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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benedikt Weber
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Strafarbeit!«
    Fips konnte man für den Rest der Stunde komplett vergessen. Er war so aufgeregt, dass er sich heimlich drei Nugat-Minz-Riegel in den Mund stopfte und nicht mehr auf Merlin reagierte.
    Als in der Klasse wieder Ruhe eingekehrt war, setzte Frau Schimmsel den Unterricht fort. Hugo schlief unbemerkt weiter, ohne ein allzu auffälliges Schnarchen oder andere Geräusche von sich zu geben.
    Merlin überlegte gerade, was er am Nachmittag mit seinen Freunden und Hugo unternehmen könnte, als er jäh aus seinen Gedanken gerissen wurde. Denn plötzlich sprang Fips auf und bat darum, auf die Toilette gehen zu dürfen. Frau Schimmsel erlaubte es ihm, und Fips machte sich schleunigst auf den Weg.
    Leider war er ziemlich tollpatschig, was auch mit seinem Körpergewicht zusammenhing. Er brachte für sein Alter gut und gerne acht Kilo zu viel auf die Waage. Beim Loslaufen blieb er mit dem linken Fuß an Merlins Rucksack hängen und stieß ihn um. Dabei wurde Hugo unsanft aus dem Schlaf gerissen und purzelte heraus. Mitten in den Gang zwischen die Schultischreihen. Dort hockte er nun und wurde von 25 erstaunten Augenpaaren angestarrt.
    Frau Schimmsel reagierte als Erste. Sie wurde kreidebleich und stieß einen spitzen Schrei aus. Es gab nur eines, was sie noch mehr hasste als Kinder. Und das waren Hunde.
    Hugo schüttelte sich erschrocken, hinterließ vor Aufregung eine kleine Pfütze und raste in Richtung Klassenzimmertür. Die stand wie immer einen Spalt offen, da Frau Schimmsel als Direktorin wissen wollte, wer in ihrer Schule ein und aus ging. Merlin sprang auf und hechtete Hugo hinterher. Zwar hörte er noch, dass seine aufgebrachte Lehrerin irgendetwas von »Nachspiel« brüllte. Doch das war ihm jetzt egal. Er musste Hugo wieder einfangen.
    Als Merlin völlig außer Atem aus dem Schulgebäude gelaufen kam, saß Hugo schwanzwedelnd am Tor und erwartete ihn fröhlich.
    »Mann, Hugo, das war nicht wirklich der beste erste Schultag für dich!«
    Für heute hatte Merlin genug. Außerdem begannen am nächsten Tag sowieso die Osterferien. Glücklicherweise konnte Frau Schimmsel ihn da schlecht bestrafen.

Immerhin gelang es Merlin auch in den folgenden Tagen, Hugo vor seinen Eltern zu verstecken. Inzwischen hatte er von seinem Taschengeld Hunde-Trockenfutter gekauft. Den Sack verstaute er ganz hinten in seinem Kleiderschrank. Die unzähligen kleinen Häufchen, die Hugo über den Tag verteilt produzierte, warf er kurzerhand auf das Autodach von Nachbar Scheurich. Der ging mittlerweile sicher schon davon aus, dass es in Hommelsdorf eine Riesenvogel-Plage gab.
    Am Ostersonntag wurde Merlin unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ida hatte ihm eine Lego-Prinzessin in sein linkes Nasenloch gesteckt.
    »He, was soll das?«, grummelte er verschlafen.
    Ida gluckste vergnügt, patschte Merlin mit ihren kleinen klebrigen Händen auf beide Backen und brabbelte: »Osahaaasi!«
    Seine Schwester freute sich schon seit Wochen auf Ostern. Ihre Eltern hatten versprochen, dass der Osterhase höchstpersönlich vorbeikommen würde, um die leckersten Überraschungen im Garten zu verstecken.
    ›Schön blöd, wenn man noch an den Osterhasen glaubt‹, dachte Merlin und zog die rosarote Plastikfigur aus seiner Nase. Offensichtlich freute sich Hugo auch schon auf die Eiersuche. Idas freudigen Ausruf quittierte er mit einem kurzen Kläffen, das dumpf aus dem Bettkasten zu hören war.
    Ida zuckte erschrocken zusammen und riss die Augen auf. Wie in Zeitlupe verzog sie ihr Gesicht, als hätte sie in eine fürchterlich saure Zitrone gebissen, und fing an zu kreischen.
    »Bääääähähäääääää, Wauuuuwauuuuu!«
    »Pssst, nicht so laut, Ida!«, versuchte Merlin sie zu beruhigen. ›Warum muss sie bloß immer gleich losplärren?‹, fragte er sich. Wenn das so weiterging, würde Merlins heimlicher Mitbewohner nur deshalb auffliegen, weil die kleine Heulsuse nicht dichthalten konnte. Denn irgendwann würde sogar sie sprechen lernen und einen ganzen Satz herauskriegen.
    Schnell sprang Merlin aus dem Bett, schnappte sich seine Schwester, zog sie aus dem Zimmer und lief mit ihr nach unten. In der Küche war seine Mutter schon mit den Ostervorbereitungen beschäftigt.
    »Kinder, Theo, beeilt euch! Sie kommen gleich!«, rief sie nach oben.
    Heute sollte alles perfekt sein. Tante Friede hatte sich angemeldet, denn sie wollte der ganzen Familie Feldmann ihren neuen Lebensgefährten präsentieren.
    Merlin lieferte Ida, die sich langsam wieder beruhigte, bei

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