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Ein Engel an Güte (German Edition)

Ein Engel an Güte (German Edition)

Titel: Ein Engel an Güte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ippolito Nievo
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will ich nun tun. Hören Sie also gut zu, Signor Cavaliere! Lassen wir einmal beiseite, dass nicht Ihre, aber die Absichten von euch Herren im Allgemeinen nicht frei sind von persönlichem Interesse; lassen wir auch ein paar Gelegenheiten beiseite, bei denen unsere Abmachungen schmählich verraten wurden, lassen wir all das beiseite; trotz alledem, das dürfen Sie mir glauben, hätten diese braven Leute niemals den Eid, den sie mit dem Herzen geschworen haben, für Geld gebrochen. Wollen Sie sehen, wer der Verräter ist?»
    Celio zögerte, die Hand zu ergreifen, die der Unbekannte ihm entgegengestreckte; er glaubte einen alten Bekannten in ihm zu erkennen und doch auch wieder nicht. Schließlich nahm er die Hand und ging hinter ihm in die Hütte.
    « Still», sagte der andere und trat leise an einen Spalt in der Tür, durch den man in das zweite Zimmer sehen konnte.«Schauen Sie – aber keinen Ton!»
    Celio legte das Auge an den Spalt.«Wusste ich’s doch!», rief er, aber die Hand seines Führers verschloss ihm den Mund.
    « Er ist es, der Sie, mich, alle verraten hat!», fuhr der andere leise fort, und als er ihn wieder hinaus ins Freie geführt hatte, lüftete er ein wenig die Maske, sodass Celio den Tramontino erkannte.« Erschrecken Sie nicht!», sagte er mit einem wehmütigen Lächeln.
    « Ich fürchte nichts!», entgegnete Celio wütend.« Aber dem da könnte ich die Kehle durchschneiden! »Dabei versuchte er sich aus Tramontinos Griff zu befreien und in die Hütte zurückzukehren.
    « Nein, nein, beruhigen Sie sich!», sagte dieser.« Er ist gut aufgehoben, und dafür, dass er der Spion war, bekommt er auch kein luftigeres Gefängnis als die anderen... Aber Sie sollten sich unterdessen aus dem Staub machen, das Klima hier ist nicht bekömmlich ... Still», flüsterte er ihm ins Ohr,«es ist Seine Exzellenz der Inquisitor, der Ihnen durch meinen Mund diesen Rat gibt... Die Sache wird sich nicht sehr in die Länge ziehen...! In zwei Monaten ist alles abgetan... unterdessen aber brav sein, ein gutes Pferd, und ab geht’s, ein kleiner Ritt übers Gebirge nach Tirol. Aber vor allem, wenn ich bitten darf, ein Schloss vor den Mund, und danken Sie dem Himmel und ein paar Freunden, Cavaliere, dass Sie als Einziger, ja, Sie ganz allein, um diese Stunde nicht im Käfig sitzen.»
    Als Celio dies vernommen hatte, überlegte er kurz, dann sagte er entschlossen:«Leb wohl, Tramontino! Pass auf, dass dir die falsche Natter nicht entschlüpft... Ich hatte ihn ja schon ein Weilchen im Verdacht ...!»
    Giannozzo schaute den Cavaliere immer noch finster an und schien nicht bereit, ihn in Frieden ziehen zu lassen.
    « Komm, komm, weniger Hochmut, tu deine Pflicht!», sagte Tramontino scherzend zu ihm.
    « Gute Reise», knurrte da der Holzfäller mit einem Blick, der einen ganz anderen Wunsch zum Ausdruck brachte.
    « Danke!», antwortete Celio traurig.«Danke, Giannozzo, und sei mir nicht bös, wenn ich dir, ohne es zu wollen, Unrecht getan habe ...!»
    « Ach, wo denken Sie hin!», antwortete Giannozzo erfreut und hochzufrieden über diese Entschuldigung.« Gute Reise», wiederholte er, und diesmal kam der Wunsch von Herzen.
    Sein Schicksal verfluchend, das neues Leid und Gott weiß wie langes neues Leben für ihn bereithielt, wo er doch gehofft hatte, für immer den Frieden des Jenseits zu erlangen, ging Celio den Weg zurück, den er gekommen war. Solange der Weg am Rand des Mantello entlangführte, war auf den schattigen und verwilderten Waldpfaden ein Kommen und Gehen von Leuten, die sich zusammenschlossen, in Grüppchen beieinanderstanden und wieder auseinandergingen, bei jeder Ansammlung von Hütten ertönten fröhliche Stimmen, und von Tal zu Tal erscholl es:«Viva San Marco», dem ein melancholisches Echo antwortete, wie um die Entweihung dieses Rufs anzuprangern, der mit den glorreichen Tagen von Morea untergegangen war. Es waren die ersten Holzfäller, denen Giannozzo schon am Vorabend den allergnädigsten Senatsbeschluss mitgeteilt hatte, wodurch wieder Gesetz wurde, was seit jeher Brauch gewesen, und die erzählten es den anderen, und alle miteinander drängten sich um den Boten des Podestà, der durch ihre Dörfer eilte, um den Erlass der Signoria öffentlich anzuschlagen.
    « Von wegen Erhebung zum Aufstand! Festtagsgeläut gibt es heute», hieß es allerorten.«San Marco ist noch immer so wie früher.»
    « Seht ihr?», sagten die Alten.«Nur Geduld ist vonnöten, Kinder; im Guten erreicht man alles.»
    « Ach

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