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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benedikt Weber
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haben einen Hund!‹«
    »Sie haben Hugo noch gar nicht gesehen«, gestand Merlin kleinlaut.
    »Wie, sie haben ihn noch nicht gesehen?« Charlotte blickte ihn ungläubig an. Allmählich dämmerte ihr, dass Merlin seinen Eltern noch nichts von Hugos Rettungsaktion erzählt hatte. »Und wo ist er jetzt?«, fragte sie.
    Merlin öffnete seinen Rucksack und ließ seine Freundin einen Blick hineinwerfen.
    Charlotte traute ihren Augen nicht. »Bist du verrückt!? Du kannst doch den Hund nicht mit in die Schule nehmen!«
    Aber da war es schon zu spät. Im gleichen Moment läutete die Schulglocke zur ersten Stunde. Merlin klappte hastig den Rucksack wieder zu und drückte sich an Charlotte vorbei in das alte Schulgebäude.

In der ersten Stunde hatten Merlin und Charlotte Mathe. Und das ausgerechnet bei der Direktorin der Schule: Gerda Schimmsel. Frau Schimmsel war eine alte, verhärmte Bissgurke, die aussah, als käme sie aus dem vorletzten Jahrhundert. Und sie bestand darauf, mit Fräulein Schimmsel angesprochen zu werden.
    »Hopp, hopp, Bücher raus, wir wollen keine Zeit verlieren!«, rief sie mit ihrer nasalen Krächzstimme. Ihre Augen sahen durch die dicken Gläser ihrer altmodischen Brille viel zu groß aus.
    Da Merlin es für das Klügste hielt, ihr gleich von dem fehlenden Mathebuch zu berichten, meldete er sich.
    »Merlin!«
    Wenn Frau Schimmsel jemanden aufrief, hörte es sich an wie das Ächzen eines alten Burgtores, das sich beschwerte, nach Hunderten von Jahren mal wieder geöffnet zu werden.
    »Fräulein Schimmsel? Es tut mir leid, aber ich hab mein Mathebuch vergessen.«
    Dieses Geständnis führte dazu, dass die Direktorin wie von der Tarantel gestochen auf Merlin zuschoss und direkt vor seinem Tisch stehen blieb. Ihr Gesicht kam bedrohlich näher.
    »Feldmann!«, krächzte sie, und dabei trafen Merlin ein paar widerliche Spucketropfen im Gesicht. »Das hat Konsequenzen!« Wie ein ungelenker Zinnsoldat drehte sie sich um und zog wieder Richtung Tafel ab.
    So leise wie möglich flüsterte ihm sein Banknachbar Fips ins Ohr: »Du weißt doch, dass die total ausflippt, wenn man ihr olles Buch nicht dabeihat. Pass auf, die Alte ruft dich bestimmt gleich an die Tafel.«
    Fips Schuster war Merlins allerbester Freund. Die beiden saßen seit der zweiten Schulklasse nebeneinander. Fips’ richtiger Name war Philipp. So wurde er aber nur von Frau Schimmsel und dem Musiklehrer Herrn Lehmann genannt. Und von seiner Mutter, wenn er mal wieder etwas angestellt hatte.
    »Ich muss dir was zeigen, Fips«, flüsterte Merlin. Auf die Warnung seines Freundes ging er gar nicht ein. »Aber es darf keiner etwas davon erfahren, versprochen?«
    Fips liebte Geheimnisse. Ein breites Grinsen legte sich über sein Gesicht. Dabei verengten sich seine strahlend blauen Augen zu schmalen Schlitzen, die fast komplett von den roten Pausbacken verdeckt wurden. Merlin öffnete seinen Rucksack und ließ Fips einen Blick hineinwerfen. Im Inneren lag Hugo und schnarchte leise vor sich hin.
    Fips fiel fast rücklings von seinem Stuhl.
    »Das ist ja irre! Merlin, du kannst doch nicht einfach einen Hund mit in die Schule bringen!«, flüsterte Fips und fuhr sich nervös durch seine kurzen blonden Haare. »Wo kommt der denn her?«
    Bevor Merlin Fips erklären konnte, was es mit dem kleinen Hund auf sich hatte, passierte es. Hugo hatte anscheinend noch mit den Nachwehen der doppelten Portion Königsberger Klopse zu kämpfen und ließ einen lauten Pups fahren.
    Der Hund schlief seelenruhig weiter, als wäre nichts geschehen. Dafür drehte sich die gesamte Klasse mit offenen Mündern zu Merlin und Fips um. Sogar Frau Schimmsel hielt in ihrem Vortrag über Dezimalzahlen inne. Sie starrte durch ihre dicken Brillengläser fassungslos in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, das so gar nicht in ihre Mathestunde passte.
    »Ich war’s nicht!«, platzte es aus Fips heraus.
    »Na, dann war’s wohl Merlin, das miese Stinktier!«, höhnte Frederik. »Der Pupsprinz von Hommelsdorf! Uh, und wie das stinkt!«
    Frederik nutzte jede Chance, Merlin vor allen bloßzustellen. Ein Teil der Klasse fing lauthals an zu lachen. Langsam verbreitete sich ein unangenehmer Gestank im ganzen Klassenzimmer.
    Merlin blieb nichts anderes übrig, als die Schuld auf sich zu nehmen. Schließlich sollte Hugo nicht entdeckt werden.
    Frau Schimmsel schlug mit dem Lineal auf ihr Pult und kreischte aufgebracht: »Ruhe! Sofort Ruhe! Feldmann, das gibt eine saftige

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