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Ein Engel mit kleinen Fehlern

Ein Engel mit kleinen Fehlern

Titel: Ein Engel mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Haley
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Gabriels Augen aufleuchteten.
    "Da ist noch welche", sagte er leise und strich mit dem Daumen über ihre Oberlippe.
    Sie fühlte die Berührung im ganzen Körper, und ihr stockte der Atem, als er den Daumen langsam zum Mundwinkel und dann hinab zur Unterlippe gleiten ließ. Unwillkürlich seufzte sie.
    Der leise Laut zerriss das Netz der Sinnlichkeit, das er um sie gewoben hatte. Sie erschrak zutiefst. Sie hatte sich gehen lassen, und Gabriel hatte es gemerkt. Das war schlecht. Sehr schlecht.
    Hastig lehnte sie sich zurück.
    Gabriel legte die Gabel ab, denn er fürchtete, sein Hand könnte zittern.
    "Du hast es auch gespürt, nicht wahr?" flüsterte er.
    "Ich weiß nicht, wovon du redest."
    "Lügnerin."
    "Verklag mich doch", fauchte sie.
    "Möchtest du noch einen Bissen?" fragte er lächelnd.
    Sein Lächeln gefiel ihr nicht. Es war zu wissend und viel zu zynisch.
    Langsam nahm sie ihre eigene Gabel und zeigte damit auf den Teller. "Neutraler Boden, Mister", sagte sie.
    Er schob das Tortenstück in die Mitte des Tischs. "So?"
    "Perfekt."
    Sie nahm noch einen Bissen und leckte sich ganz langsam und genießerisch die Lippen.
    "Du willst mich provozieren, was?", fragte er heiser.
    "Ich esse Torte, mehr nicht", erwiderte sie ein wenig von oben herab.
    "Rae..."
    Trotz der Warnung in seiner Stimme nahm sie einen weiteren Bissen. Sie tat es, als wäre es das Sinnlichste, was sie je erlebt hatte. Und in gewisser Weise war es das tatsächlich. Sie genoss nicht nur die Schokolade, sondern auch, wie seine Augen groß wurden. Sie sah die Erregung in ihnen und ließ sich davon anstecken.
    Sie nahm noch einen Bissen. Und noch einen. Er schien vergessen zu haben, dass er eine eigene Gabel hatte, und starrte gebannt auf ihren Mund.
    Sie wusste, dass sie das hier nicht tun sollte. Es würde Folgen haben. Aber sie konnte nicht mehr anders.
    Als sie einen winzigen Klecks Sahne an ihrem Zeigefinger bemerkte, leckte sie ihn ab. Langsam. Und dabei sah sie Gabriel in die Augen.
    Dann lächelte sie.
    "Okay", sagte er. "Das reicht. Die Rechnung, bitte!"
    Wie aus dem Nichts tauchte der Kellner auf. Gabriel gab ihm das Geld, das er in der Hosentasche hatte.
    "He, danke", sagte der Kellner und betrachtete die Geldscheine in seiner Hand. "Die Torte hat Ihnen geschmeckt, was?"
    "Ja", knurrte Gabriel und warf Rae einen kühlen Blick zu.
    "Gehen wir."
    "Bin ich festgenommen?"
    Am liebsten hätte er sie sich über die Schulter geworfen und aus dem Restaurant getragen. Er hatte genug. Endgültig genug.
    "Gehen wir", wiederholte er unwirsch.
    "Ich weiß nicht", sagte sie und blinzelte ihn aufreizend an.
    "Du machst mir Angst."
    "Komm jetzt!"
    Sie tat es. Genauer gesagt, sie ging mit schwingenden Hüften vor ihm her.
    Vor dem Restaurant holte er sie ein und ging schweigend zum Parkplatz.
    "Danke für das Essen", sagte Rae, als sie den Wagen erreichten. "Eigentlich wollte ich ja bezahlen. Ab er ..." Sie verstummte, als sie seine Augen sah.
    Sie waren so klar wie blaues Eiswasser ... und voller Wildheit. Zorn und Verlangen verbanden sich zu einem explosiven Gemisch.
    Sie hatte einen Fehler gemacht.
    Gabriel MacLaren war kein Mann, mit dem man Spie lchen trieb. Sie spürte, dass sie zu weit gegangen war.
    "Hör mal, MacLaren", begann sie.
    Bevor sie weiterreden konnte, riss er sie an sich. Rae war weder schwach noch gehorsam, doch bevor sie sich versah, saß sie schon im Wagen.
    "He!" rief sie.
    Gabriel setzte sich neben sie. Sie hob die Hände, um ihn abzuwehren, doch er packte ihre Handgelenke und zog sie auf seinen Schoß.
    Dann schob er die Finger in ihr Haar und löste es aus dem Knoten. Ihre Haut fühlte sich heiß an, sie schien jede Berührung noch intensiver als sonst zu spüren, und fröstelte, als das Haar auf ihre fast bloßen Schultern fiel. Er stieß den angehaltenen Atem aus und strich durch ihre Locken. In seinen Augen flammte ein Verlangen auf, gegen das andere Empfindungen keine Chance hatten.
    Gabriel küsste sie so leidenschaftlich, dass sie es bis in den letzten Winkel ihres Körpers spürte. Ihr Verstand riet zum Widerstand. Sie schaffte es sogar, die Hände zu heben, um ihn wegzustoßen. Doch stattdessen legte sie sie flach auf seine Brust. Sie fühlte sich erhitzt an, und sein Herz schlug so heftig, dass sie es durch seine Kleidung wahrnahm. Gegen ihren Willen, gegen alle Vorsicht spreizte sie die Finger auf seinen festen Muskeln.
    Er neigte den Kopf, um den Kuss zu vertiefen. Rae seufzte.
    Oder er seufzte. Jemand seufzte. Sie

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