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Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493

Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493

Titel: Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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„Der Hoteldiener kam gerade mit meinem Auto, als dein Taxi mit dir um die Ecke bog. Da bin ich dir sofort gefolgt und habe es meinen Brüdern überlassen, sich mit den Sicherheitskräften auseinanderzusetzen.“
    Er verschwieg, dass er eine Abkürzung genommen hatte, in der Hoffnung, dass sie direkt nach Hause fuhr.
    „Komm, lass uns nach oben gehen und uns aussprechen“, bat er eindringlich.
    „Nicht nötig. Ich habe schon genug gehört.“
    „Dann lass uns wenigstens in den Hausflur gehen. Du kannst doch hier nicht in der Kälte stehen bleiben.“
    „Wie nett, dass du dich so um meine Gesundheit sorgst“, sagte sie giftig.
    Aber sie drehte sich um und ging zu der Eingangstür, die sie widerstrebend aufschloss.
    Er war direkt hinter ihr und konnte gerade noch die Tür aufhalten, die sie hinter sich zuknallen wollte. Sie marschierte zu dem kleinen Pult, das tagsüber meist von einem Portier besetzt war, und drehte sich abrupt um. „Also, was willst du? Sag, was du zu sagen hast, und dann geh.“
    Er war überrascht über ihren scharfen Ton, wollte dazu aber lieber nichts bemerken. „An dem Abend vor der Hochzeit landeten Parker und ich noch in einer Bar. Ein paar Freunde von uns, die am nächsten Tag an der Zeremonie teilnehmen sollten, waren auch mitgekommen.“
    Er machte eine Pause und sah sie an, aber sie schwieg.
    „Wir zwei blieben schließlich übrig, und ich hatte den Eindruck, dass Parker irgendetwas auf dem Herzen hatte. Er war nervös, und nach ein paar Drinks fing er dann auch an zu sprechen. Und nach dem, was er mir sagte, konnte ich ihm eigentlich nur raten, die Hochzeit abzublasen.“
    „Dann gibst du es also zu?“, hakte sie ein.
    „Ja. Denn Parker hatte plötzlich Zweifel, ob es richtig war, was er vorhatte.“
    „Und du hast ihn in diesen Zweifeln noch bestärkt.“
    „Nein, denn die Gründe für seine Zweifel hatten nichts mit mir zu tun.“ Er konnte es wohl nicht vermeiden, er musste ihr reinen Wein einschenken.
    „Parker ist ein schwacher Mensch“, fuhr er fort. „Er wollte heiraten, um das zu tun, was seine Familie von ihm erwartete. Aber als ihm schließlich klar wurde, dass du in den Augen der Familie nicht die ideale Schwiegertochter bist, kam er schnell zu dem Entschluss, dass er lieber noch ein bisschen durch die Welt ziehen wollte, als am heimischen Herd zu verkümmern.“
    Er beschönigte nichts, denn er wusste, das hatte keinen Sinn. Zu viel stand für ihn auf dem Spiel. Wenn er sie nur dann gewinnen und halten konnte, indem er Parker so beschrieb, wie er wirklich war, mit all seinen Fehlern und Schwächen, dann würde er genau das tun. Sie hatte sich zu lange etwas vorgemacht, hatte nicht sehen wollen, was sie vielleicht bereits ahnte, und hätte diesen Mann beinahe geheiratet.
    „Wieso haben sie mich als Schwiegertochter abgelehnt? Weil meine Familie nicht zur Oberschicht gehört?“
    Er nickte. „Genau. Du hast doch sicher gewusst, dass Parker bereit war, aus eigener Tasche etwas zu der Hochzeit dazuzugeben. Seine Eltern wollten nichts damit zu tun haben, hätten auch am liebsten das Dinner am Abend vor der Hochzeit ausfallen lassen, wo sie dich gezwungenermaßen ihren Geschäftsfreunden und Bekannten vorstellen mussten.“
    „Ich dachte immer, Parker hat für die Hochzeit bezahlt, weil er das Geld hatte“, sagte sie kleinlaut.
    „Ja, aber auch, weil seine Eltern sich weigerten, einen einzigen Cent dazuzugeben.“
    „Wahrscheinlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass Parker seine zukünftige Frau in einer Bar kennenlernte.“ Das klang verbittert.
    „Du und Parker, ihr habt euch doch nie besonders gut verstanden.“ Er wusste, er bewegte sich hier auf dünnem Eis, und musste vorsichtig sein. „Im Schlafzimmer nicht und außerhalb auch nicht. Das hast du mir selbst gesagt, als wir das erste Mal zusammen waren.“
    „Wenn du all das über Parker wusstest, warum hast du dich dann mit ihm überhaupt zusammengetan und warst bereit, sein Trauzeuge zu sein?“ Das kam schärfer heraus, als sie beabsichtigt hatte. „Stattdessen hättest du lieber die Zeit nutzen und die alleinstehenden Frauen Bostons vor ihm warnen sollen.“
    Er hob kurz die Schultern an und ließ sie wieder fallen. „Wir kannten uns von der Uni her, aber wir waren eigentlich nie richtig befreundet. Er hat mich sicher nur deshalb gebeten, sein Trauzeuge zu sein, weil er die Geschäftsbeziehungen zu unserer Firma gern vertiefen wollte. So läuft das in der Welt, aus der Parker

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