Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
sie Matt gefragt, ob er seiner Familie von ihrer Beziehung erzählt hätte. Er hatte ihr eher ausweichend geantwortet, zumindest war ihr das so vorgekommen. Und leider hatte er auch nicht verstanden, warum sie sich darüber wunderte.
„Es ist schon nervtötend genug, wenn uns alle anstarren“, hatte sie gesagt, wobei sie sich noch bemühte, nicht an die Reporter zu denken, die sicher reichlich auf der Gala vertreten waren. „Aber hättest du nicht wenigstens deine Familie im Voraus warnen können?“
„Keine Sorge, alles wird gut.“ Er drückte ihre Hand.
Aber das konnte sie nicht trösten. Ganz sicher würden die Whittakers sich wundern, wenn Matt plötzlich mit ihr auftauchte. Und auch wenn sie zu höflich waren, das auszu sprechen, was ihnen durch den Kopf ging, in ihren Augen würde man es lesen können. Schließlich wussten Matts Geschwister, dass Lauren von Matt engagiert worden war, um eine Frau für ihn zu finden. Und vor fünf Jahren war er der Trauzeuge ihres Fast-Ehemanns gewesen. Sie blickte auf eine ziemlich verzwickte Geschichte zurück.
Vielleicht hatten die Geschwister früher einen leisen Verdacht gehabt, dass da etwas war zwischen Matt und seiner Partnervermittlerin. Doch jetzt war es den beiden so deutlich anzumerken, dass sie sich ebenso gut ein Schild um den Hals hätten hängen können.
Aber Lauren liebte Matt, und sie konnte ihre Gefühle nicht verbergen, wenn sie gleichzeitig sich selbst treu bleiben wollte.
Wie um ihr Kraft zu geben, legte Matt ihr zärtlich die Hand auf den Rücken, als sie jetzt seiner Familie gegenüberstanden.
Seine Mutter, Ava, war eine zierliche, elegante Frau mit ebenso dunklen Haaren wie ihr Sohn Matt, nur dass schon einige graue Strähnen sichtbar waren. Es war auffallend, wie sehr die Tochter Allison ihr ähnelte.
Der Vater, James, war hochgewachsen, trug einen Smoking wie alle anderen männlichen Anwesenden und lächelte charmant.
„Matt hat erzählt, dass Sie ein Partnervermittlungsinstitut haben, Lauren“, sagte Ava.
„Ja …“ Und er war einer meiner aussichtsreichsten Klienten, hätte sie beinahe hinzugefügt.
„Es war sicher eine große Herausforderung, eine eigene Firma zu gründen“, meinte James.
„Ja, aber doch auch sehr lohnend“, antwortete Lauren. „Ich bin aktiv in der Vereinigung weiblicher Firmeninhaber von kleineren und mittleren Unternehmen. Auch das ist eine sehr spannende Aufgabe.“
Sie war erleichtert, dass Matts Eltern wohl zu höflich wa ren, als dass sie das Thema anschnitten, das für Lauren peinlich sein könnte. Nämlich, dass sie jetzt nicht mehr seine Heiratsvermittlerin, sondern ganz offensichtlich seine Geliebte war.
Die Brüder allerdings kannten diese Zurückhaltung nicht.
„Na, Matt, mit wie vielen Frauen hat Lauren dich denn schon zusammengebracht?“, fragte Noah später, als sie bereits beim Essen saßen.
Matt ließ sich Zeit mit seiner Antwort. „Ich stehe dem Heiratsmarkt nicht mehr zur Verfügung“, sagte er schließlich etwas steif.
Noah legte die Hand hinters Ohr. „Was war das? Ich habe dich wohl nicht richtig verstanden.“
„Ich sagte, ich stehe dem Heiratsmarkt nicht mehr zur Verfügung.“
Noah riss die Augen auf. „Dann hat selbst Lauren für dich niemanden finden können? Du bist immer noch ohne Date?“
Quent lachte leise.
„Aber, Noah!“, sagte Ava tadelnd, doch Noah sah seine Mutter mit großen unschuldigen Augen an.
Matt lehnte sich zurück und legte den Arm auf Laurens Stuhllehne. „Ich bin heute mit Lauren gekommen, oder hast du das übersehen?“
Lauren sah, wie Allison, Elizabeth und Kayla sich zufrieden zunickten, als seien sie mit der Wahl sehr einverstanden und hätten bereits so etwas vermutet.
Noah tat überrascht. „So? Sie ist nicht nur mitgekommen, um dein Benehmen auf dem gesellschaftlichen Parkett zu überprüfen?“
„Nein.“
Lauren war klar, dass das Ganze nicht gegen sie ging, sondern dass die Brüder ihr Vergnügen darin fanden, Matt aufzuziehen. Das schien in der Familie so üblich zu sein und sollte wohl nicht weiter ernst genommen werden.
Noah blieb hartnäckig. „Du meinst, sie ist dein echtes Date ? “
„Aber klar, echter geht es nicht …“, sagte Matt mit einem sehr eindeutigen Unterton.
Lauren wäre am liebsten in den Erdboden versunken. Genauso gut hätte Matt mit lauter Stimme verkünden können, dass sie jede Nacht wilden Sex hätten.
Aber die Erde tat sich leider nicht auf.
„Hört jetzt sofort auf“, sagte Allison
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