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Ein Fall für Kay Scarpetta

Ein Fall für Kay Scarpetta

Titel: Ein Fall für Kay Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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immer es ist, schon einmal hineingekommen ist?"
    "Ich kann nicht sicher sagen, ob es schon einmal passiert ist. Wir lassen normalerweise den Computer im Answer-Mode, damit sowohl Margaret als auch ich ihn von zu Hause anwählen können. Wir haben keine Ahnung, wie ein Außenstehender Zugriff auf das Kennwort erhalten hat."
    "Wie haben sie den Einbruch entdeckt?" Tanner sah irritiert aus. "Sie haben es heute entdeckt. Sieht so aus, als hätten Sie es auch entdeckt, wenn es schon einmal geschehen wäre."
    "Meine Computeranalytikerin hat es entdeckt, weil das Echo aus Versehen angeschaltet geblieben war. Die Befehle standen auf dem Bildschirm. Sonst hätten wir es nie erfahren."
    Etwas flackerte in Amburgeys Augen auf, und sein Gesicht nahm ein wütendes Rot an. Er griff nach einem mit Emaille besetzten Brieföffner und fuhr eine scheinbare Ewigkeit mit seinem Daumen an der scharfen Klinge entlang. "Tja", beschloß er, "ich schätze, wir sehen uns Ihren Bildschirm lieber mal an. Prüfen, welche Daten die Person sich angeschaut hat. Vielleicht besteht ein Zusammenhang zu dem, was in der Zeitung stand. Ich bin sicher, daß wir das feststellen werden. Ich möchte mir auch die vier Mordfälle nochmals ansehen, Dr. Scarpetta. Man stellt mir viele Fragen. Ich muß genau wissen, womit wir es zu tun haben."
    Ich saß hilflos da. Ich konnte nichts tun. Amburgey drängte mich ab, öffnete die privaten, sensiblen Bereiche, die in meinem Büro bearbeitet wurden, der bürokratischen Überprüfung. Der Gedanke, daß er diese Fälle durchsehen würde, daß er die Fotos von diesen gequälten, ermordeten Frauen sah, ließ mich vor Zorn zittern.
    "Sie können sich die Fälle auf der anderen Seite der Straße ansehen. Sie werden nicht fotokopiert und sie werden mein Büro auch nicht verlassen." Und ich fügte kalt hinzu: "Aus Sicherheitsgründen, natürlich."
    "Wir werden sie jetzt ansehen." Er schaute sich um. "Bill, Norm?"
    Die drei Männer standen auf. Als wir hintereinander hinausgingen, sagte Amburgey zu seiner Empfangsdame, daß er heute nicht mehr kommen würde. Ihr sehnsüchtiger Blick folgte Boltz aus der Tür hinaus.

7
    Wir warteten in der grellen Sonne auf eine Lücke im Berufsverkehr und rannten über die Straße. Keiner sagte etwas, und ich lief einige Schritte voraus und führte sie zum Hintereingang des Gebäudes. Die Vordertüren würden jetzt bereits mit Ketten verschlossen sein. Ich ließ die drei Männer im Konferenzraum zurück und ging, um die Akten aus einer verschlossenen Schublade in meinem Schreibtisch zu holen. Ich konnte hören, wie Rose nebenan mit Papier raschelte. Es war nach fünf Uhr, und sie war immer noch da. Das beruhigte mich ein wenig. Sie harrte aus, weil sie wußte, daß es nichts Gutes für mich bedeuten konnte, daß ich in Amburgeys Büro befohlen worden war.
    Als ich in den Konferenzraum zurückkam, hatten die drei Männer ihre Stühle nah zusammen geschoben. Ich saß ihnen gegenüber, rauchte ruhig und wartete darauf, daß Amburgey mich bitten würde, zu gehen. Er tat es nicht. Eine weitere Stunde verging.
    Seiten wurden umgeschlagen, Berichte durchgeblättert, Kommentare und Beobachtungen mit gedämpften Stimmen geäußert. Fotos wurden auf dem Tisch ausgebreitet wie Spielkarten. Amburgey machte geschäftig Notizen in seiner krakeligen, kleinlichen Schrift. Irgendwann fielen mehrere Akten von Boltz' Schoß herab und klatschten auf den Teppich.
    "Ich hebe sie auf." Tanner schob leidenschaftslos seinen Stuhl zur Seite.
    "Schon geschehen." Boltz wirkte angewidert, als er die Papiere aufsammelte, die unter dem Tisch und um ihn herum verstreut lagen. Er und Tanner waren immerhin so rücksichtsvoll, alles wieder unter der richtigen Fallnummer einzuordnen, während ich ihnen dumpf zusah. Amburgey schrieb inzwischen weiter, als ob nichts geschehen wäre.
    Die Zeit verging im Schneckentempo, und ich saß da. Manchmal stellte man mir eine Frage. Die meiste Zeit jedoch sahen sich die Männer nur gegenseitig an und redeten miteinander, als ob ich nicht anwesend wäre.
    Um halb sieben gingen wir in Margarets Büro. Ich setzte mich an den Computer, deaktivierte den Answer-Mode, und sofort tauchte das Fallprogramm auf dem Bildschirm auf.
    Amburgey sah auf seine Notizen und las mir die Fallnummer von Brenda Steppe, dem ersten Opfer, vor. Ich gab sie ein und drückte die Fragezeichentaste. Fast sofort erschienen ihre Daten auf dem Bildschirm. Das Bild zeigte jetzt mehr als ein halbes Dutzend Tabellen, die

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