Ein Engel aus der Hölle
und ging Suko entgegen, der alles gesehen hatte. Wir hatten gesiegt, doch einen Grund zum Lachen gab es nicht. Zwei leblose Gestalten lagen auf dem Boden.
Die Bodyguards waren noch da. Beide sahen aus wie k.o.-geschlagene Boxer.
Ich nickte meinem Freund zu und legte ihm eine Hand auf die Schultern. »Was ist mit Durban?«
»Ich habe noch nicht nachgeschaut.«
Wir taten es gemeinsam. Nur die Scheinwerfer des Lieferwagens gaben Licht ab. Wir brauchten auch nicht mehr. Suko’s Kugel hatte den Undercover-Mann getötet. Er hatte das gleiche Schicksal erlitten wie der Bulgare. Irgendwie war es vielleicht besser für ihn. Im Knast hätte man ihn wohl fertig gemacht, wenn sich herumgesprochen hatte, wer er wirklich war...
***
Eine halbe Stunde später war die Umgebung der Halle und auch das Innere taghell erleuchtet. Die Kollegen waren mit großer Mannschaft gekommen, und der zuständige Arzt hatte den Tod von noch zwei Männern feststellen müssen. Wie Puppen saßen sie in einem dunklen Mercedes. Man hatte ihnen jeweils das Genick gebrochen. Wir gingen davon aus, dass sich Fiona für diese Tat verantwortlich zeigte.
Sogar Sir James traf ein. Wir hatten ihn alarmiert. Er brachte einen der Chefs von der Ausländerbehörde mit. Zusammen mit einem Dolmetscher kümmerte sich der Mann um die völlig verängstigten Frauen aus dem Balkan.
Sir James sagte zu uns: »Man schaut den Menschen nur vor den Kopf. Frank Durban hat Erfolge erzielt. Aber um welchen Preis. Er hat sich an die Hölle verkauft, und er hätte Sie, John, letztendlich geopfert.«
»Leider, aber wir waren besser.«
»Das muss auch so sein. Sie sehen ja, selbst beim Yard hat sich die Hölle einschleichen können, und man kann nur hoffen, dass so etwas nicht mehr vorkommt.«
Wir nickten, obwohl ich sagte: »Die Hand, Sir, lege ich dafür bestimmt nicht ins Feuer.«
»Klar, man verbrennt sie sich zu leicht.«
»Sie sagen es.«
Er nickte und lächelte. »Ich muss wieder zu meinem Kollegen. Ich denke, dass wir uns morgen Früh sehen und dann alles regeln können, was noch offen steht.«
»Genau, Sir«, sagte ich. »Morgen ist ein anderer Tag...«
ENDE
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