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Ein Fall für Nummer 28

Ein Fall für Nummer 28

Titel: Ein Fall für Nummer 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Klages
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denn für einen Plan haben? Die kennen sich doch gar nicht.«
    »Genau«, mischte sich nun Nadeshda ein. »Die kennen sich gar nicht. Der lange Radomski ist nämlich erst eingezogen, als Otto
     schon weggefahren ist. Und außerdem sagt Poli-Kala jetzt nichts mehr. Du hast nämlich noch nicht einmal für deine zweite Frage
     bezahlt!«
    »Macht nichts. Mehr Geld hab ich sowieso nicht.« Fiede reichte ihnen den Euro, den er noch schuldig war, hin. »Und was die
     beiden Männer planen, das finde ich auch selber heraus. Ich bin nämlich Detektiv«, behauptete er großspurig.
    Poli-Kala war als Einzige davon schwer beeindruckt. Nadeshda kam nicht dazu, rechtzeitig zu reagieren.
    »Ein Detektiv?!«, rief Poli-Kala begeistert aus. »Wow! Weißt du was: Mein großer Bruder Gogo und Nadeshda, die haben auch
     einen De   ...!« Weiter kam sie nicht, denn endlich hielt Nadeshda ihr den Mund zu. Poli-Kala gab nur noch blubbernde Geräusche von sich.
     »...e... k... iv... ub!«
    »Wir müssen jetzt los!«, rief Nadeshda und zog Poli-Kalaund Gogo mit sich. Im Laufen drehte sie sich noch einmal um. Der Junge stand einen Moment lang unsicher da. Dann sprach er
     jemanden an, schien etwas zu fragen, klappte seinen Stock auseinander und ging in Richtung Brunnenstraße davon.
    »Was war denn das für einer?«, fragte Gogo und schaute Nadeshda verwundert an.
    »Und warum hat er einen Stock?«, wollte Poli-Kala wissen. »Hat er sich am Fuß wehgetan?«
    »Er heißt Fiede. Der wohnt jetzt bei uns im Haus«, klärte Nadeshda Gogo und Poli-Kala seufzend auf. »Ach ja, und den Stock
     hat er, weil er blind ist.«
    »Der Ärmste!«, sagte Poli-Kala und schaute ihm mit großen Augen hinterher. »Meinst du, er findet nach Hause? Warum durfte
     ich ihm denn nichts von eurem Detektivclub erzählen? Wenn er auch ein Detektiv ist, dann kann er doch bei euch mitmachen!«
    Nadeshda verdrehte die Augen und schaute Gogo an. Der sah jedoch nicht so aus, als wenn er mitbekommen hätte, was seine kleine
     Schwester da eben gesagt hatte. Denn er fragte: »Sag mal, Nadeshda, wie kommt dieser Junge darauf, dass Otto und der lange
     Radomski etwas gemeinsam planen?«
    »Woher soll ich das wissen? Der spinnt doch!«, sagte Nadeshda nur. »Los, halt mal das Schild hoch, damit alle es lesen können!
     Ich muss jetzt dringend Geld verdienen. Sonst kann ich nicht mit euch nach Naxos fahren.«
    Nadeshdas Ablenkungsmanöver war erfolgreich.
    Gogo sagte anerkennend: »Also, dafür, dass Poli-Kala überhaupt nicht hellsehen kann, war das eben schon ziemlich klasse! Keine
     fünf Minuten, und schon zwei Euro verdient.«
    Nadeshda überhörte Gogos ersten Satz und erwiderte: »Genau! Wenn das so weitergeht, habe ich heute Abend einen Sack voll Geld!«
    Aber nachdem Fiede weg war, lief es überhaupt nicht mehr gut. Niemand blieb stehen und las, was auf ihrem Schild stand. Und
     selbst wenn sie den Leuten das Schild unter die Nase hielten, wollte keiner für eine Antwort von Poli-Kala einen Euro bezahlen.
     Nicht einmal fünfzig Cent. Und auch nicht zwanzig. Irgendwann gaben sie auf.
    »Mist, Mist, Mist!«, fluchte Nadeshda. »Keiner will was wissen. So bekomme ich das Geld für die Reise nie zusammen. Ich glaube,
     ich muss mir etwas anderes überlegen.« Sie musterte Poli-Kala, als könnte die das Geld einfach herbeizaubern. Und dann grinste
     sie plötzlich. »Poli, du hast doch gestern einfach so meine Geburtstagskiste gefunden, nicht wahr? Glaubst du, du könntest
     auch eine richtige echte Schatzkiste finden?«
    »Ja klar, warum nicht?«, antwortete Poli-Kala einfach.
    Gogo starrte seine kleine Schwester genervt an. »Ihr glaubt doch wohl nicht etwa, dass ich bei diesemQuatsch mitmache?!«, fragte er empört. »Ich muss nämlich dringend   ...«
    »Na klar machst du mit!«, unterbrach Nadeshda ihn. »Morgen um zehn Uhr gehen wir hinunter zur Elbe und suchen einen Schatz.
     Oder willst du etwa nicht, dass ich mit nach Naxos komme?«

Rote Haare und Sommersprossen
    Am nächsten Morgen war Nadeshda als Erste auf der Straße. Sie setzte sich mit Bummbrett an der Leine auf die Treppenstufen
     im Hauseingang, um auf ihre Freunde zu warten. Aber statt dass Gogo und Poli-Kala auftauchten, öffnete sich hinter ihr quietschend
     die Haustür. Tock, tock, tock, machte es. Der Sonnenbrillenjunge! Auf den hätte Nadeshda jetzt gern verzichtet. Sie machte
     sich ganz klein und drückte sich in eine Ecke der Treppe. Aber natürlich spielte Bummbrett nicht mit. Er sprang dem

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