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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wollte.«
    »Hören Sie, kein Mensch hat einen Mordanschlag auf mich verübt. Ich bin diejenige, die praktisch veranlagt, langweilig, vernünftig und kein bisschen abenteuerlustig ist, schon vergessen? Welcher vernünftige Mensch sollte mich umbringen wollen? Und außerdem, was macht es einem Engel schon aus, wenn ich getötet werde? Damit will ich keineswegs behaupten, dass Sie ein Engel sind. Aber jeden Tag sterben Menschen auf grausame Art, was würde es für eine Rolle spielen, wenn eine Kleinstadtbibliothekarin dran glauben muss?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte er nachdenklich. »Ich frage mich das allmählich auch. Welche bösen Kräfte sind um Sie herum, dass sich sogar ein Erzengel verpflichtet fühlt, jemanden zu Ihnen zu schicken, der nach dem Rechten sieht?« Er betrachtete ihr Profil. »Aber irgendetwas Schreckliches ist im Gange, wenn jemand ein so hübsches, freundliches Wesen wie Sie vernichten will. Emily, Sie sind ein guter, warmherziger Mensch. Vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber ich habe Sie immer von all meinen Schützlingen am liebsten gemocht. Sie haben in Ihrem Leben so viel Gutes getan und so vielen Menschen Liebe entgegengebracht und ihnen geholfen, dass Sie bereits eine ziemlich hohe Ebene erreicht haben - wissen Sie das?«
    »Nein, das wusste ich nicht.« Das Ganze kam ihr lächerlich vor, aber gleichzeitig fühlte sie sich geschmeichelt. Wenn ein Engel einem sagte, man sei ein guter Mensch, bedeutete das vielleicht etwas anderes, als wenn man dieselben Worte als Halbwüchsige von einem Erwachsenen hörte, der einen lobte, weil man nicht alles rauchte, was auf dem Schulhof angeboten wurde.
    Emily riss das Steuer nach rechts herum, als sie das Schild SCENIC ROUTE entdeckte. Sie brauchten tatsächlich Zeit, und vielleicht konnten sie auf der Fahrt durch die Berge ebenso gut reden wie irgendwo anders.

Kapitel 7
    Als sie zu dem kleinen Lebensmittelladen in den Bergen kamen, fühlte sich Emily, als hätte sie ein Kreuzverhör in einem Mordprozess hinter sich. Michael konnte wirklich Fragen stellen! Und gegen ihren Willen ließ sie sich mehr und mehr darauf ein.
    Als sie den Ärger über die Idee, jemand könnte sie umbringen wollen, erst einmal überwunden hatte, betrachtete sie das Ganze wie den Plot eines Kriminalromans. So sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte sich einfach nicht vorstellen, aus welchem Grund sie jemand ermorden wollen sollte.
    »Nein, nein«, sagte Emily, als sie einen der roten Plastikkörbe nahm, die vor dem kleinen Laden standen. Abgesehen von dem Mann, der hinter der Theke döste, war niemand in dem Geschäft, deshalb unterhielt sie sich ohne Hemmungen mit Michael über die Regale hinweg. »Ich glaube nach wie vor, dass Sie sich irren«, wehrte sie vehement ab. »Ich denke, Sie sind das Ziel, nicht ich.« Sie warf einen Blick auf den Mann hinter der Theke, aber sein Kopf war zurückgelehnt, und der Mund stand offen.
    »Ich weiß, was ich weiß, und diese Bombe war für Sie bestimmt. Was ist das?«, fragte Michael und hielt eine Flasche mit stark gezuckertem Fruchtsaft hoch.
    »Widerliches, scheußliches Zeug. Man bekommt davon faule Zähne.«
    »Klingt toll«, sagte er. und stellte die Flasche in den Korb. »Das Problem ist, dass Sie sich eine Meinung gebildet haben und eine Alternative gar nicht mehr zulassen.«
    »Okay, was für ein Motiv könnte jemand für einen Mord an mir haben? Ich bin nicht reich und habe keine Aussicht auf ein großes Erbe. Ich weiß auch nichts, was jemandem schaden könnte. Ich war nie Augenzeuge eines Verbrechens. Wieso sollte mich jemand ausschalten wollen?«
    »Aus Eifersucht?«
    Emily lachte. »Richtig. Meine beiden Liebhaber sind drauf und dran, sich gegenseitig umzubringen - meinetwegen. Stellen Sie das zurück! Wieso suchen Sie sich immer die schädlichen Sachen mit den wenigsten Nährstoffen aus? Dieser rosafarbene Zuckerguss verklebt Ihnen die Eingeweide.«
    Michael grinste schief und ließ die Plätzchen in den Korb fallen. »Sehen Sie sich das an! Es ist kalt in dieser Vitrine. Was ist das in den Kartons?«
    Emily seufzte. »Nehmen Sie einen, auf dem >Joghurteis< steht, nicht den anderen.«
    »Ah, ich verstehe. Allmählich glaube ich, dass das Wort >Sahne< ein Schimpfwort für Sie ist. Aber wo waren wir stehen geblieben?«
    »Sie wollten mir weismachen, dass mich jemand um die Ecke bringen will, um zu verhindern, dass ich die Liebesbriefe des Herzogs veröffentliche.«
    Michael sah sie verwirrt an, dann schmunzelte

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