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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Sekretärin doch. Ich mach’ es wieder gut,
soll dieser Blick heißen.
    Während Baron Kandarsky den
Paternoster benutzt, wendet sich Perry der Treppe zu. Er wartet ein wenig, und
erst als er sicher ist, daß Kandarsky das Haus verlassen hat, setzt er seinen
Weg fort. Auf dem letzten Treppenabsatz läßt er unbemerkt den Würfel los und
geht mit steinernem Gesicht an dem Pförtner vorbei, der nicht weiß, ob er einen
Bückling oder ein beleidigtes Gesicht machen soll.
    „Zu Scotland Yard, bitte!“ gibt
er wenige Minuten später einem Taxifahrer das gewünschte Ziel an.
     
     
     

Einem
Inspektor bleibt die Spucke weg
     
    Inspektor Corner saugt mißmutig
und müde an seiner Pfeife.
    Der Teufel soll diesen ominösen
Mann in der grauen Hose holen.
    Und warum muß ausgerechnet sein
Kollege Long jetzt einen dicken Chausseebaum mit einer Garage verwechseln? So
hat man ihm, Corner, auch noch Longs Fall übertragen. „Nur so lange, bis Long
wieder zusammengeflickt ist“, hatte der Chef gesagt. Als Trost sozusagen. Zum
Lachen, haha... als ob man ihm drei Monate Ruhe lassen würde. Fallen die
Zeitungen nicht schon jetzt über ihn her? „Was tut Scotland Yard?“ ist noch die
harmloseste Überschrift, die sich die Zeitungsschmierer ausdenken.
    Zum Teufel mit allen Zeitungen!
Und zum Teufel mit dem grauen Hosenmann und den Kandarsky-Diamanten. Alles
verfahrene Karren.
    In der Erinnerung an all die
Zeugen, die er schon in Sachen des Unsichtbaren vernommen hat, schüttelt Corner
sich. Nicht mal die beiden Protokolle vom 18. Polizeirevier haben ihn
weitergebracht. Er hat den Chauffeur vernommen und die Kandarskys.
    Komisch, zwei grundverschiedene
Fälle und in beiden hängt der Baron drin. Inspektor Corner ist jedoch geneigt,
an einen Zufall zu glauben.
    Die Sprechanlange auf seinem
Schreibtisch summt. Er drückt auf die Taste „Empfang“.
    „Corner“, bellt er in das
Mikrophon.
    „Ein Zeuge zum Fall ,Graue
Hose’, Herr Inspektor. Kann ich ihn hochschicken?“
    „Jaja, schicken Sie ihn hoch“,
brummt Corner zurück und denkt daran, daß es heute der elfte Zeuge ist. Und
alle glauben sie, das Ei des Kolumbus gefunden zu haben.
    Inspektor Corner stopft sich
eine neue Pfeife. Eine Tätigkeit, die fast einer feierlichen Handlung gleicht.
Jeden goldgelben danebengefallenen Krümel hebt er mit den Fingerspitzen auf und
verfrachtet ihn in den Pfeifenkopf.
    Als der Zeuge das Zimmer
betritt, hat er Mühe, den Inspektor hinter den dicken blauen Rauchwolken zu
erkennen.
    „Bitte, nehmen Sie Platz,
junger Mann“, gibt sich der Inspektor Mühe, liebenswürdig zu erscheinen.
    Schüchtern tastet sich der
geckenhafte junge Mann bis zu dem Stuhl durch, der Corner gegenüber aufgestellt
ist.
    ,Pfeifendeckel !’ schimpft Corner in sich
hinein, als er des jungen Mannes ansichtig wird. Er wird mir denselben Unsinn
erzählen wie die anderen auch.
    ,Pfeifendeckel!’
    „Ich heiße Fred Pullman, Herr
Inspektor. Man hat mir gesagt, daß Sie die Sache mit dem Unsichtbaren
bearbeiten.“
    Eine Stimme wie Parfüm und rote
Zahnpaste, stellt Corner widerwillig fest. Jetzt fehlt nur noch die Bügelfalte
im Gesicht.
    „Man hat Sie recht
unterrichtet, Mister!“
    Ich hätte
,Mister Pullman’ sagen müssen, denkt er im selben Augenblick. Aber er
kann sich nicht helfen. Seine Abneigung gegen ,geschniegelte Affen’ ist bekannt und hat ihm schon manche Rüge eingebracht. Er beschließt,
freundlicher zu sein.
    „Und was haben Sie zu
berichten, Mister Pullman?“
    Fred Pullman rutscht unruhig
auf seinem Stuhl hin und her. Er hat sich den Empfang durch den Inspektor doch
anders vorgestellt. Schließlich ist er ein wichtiger Zeuge und hat eine
sensationelle Aussage zu machen. Denkt er. „Ich bin Verkäufer bei Peek, Peek
& Sohn.“
    „Interessant!“
    Fred Pullman wächst um einige
Zentimeter. Na also.
    „Ich habe nämlich die Beschreibung
der Beinkleider in der Zeitung gelesen“, sagt er wichtig.
    „Der was ?“
    „Der grauen Beinkleider!“
    „Sie meinen sicher der grauen
Hose?“
    „Jaja... der grauen Hose“,
verbessert Fred Pullman irritiert. „Unser Geschäft führt solche Bein... ich
meine, solche Hosen, Herr Inspektor.“
    Inspektor Corner greift
gelangweilt in ein Fach seines Schreibtisches. Mit einem „da“ läßt er das
Corpus delicti vom Nelson-Square vor dem Verkäufer auf die Schreibtischplatte
fallen. Für Fred Pullman reicht ein Blick. Er hat die Hose sofort erkannt. Mit
Triumph in der Stimme verkündet er

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