Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
streng. „Sehr ihr nicht, wie peinlich das für Lauren ist?“
Lauren warf ihr einen dankbaren Blick zu. Erst dann fiel ihr auf, dass auch die anderen Whittakers sie freundlich ansahen und ihr beifällig zunickten.
Sie konnte es kaum glauben. Offenbar hatte sie etwas Wichtiges erreicht, auch für sich selbst.
Erst später auf der Tanzfläche äußerte sie sich Matt gegenüber dazu. „Ich finde deine Familie sehr sympathisch.“
„Tatsächlich? Aber sie können einen auch ganz schön nerven.“
„Das kann sein. Aber mir gegenüber waren sie nur freundlich.“
Er zog sie etwas fester an sich, um sie sicher durch die tanzende Menge zu führen. Ein großes Tanzorchester von ungefähr zwanzig Musikern spielte alte und neue Hits. Matt neigte den Kopf und lächelte Lauren an. „Du sagst das so, als seist du darüber erstaunt.“
„Bin ich auch. Denn Parkers Familie war ganz anders.“
„Willst du damit sagen, dass sie reich und arrogant waren?“
„Sie waren eher distanziert und sehr formell.“ Sie wusste nicht genau, wie sie es ihm erklären sollte. „Ein Beispiel: Nach dem Dinner gab es bei ihnen immer Kaffee, und dazu wurde ein Teller mit Keksen herumgereicht. Diese Kekse waren abgezählt, es gab genau einen für jeden.“
Er grinste. „Das müssen ja teure Kekse gewesen sein.“
Sie lachte. „Ja, vielleicht. Ich weiß, es hört sich lächerlich an, aber so lief das immer ab.“
„Das kann ich mir vorstellen. Ich fand auch immer, dass sie fürchterliche Snobs waren.“
Sie schwiegen und konzentrierten sich ganz auf den Tanz. Lauren genoss es, in Matts Armen zu liegen.
Nach einer Weile drückte Matt sie kurz an sich. „Ich freue mich, dass du das Kleid angezogen hast. Es steht dir fantastisch, du siehst hinreißend aus.“
„Danke.“ Unwillkürlich fasste Lauren sich an den Hals. Die Diamantkette fühlte sich kühl an. Glücklicherweise wussten die Whittakers nicht, wer ihr den Schmuck gegeben hatte. Wer weiß, ob sie Matt dann nicht mit Fragen gelöchert hätten. Denn sie schienen sehr neugierig zu sein, was Laurens offensichtliche Liebesbeziehung mit dem letzten unverheirateten Whittaker betraf.
„Das Kleid ist sehr, sehr schön“, sagte sie leise. „Auch die Kette und die Ohrringe. Aber der Schmuck ist viel zu kostbar, als dass ich ihn behalten …“
Er unterbrach sie mit einem leichten Kuss. „Ich werde dich schon noch überreden können, den Schmuck zu behalten.“ Seine Stimme war weich wie Samt und sehr überzeugend. Lauren durchlief ein heißer Schauer, als sie daran dachte, auf welche Weise er sie „überreden“ würde.
Es war ein wunderbarer Abend, und Lauren fühlte sich rundum glücklich. Anstatt das Ende des Balls herbeizusehnen, wie sie es auf der Hinfahrt getan hatte, hätte sie noch stundenlang weitertanzen können.
Viel zu schnell war das Fest zu Ende, und sie standen in der Lobby und warteten darauf, dass der Hoteldiener mit Matts Wagen vorfuhr. Andere Gäste warteten mit ihnen, einige nahmen sich ein Taxi, es war ein ständiges Kommen und Gehen.
Matt hatte Lauren den Arm um die Taille gelegt und zog sie fest an sich. „Ich kann es kaum erwarten, dir beim Aus ziehen behilflich zu sein“, flüsterte er.
Sie lächelte, doch im nächsten Augenblick gefror ihre Miene zu einer Maske.
Parker.
Es dauerte eine Sekunde, bis sie begriff, wen sie da vor sich sah. Seit fünf Jahren hatte sie nichts von ihm gehört, und nun kam er in diesem Augenblick durch die Hoteltür und ging auf den Empfang zu, einfach so.
Matt folgte ihrem Blick und erstarrte.
Jetzt hatte auch Parker sie gesehen, und seine Miene verdüsterte sich. Er stutzte und trat dann auf sie zu. „Na, das ist aber eine Überraschung!“, sagte er und grinste verächtlich.
„Parker …“, brachte Matt heraus, während Lauren ihren Verflossenen immer noch fassungslos anstarrte.
„Ich habe ja schon gehört, dass ihr zwei hier auf der Gala zusammen aufgetreten seid, aber ich konnte es nicht glauben. Nun muss ich mich mit meinen eigenen Augen davon überzeugen.“
Lauren fiel auf, dass er betrunken war. Wahrscheinlich war er durch ein paar Bars gezogen, wie er es schon früher gern tat. Seine Pupillen waren geweitet, und unter den Augen lagen dunkle Schatten.
Doch selbst wenn man seine augenblickliche Trunkenheit in Betracht zog, wirkte er nicht besonders gesund und glücklich. Es sah so aus, als seien die letzten Jahre nicht gut mit ihm umgegangen. Denn er machte trotz seiner sicher teuren Kleidung
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