Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
ausgeliefert, mit denen ich auf keinen Fall etwas zu tun haben wollte.“
Glaubte er im Ernst, sie wolle ihn erpressen? Sie war sprachlos vor Wut. Andererseits war es ihr eigener Fehler. Sie hätte sich eben nie mit ihm einlassen sollen. Ihre Erfahrungen mit Parker hätten sie vor Männern wie Matthew Whittaker warnen sollen.
„Warum sollte ich die Zeitungen informieren?“, fragte sie in einem jetzt auch sehr frostigen Ton. „Das würde all dem entgegenstehen, weshalb du mich engagiert hast. Welche Frau würde sich für dich interessieren, wenn du als widerwärtig dargestellt wirst? Das kann nicht in meinem Interesse sein.“
Jetzt stand auch er auf, und wieder war sie beeindruckt und auch ein bisschen eingeschüchtert von diesem großen, beängstigend männlichen Mann. „Du hast mich als Klienten angenommen, weil ich gut zahle“, sagte er. „Aber wer weiß, vielleicht wolltest du noch auf eine einfachere Weise an Geld kommen.“
Der erste Satz entsprach der Wahrheit. Natürlich hatte sie sich wegen des Geldes engagieren lassen und weil sie sich Vorteile für ihre Agentur versprach. Das hatte auch er gewusst und sie trotzdem engagiert, was sie ein wenig verwunderte.
Aber der zweite Satz trieb ihr die Zornesröte in die Wangen. „Dass du das von mir glaubst, bestätigt mir nur, dass ich nicht hierher gehöre und nie hätte kommen sollen.“ Sie sah sich nach ihren Schuhen um. Einer lag halb unter dem Bett, der andere zwei Meter entfernt. Schnell bückte sie sich und hob beide auf. Bei der Vorstellung, was Matt und sie eben beinahe getan hätten, wurde ihr wieder heiß, und sie wandte Matt den Rücken zu, während sie sich die Schuhe anzog.
„Ich fahre dich nach Hause“, sagte er knapp.
„Das ist nicht nötig.“ Sie konnte ihn nicht ansehen.
„Du kannst um diese Zeit nicht allein auf die Straße gehen. Das kommt gar nicht infrage!“
„Oh, doch, ich kann.“ Sie würde den Portier bitten, ihr ein Taxi zu bestellen. „Ich will dich auf keinen Fall in eine kompromittierende Situation bringen, indem du mich nach Hause fährst.“
Er wischte ihren Einwand mit einer Handbewegung zur Seite. „Ich lasse dich von einem Fahrer nach Hause bringen.“
Jetzt sah sie ihn doch an, und auf ihren fragenden Blick fügte er hinzu: „Es steht uns von der Firma her immer ein Fahrer zur Verfügung, falls wir einen brauchen sollten. Wenn ich zum Beispiel zum Flughafen muss, benutze ich diesen Fahrbereitschaftsdienst.“
Als sie ein paar Minuten später in die Eingangshalle kamen, wartete der Fahrer schon auf sie.
Lauren stieg ein, und als der Wagen losfuhr, blickte sie durch das Rückfenster. Matt stand am Bordstein, hatte die Hände tief in die Hosentaschen geschoben und blickte ihr düster hinterher.
Erst als der Wagen um die Ecke bog und sie Matt nicht mehr sehen konnte, ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
7. KAPITEL
Matt lehnte sich in dem ledernen Ohrensessel zurück und betrachtete die Skyline der Stadt durch sein großes Wohnzimmerfenster. Er ließ den Brandy in seinem Glas kreisen, trank einen Schluck und stellte das Glas dann auf der breiten Armlehne ab.
Vor einer guten Stunde hatte Lauren fluchtartig die Wohnung verlassen, als sei der Teufel hinter ihr her.
Zu der Zeit war er reichlich angetörnt gewesen, was kein Wunder war, bei den Küssen, die sie getauscht hatten. Er hatte sie ins Schlafzimmer getragen, sie hatte sich willig streicheln lassen – und dann das! Er war hoch erregt gewesen, und verständlicherweise war er äußerst frustriert, als sie plötzlich nicht mehr wollte.
Jetzt war er ruhiger und konnte überlegen, was da vor einer Stunde passiert war, und vor allem, warum. Selbstverständlich war er nie ernsthaft der Meinung gewesen, dass sie ihn erpressen wollte. Das war ihm nur so herausgerutscht, weil er vollkommen überrascht über ihre plötzliche Reaktion war und sich irgendwie Luft machen musste.
Gerade noch hatte sie sanft und willig in seinen Armen gelegen, dann war sie plötzlich abwehrend und kratzbürstig.
Irgendetwas hatte sie verändert, und zwar so abrupt, dass er geschworen hätte, es hatte nicht unbedingt etwas mit ihm zu tun. Es musste aus der Zeit vor ihm stammen, zumindest aus der Zeit, bevor er ihr nach langer Zeit wie derbegegnet war.
Ob die Tatsache, dass Parker sie sitzen gelassen hatte, dabei eine Rolle spielte? Hatte sie ihn, Matt, zurückgestoßen, weil sich ihr Selbstwertgefühl immer noch nicht davon erholt hatte? War sie seitdem einfach unsicher
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