Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
erregt aber nicht in Panik gewesen, wahrscheinlich weil Candaces Hereinplatzen sie vor der Entscheidung bewahrt hatte, ob sie weitergehen sollte oder nicht.
„Du bist verrückt“, sagte Candace mit Nachdruck und holte Lauren damit in die Gegenwart zurück.
Wem sagst du das!
Candace wedelte ungeduldig mit ihrer Gabel. „Matt ist superattraktiv, reich und offensichtlich ein Tiger im Bett.“ Sie ahmte das tiefe Grollen eines Raubtiers nach. „Er wartet nur darauf, von dir gezähmt zu werden.“
Lauren rollte mit den Augen. „Was soll das? Wir sind doch nicht im Zirkus.“
„Weich mir nicht aus. Hier geht es um dein Privatleben, das weißt du ganz genau.“
„Aber ich bin keine Dompteurin. Ich will niemanden zäh men.“ Ganz sicher nicht Matthew Whittaker. Ausgerechnet ihn. Sie wüsste auch gar nicht, wie sie das anfangen sollte. Aber darüber wollte sie mit Candace nicht sprechen, auch jetzt nicht.
„Und was tust du stattdessen?“ Candace seufzte dramatisch auf. „Du versuchst, den armen Mann mit irgendwelchen Frauen zusammenzubringen.“
„Dafür bezahlt er mich, und das verschafft uns unser täglich Brot.“
„Aber, Honey, du bist doch schon lange im Geschäft. Du solltest es besser wissen. Auch hier geht es darum, schneller zu sein als die anderen. Wenn man sich in jemanden verliebt, sollte man auch daran festhalten, und nicht darauf warten, dass er einem von einer anderen vor der Nase weggeschnappt wird. Bedien dich doch selbst. Vor allem, wenn jemand so appetitlich ist wie Matt Whittaker.“
„Zu scharf für meinen Geschmack.“
„So?“ Candace sah sie prüfend an, dann grinste sie. „Soso …“
Lauren schlug schnell die Augen nieder. Hatte sie zu viel verraten?
„Ich dachte, du findest ihn zu sachlich und zu nüchtern?“, fragte Candace lauernd.
„Nein. Ich meinte eher konservativ, zumindest was die Kleidung betrifft.“
„Es sind immer die ruhigen zugeknöpften Typen, die am schärfsten …“
„Hör auf!“ Wenn Candace wüsste, was am Sonntagabend abgelaufen war. Erst die heißen Küsse, dann Matts unverschämte Anschuldigungen, die vollkommen aus der Luft gegriffen waren, und dann sein düsteres Gesicht, als er dem Wagen hinterhersah. Das konnte sie nicht vergessen.
Glückwunsch, Lauren, dachte sie verbittert. Sie konnte jetzt nicht nur auf eine geplatzte Hochzeit, sondern auch auf eine misslungene Verführung zurückblicken. Das war für jede Frau hart, aber für eine Heiratsvermittlerin geradezu berufsschädigend.
Normalerweise verabredete sie sich mit ihren Klienten nicht in ihrer Wohnung. Denn sie wollte unbedingt Beruf und Privatleben trennen. Aber Matt war eben auch nicht irgendein Klient.
Noch nie hatte sie einen Kunden geküsst, geschweige denn sich die Bluse aufknöpfen lassen. Sie war bisher gar nicht auf den Gedanken gekommen, denn sie hatte sich noch nie in einen Kunden verliebt. Wenn sie mit einem zum Essen ausging, dann nur, um seine Manieren und seine Fähigkeiten zu testen, eine Unterhaltung zu führen.
Matt hatte jedoch darauf bestanden, dass er unbedingt mit ihr sprechen musste. Da sie keine Lust hatte, in ihrem Büro auf ihn zu warten, bis seine Besprechung vorbei war, hatte sie ihn zu sich nach Hause bestellt.
Denn er habe sonst in dieser Woche keine Zeit, hatte er ge meint. Warum also nicht gleich, hatte sie sich gesagt. Dann hatte sie es wenigstens hinter sich. Sie war sicher, er wollte den Vertrag mit Ideal Match kündigen. Dies würde das letzte Treffen mit ihm sein, also sollte sie es möglichst schnell hinter sich bringen. Warum dann nicht in ihrer eigenen Wohnung, wo sie sich wenigstens wohlfühlte.
Sie hatte es sich in Jeans und einer weichen Strickjacke bequem gemacht, hatte sich abgeschminkt und die Haare zu einem Pferdeschwanz hochgebunden. Denn sie weigerte sich, sich für ihn fein zu machen. Gegessen hatte sie auch bereits, nun konnte er kommen.
In den Tagen, die seit dem vermurksten Sonntag vergangen waren, hatte sie sich allmählich beruhigt. Sie war nicht mehr wütend, sondern eher resigniert und traurig. Das zumindest waren die Gefühle, die sie sich eingestand und die sie charakterisieren konnte. Doch das war längst nicht alles.
Es klingelte.
Sie stand betont langsam auf und öffnete die Tür. Vor ihr stand Matt, noch bestäubt von Schneeflocken, und blickte sie ernst an.
Wenn der Mann bloß nicht so gut aussehen würde.
„Danke, dass ich so schnell kommen konnte …“, begann er, doch sie unterbrach ihn schnell: „Gib
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