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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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die Gabel hoch und machte sich bereit zuzustechen.
    »Ich versuche nur zu verstehen, was Sie sagen«, erklärte er. Es war nicht zu übersehen, dass er immer noch einen Lachanfall unterdrückte.
    »Nein, das tun Sie nicht. Sie verstehen gar nichts und versuchen es auch nicht. Sie wollen sich nur über mich lustig machen.« Sie schnappte sich ihre Handtasche und erhob sich halb, aber er hielt ihre Hand fest. Augenblicklich wurde sie ruhig und setzte sich wieder.
    »Emily, ich wollte Sie nicht vor den Kopf stoßen - ehrlich. Warum nehmen Sie mich nicht einfach wie jemanden, der aus einem anderen Land hierher gekommen ist und eine andere Mentalität und Lebensart hat als ihr Amerikaner?«
    »Aus einem anderen Land?«, wiederholte sie. »Sie kommen aus einer Klapsmühle, und ich habe nicht vor, Ihnen bei irgendetwas behilflich zu sein, was immer Sie auch im Schilde führen mögen.«
    Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, und ihr war durchaus bewusst, dass sie aussah wie ein trotziges kleines Mädchen, aber sie konnte nicht anders. Michael schien das Schlimmste in ihr zu Tage zu fördern.
    »Haben Sie das gehört, Mr. Moss?«, sagte Michael beiläufig. »Um mit einem Geist zu sprechen, müssen wir uns rund um einen Tisch setzen und euch anrufen. Ich glaube, ich erinnere mich, so etwas schon einige Male gesehen zu haben. Emily, Sie haben diese Dinge früher geliebt ...Wann war das? Ich denke, es muss um 1890 gewesen sein. Oder war es 1790? Was meinen Sie, Mr. Moss?«
    »Sehr komisch«, versetzte Emily. Sie hatte die Arme immer noch verschränkt. »Reden Sie nur mit Ihrem imaginären Freund und spotten Sie über mich.«
    »Möchten Sie das noch essen?«
    »Ja!«, rief Emily, obwohl sie satt war und wohl kaum noch einen Bissen hinunterbringen würde. Sie spießte ein Stück von dem, was von ihrem Pfannkuchen noch übrig war, auf die Gabel und stopfte es sich in den Mund.
    »Emily«, sagte Michael sanft. »Ich spotte nicht über Sie, aber ich sehe manche Dinge anders als Sie. Geister gibt es überall. Einige haben Körper, andere nicht. In Wirklichkeit macht das keinen Unterschied.«
    »Und ich nehme an, Sie können die Geister ohne Körper sehen«, erwiderte sie sarkastisch.
    Michael antwortete nicht, sondern starrte auf den letzten Rest des Pfannkuchens.
    »Und?«, drängte sie. »Können Sie das oder nicht?«
    Er hob den Kopf und sah sie grimmig an. »Ja, natürlich kann ich das, und es erstaunt mich, dass Sie es nicht können. Sehen Sie Mr. Moss nicht, der hier direkt neben mir sitzt?«
    Gegen ihren Willen warf Emily einen Blick auf den Stuhl rechts neben ihm, dann schaute sie ihn wieder an. »Wahrscheinlich wollen Sie mir jetzt auch noch weismachen, dass es in dieser Kneipe spukt und dieser Mr. Moss ein Gespenst ist.«
    »Mr. Moss sagt, er ist...« Michael brach ab, schwieg eine Weile, dann lächelte er. »Ich verstehe das nicht ganz, aber er sagt, er bevorzugt es, als -anatomische Herausforderung« bezeichnet zu werden. Er ist ein sehr netter Mann, und er meint, wir sollten das nächste Mal, wenn wir herkommen, die Würstchen probieren. Vielleicht könnten wir jetzt gleich welche bestellen.«
    »Nein«, bestimmte Emily. »Sie werden sonst noch fett. Würden Sie bitte beim Thema bleiben?« Eigentlich wäre sie lieber gestorben, als ihm dumme Fragen zu stellen, aber sie konnte sich nicht zurückhalten. »Heißt das, dass Sie sich gerade mit einem Geist unterhalten?«
    »Na ja, ich höre ihm nur zu. Er sagt, es ist sehr lange her, seit jemand hier drin war, der ihn hören kann. Er findet die moderne Welt ziemlich traurig, weil niemand mehr an seine Existenz glaubt und die Menschen nicht zuhören, wenn er versucht, mit ihnen zu sprechen. Die einzigen, die ihn wahrnehmen, sind Verrückte oder Leute, die Drogen genommen haben.« Michael beugte sich zu Emily. »Er sagt, dass ein Geist im modernen Amerika sehr einsam ist.«
    Emily sah sich um. »Ich muss kurz die Toilette aufsuchen, danach sollten wir Zusehen, dass wir von hier wegkommen.«
    »Was ist ein Puder?«
    »Ein was?«
    »Mr. Moss sagt, Sie wollen sich die Nase pudern.«
    »Das stimmt. So umschreibt man einen Gang zur Toilette.«
    »Er meint, Sie hätten vor, wegzulaufen und mich hier zurückzulassen, weil Sie mich für verrückt halten. Er sagt, das hätte er von Anfang an erkannt. Wenn das stimmt, Emily, wünsche ich Ihnen alles Gute in Ihrem Leben und alles Glück der Welt.«
    »Sie sind ein schrecklicher Kerl«, sagte sie und funkelte ihn böse an. Wenn er

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