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Ein Fall für Nummer 28

Ein Fall für Nummer 28

Titel: Ein Fall für Nummer 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Klages
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für den Flug schenkt.«
    Nadeshda hätte vor Enttäuschung am liebsten losgeheult. Die Schrift verschwamm vor ihren Augen. Sie hielt ihrer Mutter den
     Brief hin. »Hier, lies du!«
    Es stellte sich heraus, dass die Oma Nadeshda das Geld für die Ferienreise nicht geben konnte. »Die Oma braucht das Geld für
     ihre Zähne«, erklärte die Mutter, die den Brief überflogen hatte, und murmelte etwas von unerwarteter aufwendiger Zahnbehandlung,
     die Unmengen von Geld koste.
    Nadeshda hörte schon gar nicht mehr hin. Das durfte doch nicht wahr sein! Was jetzt? Woher sollte sie jetzt das Geld für die
     Naxosreise bekommen?
     
    In der Schule dann fiel es Nadeshda ein. Sobald es zur Pause klingelte, rannte sie zu Gogo, dessen Klassenraum sich am anderen
     Ende des Schulhofes befand. Sie erzählte ihm von ihrer Oma und den Zähnen. »Und deshalb kann meine Oma mir das Geld für die
     Naxosreise nicht schenken.«
    »Was, heißt das etwa, dass du jetzt nicht mitkommst?« Gogo war schwer enttäuscht.
    »Ich komme mit!«, sagte Nadeshda zuversichtlich. »Ich habe nämlich eine Idee, wie ich das Geld zusammenbekomme. Aber dafür
     brauche ich Poli. Soll ich euch nach dem Mittagessen abholen?«
    Gogo schüttelte den Kopf. »Poli und ich, wir müssen nachher zum Ohrenarzt. Wir könnten uns um vier Uhr beim Einkaufszentrum
     treffen. Aber wofür brauchst du denn meine kleine Schwester?«
    Nadeshda schaute ihn verwundert an. Kam Gogo wirklich nicht darauf? »Du hattest doch gestern selbst gesagt, man könnte mit
     Poli tierisch viel Geld verdienen. Sie könnte in einer Talkshow auftreten oder so   ...«
    »Aber das war doch nur Quatsch!« Gogo grinste.
    Nadeshda schaute ihn mit großen Augen an. Der Plan war so genial. Und nun glaubte Gogo gar nicht, dass Poli-Kala hellsehen
     konnte? Anfangs hatte Nadeshdaja auch gezweifelt. Aber inzwischen glaubte sie fest an Poli-Kalas Fähigkeit. Poli-Kala hatte die Geburtstagskiste gefunden.
     Zwar hatte Nadeshda Otto gestern nicht gesehen, wie Poli-Kala vorhergesagt hatte, aber immerhin hatte er sie angerufen. Und
     wer weiß, vielleicht würde sie ihn ja heute sehen! Dann wäre alles, was Poli-Kala vorausgesagt hatte, eingetreten.
    Obwohl Gogo das, was Nadeshda mit Poli-Kala vorhatte, völlig albern fand, versprach er schließlich, um vier Uhr beim Einkaufszentrum
     Mercado zu sein. Und nachdem Nadeshda mindestens eine halbe Stunde auf ihn eingeredet hatte, versprach er ihr sogar, Poli-Kala
     ein möglichst geheimnisvolles Aussehen zu verpassen.
     
    Zu Hause malte Nadeshda ein großes Schild. Nachdem sie bei Opa Bahrenfeld zu Mittag gegessen hatte, zog sie mit dem Schild
     unter dem Arm zusammen mit Bummbrett los. Bis um vier Uhr war noch massenhaft Zeit. Sie überlegte, wie schnell sie wohl das
     Geld für ihre Reise nach Naxos zusammenbekommen würde. In Gedanken versunken ging sie weiter und weiter, bis sie schließlich
     hinter dem Bahnhof an der Max-Brauer-Allee stand. Unentschlossen schaute sie in Richtung Große Bergstraße und überlegte, ob
     sie mit Bummbrett dort noch ein Stück entlanggehen sollte. Da sah sie plötzlich auf der anderen Straßenseite einen kleinen
     dicken Mann stehen.
    »Otto!«, schrie sie, so laut sie konnte, um den Autolärm der Max-Brauer-Allee zu übertönen. Bummbrett zuckte erschrocken zusammen.
    »Otto!«, schrie Nadeshda noch einmal.
    Doch Otto schien sie nicht zu hören. Jetzt erst sah Nadeshda, dass er nicht allein war. Er unterhielt sich mit einem anderen
     Mann. Jetzt drehte der andere sich um. Aber den kannte Nadeshda doch! Das war doch der lange Radomski aus dem Parterre!
    Die Fußgängerampel schaltete auf Grün. Nadeshda rannte, mit dem Schild unter dem Arm und Bummbrett hinter sich herziehend,
     los. Doch um zur Ampel zu gelangen, musste sie sich durch dichtes Menschengewühl auf dem Bahnhofsvorplatz schlängeln. Das
     hätte sie gewiss geschafft, wenn ihr nicht jemand von der Seite in den Weg gelaufen wäre. Ungebremst stieß Nadeshda mit ihm
     zusammen. Das Schild fiel herunter. Bummbrett bellte wie wild.
    »Au!« Nadeshda schrie auf und rieb sich die Stirn. Dann erst sah sie, mit wem sie zusammengeprallt war. »Ich glaub es nicht,
     der Hundetreter!«, murmelte sie verdutzt.
    Bummbrett verkroch sich Schutz suchend hinter ihren Beinen. Der Junge rieb sich die Nase und rückte seine coole Sonnenbrille
     zurecht, die ihm bei dem Zusammenstoß verrutscht war.
    »Das hast du doch mit Absicht gemacht. Sag mal,bist du blind?!«, fuhr Nadeshda

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