Ein Fall für zwei (German Edition)
und dieses zu knacken bereitete Clint keine Schwierigkeiten.
Er betrat die Suite. Der Salon der luxuriösen Suite war mit blauen Samtsofas und Sesseln im französischen Landhausstil ausgestattet. Rechts von Clint befand sich der Speiseraum mit einem Esstisch für zwanzig Personen. Wollten die Monroes eine so große Gesellschaft in ihrer Hotelsuite empfangen? Hinter dem Speiseraum lag ein modernes Büro mit Faxgerät, Fernseher und Computer. Ein Flur führte vom Salon zu drei Schlafzimmern, doch Laura war nirgends zu sehen.
Sweetums lief durch den Speiseraum und blieb dort vor dem großen Gemälde einer Fuchsjagd stehen. Auffordernd sah sie zu Clint, der zu ihr kam. Rechts neben dem Bild war ein Knopf, und er drückte darauf. Das Bild schwang zur Seite, und ein Speiseaufzug kam zum Vorschein.
“Natürlich”, sagte Clint zu sich selbst. “So kommt das Essen hier herauf.” Er schob die Klappe des Aufzugs auf, und da lag Laura.
Clint hätte nicht sagen können, ob sie bei Bewusstsein war. Er zog sie aus dem kleinen Fach des Aufzugs und passte auf, dass sie sich dabei nicht anstieß.
Als er sie endlich draußen hatte, stöhnte sie leise und richtete sich auf. Clint schlang beide Arme um sie und drückte sie an sich. Tief atmete er ihren Duft ein und wartete, bis sein Herz nicht mehr so rasend schnell schlug. Laura versuchte etwas zu sagen, und er lockerte seine Umarmung etwas. Ihre Hände waren hinter dem Rücken gefesselt, die Beine zusammengeschnürt und sie hatte Klebeband über dem Mund. Clint riss es ab.
“Au!” Sie wies mit dem Kopf nach hinten. “Bind mir erst die Hände los, mein linker Arm ist bestimmt schon vor einer Stunde eingeschlafen.”
Clint löste die Knoten, die offenbar ein Fachmann gebunden hatte. Dann band er ihre Beine los.
“Ich bin ja so eine Idiot”, sagte Laura gequält. “Aber ich war abgelenkt, weil ich dich treffen wollte, und habe nicht aufgepasst.”
“Der Babysitter sagte, du hättest eine Nachricht erhalten.”
“Sie stammte angeblich von dir und besagte, du wollest dich mit mir in der Suite der Monroes treffen. Die Tür war nur angelehnt, und ich bin wie eine Anfängerin hineingegangen. Mein Angreifer hat mir von hinten auf den Kopf geschlagen, und dann bin ich in diesem Aufzugfach aufgewacht. Wie hast du mich gefunden?”
“Sweetums hat mich auf die Spur geführt.”
“Sweetums?” Unendlich dankbar hob Laura die kleine Hündin hoch und küsste sie.
Clint wünschte, sie würde sich bei ihrem männlichen Retter genauso bedanken. “Du wolltest dich doch mit mir in der Garderobe treffen”, sagte er.
“Ja, aber ich sah Peter und Nicholas Vasili aus der Garderobe kommen. Es war für mich zu spät zum Umkehren, deshalb ging ich weiter. Peter stellte mir Vasili als einen Geschäftspartner vor.” Stirnrunzelnd kraulte Laura Sweetums am Kopf. “Das war seltsam. Er benahm sich, als habe er nichts zu verbergen.”
“Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig in der Garderobe verstecken und habe mitbekommen, wie Peter und Vasili ihr Geschäft mit einem Handschlag besiegelt haben. Ich habe dich aber nicht gesehen, als ich wieder herauskam.”
“Ich hatte mich von Peter und Vasili verabschiedet. Keiner von beiden wirkte beunruhigt darüber, dass ich sie zusammen gesehen hatte.” Laura schüttelte ungläubig den Kopf. “Jedenfalls ging Peter zurück zur Hochzeitsfeier und Vasili verschwand in einem Fahrstuhl. Ich beschloss nach Petey zu sehen, und da bekam ich die Nachricht. Wo hat man mich denn hineingestopft?”
“In einen Speiseaufzug.”
Hatte Peter Laura dort einsperren lassen? Oder war es Vasili gewesen? Auf jeden Fall mussten sie es Garrow mitteilen. “Jemand scheint zu wissen, dass wir Nachforschungen wegen Peter anstellen.”
In diesem Moment ging die Tür der Suite auf.
Clint ergriff Laura am Arm und deutete zum Arbeitszimmer. Dort krochen sie in einen Schrank und ließen die Tür einen Spalt breit offen. So konnten sie beobachten, wie Peter das Arbeitszimmer betrat.
Laura berührte Clint am Arm und deutete aufgeregt auf einen Umschlag, den Peter aus seinem Jackett zog. Er holte ein Bündel Geldscheine und Unterlagen daraus hervor.
“Bingo.”
Sie stürzten beide gleichzeitig aus dem Schrank, und Clint richtete seine Waffe auf Monroe.
“Keine Bewegung”, sagte er. “Sie sind verhaftet.”
Peter ließ das Geld fallen und blickte verunsichert zu Clint und Laura. Schwach lächelnd deutete er auf die Waffe in Clints Hand. “Passen Sie lieber
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