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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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habe mit eigenen Augen gesehen, wie sein Herr den jungen Mann getötet habe. Mr. Madison wurde auf Grund dieser Aussage verurteilt -der Leichnam des Opfers wurde nie gefunden. Mr. Madison kam an den Galgen, der Diener sprang einige Zeit später aus einem Fenster des Hauses in den Tod, und die Witwe verließ nie wieder das Haus. Schließlich wurde sie wahnsinnig.«
    »Also könnte der Geist in dem Haus ...«, Michael brach ab, um nachzudenken.
    »Es könnte der des Ermordeten, des Mörders, des unglücklichen Dieners, der seinem Herrn den Tod gebracht hatte, oder der der wahnsinnigen Frau sein. Sie können es sich aussuchen.«
    »Emily, was hat das mit dem Unheil zu tun, das Sie bedroht?«
    »Ich ...« Sie senkte den Blick.
    »Kommen Sie, raus damit. Was haben Sie getan?«
    Sie sah auf und funkelte ihn trotzig an. »Ich weiß es wirklich nicht. Aber irgendetwas habe ich getan.«
    Als Michael die Angst in ihren Augen sah, schob er ihr die Saftflasche hin. Sie nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. »Ich finde, Sie sollten mir Ihr Herz ausspucken«, sagte er.
    »Ausschütten. Das Herz ausschütten.«
    »Wie auch immer. Erzählen Sie mir, was vorgefallen ist - es muss schrecklich sein, wenn deswegen ein Engel auf die Erde geschickt wird, damit er das Problem löst.«
    Emily starrte auf die Flasche und löste geistesabwesend das Etikett ab. »Glauben Sie an böse Geister?« Als er keine Antwort gab, schaute sie auf und sah, dass er erstaunt eine Augenbraue hochzog.
    »Okay, Sie glauben daran. Aber die meisten Leute heutzutage tun das nicht.«
    »Ich weiß. Ihr Sterblichen glaubt an die 'Wissenschaften'. Die meisten Menschen halten Leute, die komische Dinge an der Börse treiben, für den Inbegriff des Bösen.« Michaels Ton war verächtlich. »Erzählen Sie, was Sie getan haben.«
    »Ich wollte an diesem Wochenende mit Donald darüber reden«, sagte sie. »Das war ein Grund, warum ich so wütend auf ihn war, als er nicht kam. Ich hatte das Gefühl, ich müsste mit jemandem sprechen.«
    »Wenn Sie meinen, er ist geeigneter als ich für ein Gespräch über böse Geister, dann bitte«, entgegnete Michael scharf.
    »Wie konnten Sie mit einer solchen Einstellung Engel werden?«
    »Ich bin wie geschaffen für meine Aufgabe. Wollen Sie sich mir nun anvertrauen, oder haben Sie zu viel Angst?«
    Sie holte tief Luft. »Ich ging zu dem Haus. Das ist alles. Ich ging hin, um es mir anzusehen, und nahm einen Skizzenblock mit, um den Grundriss des Gebäudes aufzuzeichnen, weil ich, wie gesagt, ein Buch über die Ereignisse schreiben will. Es war helllichter Tag, und obwohl die Fenster schmutzig waren, konnte ich ziemlich gut sehen.«
    Sie nahm noch einen Schluck von dem scheußlichen Saft. Emily schwieg, und Michael richtete den Blick in die Ferne. »Lassen Sie mich raten. Sie haben etwas geöffnet, was bis dahin verschlossen oder versiegelt war.«
    »So ungefähr«, bestätigte sie vage.
    »Eine Kiste? Nein? Sie ...« Er musterte sie eindringlich. »Emily! Sie haben eine Wand eingerissen?«
    »Na ja, sie war schon halb verfallen, und ich konnte etwas dahinter sehen. Wer immer diese Wand hochgezogen hat, er kann kein geschickter Handwerker gewesen sein«, verteidigte sie sich.
    »Und was kam zum Vorschein?«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete sie ärgerlich. »Ich kann keine Gespenster sehen. Ich weiß nur, dass etwas an mir vorbeigehuscht ist und ich beinahe in Ohnmacht gefallen wäre, weil sich dieses Etwas grauenvoll anfühlte. Es dauerte eine Weile, bis ich mich von dem Schrecken erholt hatte, und sobald ich wieder sicher auf den Beinen war, verließ ich das Haus.«
    Er lächelte schief. »Natürlich sind Sie gemessenen Schrittes abgezogen, stimmt’s?«
    »Lachen Sie mich aus, so viel Sie wollen, aber seit diesem Tag vor ungefähr zwei Wochen geschehen in Greenbriar furchtbare Dinge. Ein Haus ist niedergebrannt, ein Ehepaar mit vier Kindern ist dabei, sich scheiden zu lassen, außerhalb der Stadt ereigneten sich drei Autounfälle und ...«
    »Meinen Sie, diese Vorkommnisse wurden von einem bösen Dämon hervorgerufen?«
    »Keine Ahnung.« Sie stand auf. »Jedenfalls habe ich, wenn ich abends in der Bibliothek bin, das Gefühl, nicht allein zu sein. Und mir gefällt der oder das, was mit mir dort ist, ganz und gar nicht. Manchmal ... manchmal glaube ich, ihn oder sie lachen zu hören. Und ... und es scheint, als würden die Leute in der Stadt viel schneller in Streit geraten als sonst.«
    Sie erwartete, dass Michael sie

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