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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hübsch aussieht .«
    »Weil man ja auch nie weiß, wer
gerade auf eine Tasse Tee vorbeikommen könnte ?« sagte
ich liebenswürdig.
    Sein Mund klappte auf, während
er mich für einen Augenblick verdutzt anstarrte, dann gab er sich einen Ruck
und klappte ihn wieder fest zu.
    »Klar, Lieutenant, klar, so
ungefähr ist es .« Er schob sich auf die Tür zu. »Ich bin überzeugt, ich störe hier. Bis später, Harv — auf Wiedersehen, Lieutenant.«
    »Das würde mich nicht
überraschen«, sagte ich aufrichtig.
    Die Tür schloß sich mit einem
leisen Klicken, und ohne Loomas ’ massige Gestalt
schien das Büro wieder zu seiner eigentlichen Größe zusammenzuschrumpfen.
    »Er ist ein netter Kerl, aber —
«, Stern tippte sich bedeutungsvoll auf die Stirn, »- ein Schauspieler und dazu
meistens beschäftigungslos. Hier oben ist nicht viel mit ihm los .«
    »Vielleicht weil er sonst
überall soviel abgekriegt hat ?« sagte ich freundlich. »Nur noch eine Frage, Mr. Stern: Wie kommen Sie mit den Arkrights aus ?«
    »Mit den Arkrights ?«
Er blickte mich eine Sekunde lang in echter Verwirrung an. »Oh — mit den Arkrights von der Glücksarche — , ausgezeichnet,
Lieutenant. Warum fragen Sie ?«
    »Sie kommen mir wie ein paar
verschrobene Individuen vor«, sagte ich. »Es hätte mich interessiert, wie ihre
Wirkung auf die Klubkunden ist. Sie scheinen mir nicht unbedingt dem Typ zu
entsprechen, den man bei der Leitung eines Klubs für einsame Herzen erwartet — . Ich habe den Eindruck, als ob es den beiden dazu an
mitfühlendem Entgegenkommen fehlt .«
    »Vielleicht haben Sie recht«,
sagte er höflich. »Ich habe die beiden bei meinem Eintritt in den Klub
kennengelernt, aber ich glaube nicht, daß ich sie seither noch einmal gesehen
habe. Den größten Teil der wirklichen Arbeit scheint ihre Empfangsdame zu
erledigen .«
    Dem Ausdruck seiner Augen nach
zu schließen, erinnerte er sich an Sherry Rand, und ich konnte es ihm nicht im geringsten verdenken, im Gegenteil, ich ging da mit seinen Erinnerungen konform, abgesehen davon, daß er
auf meinem tropischen Eiland nichts zu suchen hatte.
    »Vielen Dank für Ihre Mühe, Mr.
Stern«, sagte ich und hob mein in keiner Weise spitzes Hinterteil aus dem
unbequemen Stuhl.
    »Keine Ursache, Lieutenant.« Er
begleitete mich zur Tür. »Ich wollte, ich hätte mehr für Sie tun können — . Ein so junges Mädchen, das sich umbringt!« Sein Kopf
begann wieder zu wackeln. »Eine schreckliche Tragödie — schrecklich!«
    Nachdem ich den Blumenhändler
verlassen hatte, nahm ich in einem Restaurant ein Sandwich zu mir und erschien
kurz nach zwei Uhr nachmittags im Büro. Annabelle Jackson hob ihr honigblondes
Haupt, als sei ich die letzte Schlagzeile in Person.
    »Wie nett von Ihnen,
vorbeizukommen, Lieutenant.« Sie lächelte süß. »Der Sheriff hat den ganzen
Vormittag auf Sie gewartet — immer in der Hoffnung, Sie könnten vielleicht ein
paar Minuten für ihn erübrigen .«
    »Heute ist einer meiner
Wohltätigkeitstage«, erklärte ich bescheiden. »Sie wissen schon — Tage, an
denen man bemüht ist, nur Liebe und Freude zu verbreiten. Wenn ich ein bißchen
Sonnenschein in die trübe Existenz des Sheriffs bringen kann, indem ich ein
paar Minuten für ihn erübrige, wie sollte ich ihm dann dieses große Vergnügen
nicht gönnen, das mich so wenig Anstrengung kostet ?«
    Sie tippte gedankenvoll mit
einem Bleistift auf die Schreibtischplatte. »Ich fürchte, er sieht die Sache
nicht ganz in dieser Weise«, sagte sie schließlich. »Aber warum gehen Sie nicht
hinein und erkundigen sich selber danach ?«
    »Es eilt nicht«, sagte ich
hastig und zündete zum Beweis dessen eine Zigarette an. »Ich überlege mir eben:
Wann waren wir zum letztenmal verabredet — wenn auch
nur ein ganz klein bißchen ?«
    »Es ist noch nicht lange genug
her«, sagte sie schroff. »Ich kann mich noch immer an die unangenehmen Details
erinnern .«
    »Das war Ihre eigene Schuld —
wenn Sie nicht so laut geschrien hätten, hätten Sie kein Blaumal an der Kehle bekommen«, sagte ich sachlich. »Ich hätte Sie auch aus der Wohnung
gelassen, ohne daß der Hausmeister die Tür einzuschlagen brauchte. Haben Sie
mich eigentlich für einen Wolf gehalten ?«
    »Schon eher für einen
mädchenverschlingenden Tiger .« Sie brütete ein paar
Sekunden lang über ihren Erinnerungen. »Es war ein wirklich teures Kleid, und
es sieht seither einfach nicht mehr so aus wie früher, trotz Kunststopfens .«
    »Ein verständlicher

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