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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Aber das hat überhaupt
nichts zu bedeuten. Jocky würde niemals allein weglaufen — wenn Sie darauf
hinauswollen.“
    „Schon
gut!“ brummt der Sergeant ungeduldig. „Ich wollte nur feststellen, daß der
Dackel rein theoretisch gesehen die Möglichkeit zum Fortlaufen hatte.“
    Popper
geht mehrere Male im Raum auf und ab. „Beschreiben Sie mir den Dackel“, fordert
er dann auf. „Jockys Fell war von einem herrlichen Mittelbraun. Über der Nase
hatte er eine kleine schwarze Maske.“
    „War
er langhaarig?“
    „Nein,
kurzhaarig!“
    „Hast
du alles, Frank?“ wendet sich der Sergeant seinem tippenden Kollegen zu. „Ja.“
    „Ich
kann jetzt lediglich eine Beschreibung mit der Bitte um Beachtung eines
herrenlosen Dackels an die anderen Polizeistationen durchgeben. Mehr kann ich
leider nicht für Sie tun.“
    Madame
Porelli hat sich erhoben. Ihre Augen blitzen schon wieder zornig.
    „Ich
möchte wissen, wozu man eine Polizei unterhält. Da kann man ja mehr Vertrauen
zur Feuerwehr haben...“
    Mit
einem dröhnenden Knall fällt die Tür hinter ihr zu. Da Popper und Oster damit
gerechnet haben, zucken sie nicht einmal zusammen.
    Als
Frank Oster die nachdenkliche Miene Poppers sieht, fragt er:
    „Denkst
du über den sagenhaften Dackel nach?“
    „Nein“,
schüttelt Popper den Kopf. „Ich überlege gerade, wie ich in einer
Feuerwehruniform aussehen würde...“
     
     
     

Die
Zeitungsannonce
     
    Sieben
Tage sind seit diesem Vorfall vergangen.
    Sieben
Tage und sieben Nächte.
    Perry
Clifton hat den Zirkusbesuch wohl längst vergessen. Und auch Dickis Interesse
ist inzwischen von anderen Ereignissen gefesselt worden.
    Doch
ganz plötzlich kommt der Augenblick, da beide noch einmal an den Abend im
Zirkus erinnert werden sollen.
    Wieder
ist es ein Sonnabend.
    Perry
hat gerade Hut und Mantel abgelegt, als es stürmisch an seine Tür hämmert.
Bevor er „Herein“ sagen kann, steht Dicki im Zimmer.
    Seine
Wangen sind gerötet, und seine strahlenden Augen verkünden in beredter Sprache
die Aufregung, in der er sich befindet.
    „Guten
Tag, Mister Clifton! Haben Sie schon die heutige Zeitung gelesen?“ sprudelt es
aus ihm heraus, und krampfhaft versucht er, eine Zeitung hinter seinem Rücken
zu verbergen.
    „Nein,
Dicki, ich habe noch keine Zeitung gelesen“, gibt Perry Bescheid und fragt dann
mit einem beziehungsvollen Lächeln:
    „Gibt
es irgendwo irgendwas umsonst?“
    „Sie
werden Augen machen!“ versucht Dicki seines Freundes Neugier zu wecken. „Am
besten, wenn Sie sich dazu hinsetzen.“
    „Nach
deinen Vorbereitungen zu schließen, scheint es ja tatsächlich etwas ungeheuer
Wichtiges zu sein. Na, schieß los!“ Perry Clifton hat es sich in einem Sessel
bequem gemacht und tut sehr gespannt.
    Dicki
baut sich vor ihm auf und beginnt umständlich, die Zeitung zu entfalten. Dabei
macht er ein Gesicht, als wolle er Perry verkünden, daß in Zukunft nur noch
mittwochs gearbeitet würde.
    „Es
geht los!“ beginnt er überflüssigerweise und fährt fort: „Überschrift — Wer sah
Jocky? Hundert Pfund Belohnung!“

    Atemlos sieht er auf Perry. Als
er jedoch bei seinem Freund nur ein anerkennendes Nicken feststellen kann, malt
sich Enttäuschung auf seinem Gesicht.
    Perry nutzt die Pause zu einer
Frage:
    „Und wer ist dieser Jocky? Ein
entflogener Kanarienvogel?“
    In
Dickis Stimme ist tiefe Entrüstung, als er vorwurfsvoll fragt: „Ja, Mister
Clifton, erinnern Sie sich denn nicht mehr? Vorige Woche im Zirkus...?“
    Na
endlich. Perrys Erinnerungsvermögen, derartig unter Druck gesetzt, beginnt zu
funktionieren.
    „Stimmt
— der Dackel dieser Madame Pom... Pom... Pomelli oder so ähnlich.“
    „Porelli!“
verbessert Dicki und liest vor:
    „Ich
biete demjenigen hundert Pfund Belohnung, der mir meinen Dackel Jocky wieder
zuführt oder Angaben machen kann, die zur Wiedererlangung des Tieres führen.
Jocky ist seit dem 12. Juni spurlos verschwunden.
    Jocky
hat ein mittelbraunes, gepflegtes Fell und an der Schnauze eine kleine schwarze
Maske. Ein besonderes Kennzeichen ist ein schwarzer Fleck an der rechten
Vorderpfote. Mitteilungen erbittet: Madame Geraldine Porelli, Zirkus
Paddlestone, zur Zeit London-Mitcham... Na, was sagen
Sie jetzt, Mister Clifton?“
    Erwartungsvoll
blickt Dicki auf seinen großen Freund. „Hm... traurig... diese Madame Porelli
tut mir aufrichtig leid.“
    „Stellen
Sie sich vor, Mister Clifton, hundert Pfund Belohnung!“ schwärmt Dicki
unbeeindruckt weiter. „Was man

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