Ein Fall für zwei (German Edition)
Geschäfte würden so zufriedenstellend verlaufen.”
Clint, der nur die Hosenbeine erkennen konnte, sah die beiden Männer sich vorbeugen. Wahrscheinlich schüttelten sie sich die Hände. Vorsichtig schob er einen Karton zur Seite und hatte Peter und Vasili jetzt genau im Blick.
Peter nahm einen Umschlag von Vasili entgegen. “Ist das alles?”
“Meine letzte Spende. Für einen anständigen Geschäftsmann sind Sie gar nicht so übel.” Vasili schlug Peter auf die Schulter und sie gingen wieder hinaus.
Clint fragte sich, was er da gerade beobachtet hatte. Er wartete, bis die Tür wieder geschlossen war, und kroch unter dem Tresen hervor. Mit gezogener Waffe trat er auf den Gang. Niemand war zu sehen. Schnell steckte er die Waffe wieder weg und begab sich auf die Suche nach Laura. Wenn sie sich die Arbeit teilten, konnte sie Peter beschatten und er Vasili. Er musste unbedingt wissen, was in diesem Umschlag war.
Als er zurück an den Tisch kam, saß Peter bereits wieder neben seiner Frau.
“Da sind Sie ja”, begrüßte Cassandra ihn. “Wir haben uns schon gewundert, wo Sie bleiben.”
“Wo ist Laura?”, fragte Peter.
Genau das fragte sich auch Clint. “Sie wollte sich etwas frisch machen. Ich gehe mal hoch in unsere Suite, um nach ihr zu sehen.”
“Wenn sie in der Zwischenzeit herunterkommt, sagen wir ihr Bescheid”, versicherte Cassandra ihm. Sie sah seltsam zufrieden aus und wandte den Blick jetzt rasch ab.
Clint bahnte sich zwischen den tanzenden Pärchen hindurch den Weg aus dem Saal. Vielleicht hatte Laura noch nach dem kleinen Petey sehen wollen, bevor sie beide … Um sich von seinen erotischen Fantasien abzulenken, malte er sich aus, was Laura von Two Horse Junction halten würde.
Dort gab es das Büro des Sheriffs und eine Schule an der Hauptstraße, die von drei Querstraßen gekreuzt wurde. Laura Carter würde sich schon nach einem Blick auf die Hauptstraße auf ihren teuren Schuhen umdrehen, wieder in ihren europäischen Wagen steigen und so schnell wie möglich verschwinden. Mehr als eine Affäre war mit Laura Carter nicht drin.
Clint ging zum Fahrstuhl und fuhr zur Suite hinauf, wobei er so nervös wie ein Bräutigam war. Das muss daran liegen, dass ich nicht weiß, wo Laura ist, sagte er sich.
Er schloss auf und trat ein. Die junge Frau, die als Babysitter des Hotels arbeitete, sah ihn vom Sofa aus an.
“Sie sind früh zurück. Das Baby schläft, ich habe gerade nach ihm gesehen. Eine Frau namens Amber hat angerufen und lässt Ihnen mitteilen, sie fühle sich sicher und wolle morgen ihr Eigentum wieder abholen. Wo ist Mrs Marshall?”
“Ich dachte, sie sei hier.” Wo steckte sie bloß?
“Sie kam vor einer halben Stunde und hat nach Petey gesehen. Dann kam ein Page mit einer Nachricht, und sie sagte, sie müsse zurück zur Hochzeitsfeier.”
“Wo ist diese Nachricht?”
“Die hat sie mitgenommen. Aber sie sagte, sie müsse sich mit jemandem treffen.”
Das gefiel Clint gar nicht. Vielleicht steckte Laura in Schwierigkeiten. Verdammt, und er wusste nicht, wo sie war! Jemand zerrte ihn am Hosenbein, und er sah nach unten. Es war Sweetums. “Für dich habe ich jetzt keine Zeit.” Er wandte sich wieder an den Babysitter. “Wenn Laura kommt, dann sagen Sie ihr bitte, dass ich sie suche. Ich habe mein Handy dabei. Sie soll mich anrufen.”
Als er auf den Gang trat, spürte er erneut etwas am Bein. “Sweetums, wir können im Moment nicht miteinander spielen.”
Der Hund sah erst ihn an und dann zum Ende des Flurs. Allmählich begriff Clint. “Du suchst auch nach Laura, stimmt’s? Keine Sorge, ich werde sie finden. Sobald ich dich wieder in unserer Suite habe.”
Sweetums richtete die Ohren auf und knurrte leise. Dann rannte sie den Flur hinunter. An der Tür zum Treppenhaus blieb sie stehen, blickte zurück zu Clint und sabberte auf den Boden.
“Ich muss verrückt sein”, sagte Clint leise und folgte dem Hund.
9. KAPITEL
Sweetums lief hinauf bis ins oberste Stockwerk und blieb dort vor der Tür zur Royal Suite sitzen. Sabbernd blickte sie Clint an, und ihm fiel ein, dass hier Peter und Cassandra Monroe wohnten.
Winselnd kratzte Sweetums an der Tür.
“Wenn du dich täuschst, dann stehe ich wirklich ziemlich dumm da.” Er klopfte und wartete auf eine Antwort. Als er von drinnen nichts hörte, blickte er sich nach allen Seiten um und holte einen Schlüsselbund mit Dietrichen hervor.
Zum Glück gab es in diesem Hotel mit Tradition noch altmodische Schlösser,
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