulte Kevin. »Glaubst du, ich führe einen Stepptanz auf?«
    Wir standen weitere zwei Minuten lang wie Schaufensterpuppen da. Der Raum schien immer dunkler zu werden. Als Kevin wieder sprach, flüsterte er, als wären die Soldaten im Korridor.
    »Er bewegt sich ... kann es nicht sagen ... ein wenig seitlich, ein wenig höher, noch höher. Vielleicht will er das Haus überfliegen und sich die andere Seite ansehen.«
    »Das wird die Entscheidung sein, so oder so«, sagte Homer. »Sie werden nicht mehr lange hier herumlungern.« Fi packte meine Hand noch fester, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Es war schlimmer, als einen Haufen Plastik-Einkaufstaschen mit Hundefutter zu schleppen. Kevin redete weiter, als hätte er Homer nicht gehört.
    »Bewegt sich noch immer zur Seite ... noch ein bisschen hinauf ... nein, er fliegt ein Stück weg. Komm schon, zieh dich schön zurück. Ja, er zieht sich jetzt zurück und beschleunigt auch. O ja, mach es wie ein Eishockey-Spieler, Süßer, bring den Puck weg von hier. Ja! Ja! Flieg weg, flieg nach Hause.« Er drehte sich zu uns um und zuckte lässig die Achseln.
    »Na also! Ich musste nur meinen Charme einsetzen.« Corrie griff nach dem nächstbesten Gegenstand und warf ihn nach Kevin, während der Hubschrauber immer mehr wie eine ferne Kettensäge klang. Der Gegenstand war eine kleine Marienstatue, die Kevin zu Corries Glück fing. Fi brach in Tränen aus. Homer lächelte unsicher, dann wurde er wieder aktiv.
    »Verschwinden wir!«, sagte er. »Wir haben Glück gehabt. Wir können es uns nicht leisten, noch einmal so viele Fehler zu machen.« Er trieb uns alle ins Wohnzimmer und durch die Vordertür hinaus. »Diese Besprechung halten wir im Freien ab, wo wir die Straße beobachten können. Ich werde euch jetzt sagen, was ich denke. Wenn größere Schwachpunkte drin sind, sagt es mir. Wenn nicht, tun wir es einfach, okay? Wir haben keine Zeit für lange Debatten.
    Also, fangen wir mit den Hunden an. Flip und der andere in meinem Haus, wie heißt er noch?»
    »Millie«, warf ich ein.
    »Ja. Millie. Wir müssen sie im Stich lassen. Legt das gesamte Trockenfutter für Hunde hinaus, aber das ist alles, was ihr tun könnt. Zweitens: die Milchkuh. Ich habe sie mir angesehen, Corrie. Sie hat nicht nur eine Euterentzündung, sondern das Euter ist brandig geworden. Wir müssen sie erschießen. Es wäre zu grausam, sie leiden zu lassen.« Ich warf Corrie einen Blick zu. Sie nahm es ohne eine Träne zur Kenntnis. Homer fuhr fort. »Drittens: der Toyota. Wir können ihn jetzt nicht benützen. Sie haben ihn bestimmt aus der Luft gesehen, und wenn er nicht mehr da ist, wird es ihnen vielleicht auffallen. Die drei Leute, die die Fahrzeuge beladen, müssen alles, was sie mitnehmen können, auf den Fahrrädern verstauen, zu Kevs Haus fahren und dort als Ergänzung zum Landrover einen Wagen mit Vierradantrieb nehmen.« Er sah Kevin an, um festzustellen, ob das möglich war.
    Kevin nickte. »Der Ford ist noch da.«
    »Gut. Ich hatte gehofft, dass wir aus dem Garten von Corries Mutter eine Menge Gemüse mitnehmen können, aber ich glaube jetzt, dass wir dafür keine Zeit haben werden, es sei denn, wir machen es bei Dunkelheit. Wir sollten uns jetzt bis zum Abend in den Busch zurückziehen. Nehmt die Fahrräder und alles, was absolut lebensnotwendig ist, und macht euch auf die Beine, für den Fall, dass sie Truppen aus der Stadt schicken. Ich bin sicher, dass sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht hierherkommen werden, aber bis dahin ist es riskant.
    Schließlich zu heute Abend.« Er sprach sehr schnell, aber wir bekamen alles mit. »Ich glaube, dass Ellie und ich in die Stadt fahren sollten. Ein Fahrer muss hierbleiben und Kevin und Ellie sind unsere besten Fahrer. Und es wäre nicht fair, eine reine Mädchen- und eine reine Jungengruppe zu bilden. Wenn ihr es bis Morgengrauen zu Ellies Haus schafft, treffen wir euch dort. Wenn wir nicht kommen, wartet morgen bis Mitternacht dort auf uns und macht euch dann auf den Weg zur Hölle. Versteckt den einen Wagen bei Ellies Haus und den anderen irgendwo oben, in der Nähe von Tailors Stitch, und geht hinunter ins Lager. Wenn wir können, schlagen wir uns zu euch durch.«
    Während Homer sprach, hatte er nervös die Straße beobachtet. Jetzt wandte

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