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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benedikt Weber
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denken.
    »Hallöchen, ihr Lieben!«, trällerte sie durchs ganze Haus. »Die Verwandtschaft ist da!«
    Tante Friede war immer ein wenig überdreht. Außerdem sprach sie von sich selbst in der dritten Person und liebte Verniedlichungen. »Schau doch mal, Doris, Tantchen hat ein neues Brillchen!«
    Auf ihrer Nase thronte eine knallgelbe Brille, die an den Seiten wie zwei Schmetterlingsflügel nach oben gezogen war. An den Spitzen funkelte jeweils ein stattlicher Brillant. Merlin erinnerte sie an die Brillen, die in Zeichentrickfilmen immer die strengen Sekretärinnen trugen.
    Merlins Mutter trat mit Ida auf dem Arm ein wenig näher, um das gute Stück genauer zu betrachten. Da schnappte sich Ida blitzschnell die schicke Sehhilfe. Sie gluckste zweimal und warf ihre Beute in hohem Bogen auf die Steinfliesen im Eingangsbereich. Dabei zersprangen die Gläser in tausend kleine Scherben, und das Gestell brach in der Mitte auseinander.
    »Oje, Ida, was soll das? Die schöne Brille!«, rief Merlins Mutter entsetzt. »Gleich morgen kaufen wir dir eine neue, Friede!«
    Doch Tante Friede ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Eines musste man ihr lassen: Sie liebte Ida und Merlin über alles. Deshalb hatten die beiden bei ihr absolute Narrenfreiheit.
    »Ach was. Das macht doch gar nichts, Liebchen. Scherben bringen Glück!«, trällerte sie fröhlich. »Und das Tantchen hat noch ein Ersatzbrillchen im Handtäschchen.« Merlins Schwester ruderte mit den Armen und quietschte vergnügt. »Schau mal, Bernilein, ist die Kleine nicht ein Sonnenscheinchen?«
    »Bernilein« stand direkt hinter Tante Friede. Er war ihr neuer Freund, und sie wollte ihn heute den Feldmanns vorstellen. Sein richtiger Name war Berno von Schlappenau. Er trug ein etwas spießig wirkendes dunkelblaues Jackett mit goldenen Knöpfen und machte auf Merlin einen gelangweilten Eindruck. Doch als von Schlappenau Merlins Mutter begrüßte, war er von einem Moment auf den anderen wie ausgetauscht.
    »Ach, Frau Feldmann, ich habe ja schon so viel von Ihnen gehört. Es ist mir eine außerordentliche Ehre, diesen heiligen Tag mit Ihnen und Ihrer bezaubernden Familie verbringen zu dürfen.«
    ›Der kennt uns doch noch gar nicht‹, dachte Merlin überrascht.
    Charlotte würde diesen von Schlappenau bestimmt sofort als »Oberschleimer« bezeichnen. Merlin wünschte insgeheim, seine Freundin wäre hier.
    »Und du bist bestimmt der kleine Marvin!«, sagte Berno von Schlappenau und beugte sich zu ihm herunter.
    Zuerst reagierte Merlin nicht. Er fühlte sich alles andere als angesprochen. Erst als seine Mutter ihn anstupste, gab er unfreundlich zurück: »Merlin. Nicht Marvin! Und klein bin ich schon lange nicht mehr!«
    Von Schlappenau interessierte das überhaupt nicht. Er zog sein Jackett aus, hängte es an den Garderobenständer und sagte, ohne sich umzublicken: »Ach, was ist das schön hier!« Dann tätschelte er Tante Friedes Hand und führte sie ins Wohnzimmer.
    »Ach, Theo, mein Schatz, hast du nicht ein kleines Weinbrändchen zur Schoki? Für meinen Kreislauf!«, fragte Tante Friede Merlins Vater. Sie machte es sich mit einem Osterei aus Zuckerguss in dem alten Ohrensessel von Merlins Vater bequem. Neben sie platzierte Merlins Mutter Ida in ihrem Babystuhl. Tante Friede bot der Kleinen das Osterei an. »Hier, mein Liebchen, ist das nicht leckerleckerlecker!«
    Idas Augen leuchteten, als sie eine Hälfte der Süßigkeit überreicht bekam. Begeistert brabbelte sie los und erzählte Tante Friede – auf ihre Weise –, was sie heute Spannendes erlebt hatte.
    »Wauwau!«, sagte Ida und schlug aufgeregt mit ihren Fäusten auf das Tischchen ihres Kinderstuhls. Dabei flogen ein paar Zuckergussstückchen hoch und verteilten sich über den Wohnzimmerboden.
    »Wauuwaaaauu!«, wiederholte Ida lautstark.
    Hugo hatte die ganze Zeit am Treppenabsatz im ersten Stock gesessen. Als er Idas Belllaute hörte, raste er freudig nach unten. Die ersten Stufen nahm er noch ganz locker. Ungefähr auf der Hälfte des Weges stolperte er jedoch über seine eigenen Vorderpfoten und purzelte den Rest der Treppe hinunter. Mit einem letzten Überschlag landete er unsanft am Türrahmen der Wohnzimmertür.
    Tante Friede und ihr Begleiter starrten das Fellknäuel mit offenen Mündern an. Hugo sprang geschickt wieder auf die Beine, schüttelte sich kurz und raste auf Tante Friede zu. Idas »Wauwau«-Rufe klangen immer begeisterter.
    Tante Friede war entzückt: »Ach, was bist du denn für ein

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