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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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stieg und dich sah, wußte ich, es würde etwas Wunderbares geschehen. Mein Lieber, mein Liebster, mein Schöner, mein Champ.« Die Worte strömten aus ihm, als hätte er sie jahrelang in sich verschlossen gehabt und sie für diesen Augenblick aufbewahrt.
    Charlie hatte Koseworte nie gemocht. Es hatte etwas Lächerliches, wenn Männer einander ›Liebster‹ und ›Darling‹ nannten. Aber Peter war offenbar eine Ausnahme. Die Worte klangen bei ihm geradezu betörend. Charlie nahm sich vor, sich nicht auch dazu verführen zu lassen. »Nun ist es aber genug«, sagte er. »Du wirst mich morgen hassen. Ich finde, wir sollten jetzt ans Schlafen denken.«
    »Ach nein. Noch nicht. Es ist noch so vieles, das ich an dir entdecken möchte.«
    So verging die Nacht. Sie gingen immer wieder ins Badezimmer, ein paarmal duschten sie zusammen, und schließlich schliefen sie doch ein, ohne es zu merken. Als Charlie aufwachte, fiel das erste blasse Morgenlicht durchs Fenster. Peters goldener Kopf ruhte in der Höhlung zwischen seiner Schulter und Brust, ein Bein lag über seinem und Peters Glied hart und steif auf seinem Schenkel. Eine Hand hielt seins umklammert. Sein Arm schmerzte, aber er war so begeistert von dem, was er sah, daß er es kaum spürte. Seine Brust barst plötzlich vor Glück. Tränen traten ihm in die Augen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Ein Schluchzen, das zugleich ein Lachen war, kam aus ihm. Er strich mit seinem Finger an Peters Nase hinunter und über seine Lippen. Sie bewegten sich, als wollten sie küssen. Mein Junge, mein Geliebter, mein Kleiner, mein Liebling, dachte er, so trunken von Erschöpfung und Glück, daß er gar nicht merkte, daß er in seinem Inneren eine Litanei verräterischer Koseworte sang.
    D ER S OMMER hatte begonnen. Es hatte sich schnell ein Rhythmus eingestellt, dessen Schwerpunkte der Klub und Charlies Zimmer waren. Sie spielten Tennis, und beide ungefähr gleich gut. Sie schwammen. Einladungen zu Partys häuften sich, und jede Woche wurde im Klub getanzt.
    Obwohl Peter sich nichts daraus machte, bestand Charlie darauf, daß sie sich aktiv am gesellschaftlichen Leben ihrer Altersgruppe beteiligten. Peter war ein willkommener Zuwachs; sie lebten inmitten lachender, verspielter Jugend. Dieses Leben steigerte ihre Leidenschaft. Sie teilten nicht nur die langen Nächte, sondern Peter war immer, wenn sie einmal kurz allein waren, zu sexuellen Improvisationen bereit. Am hellen Tag an einem verlassenen Strand, abends auf dem Klubgelände, im Gästezimmer eines Nachbarhauses, wo sie an einem Abendessen teilnahmen. Er zelebrierte seine leidenschaftliche Bewunderung für Charlies Körper und fand, diese gefährlichen Spiele in der Öffentlichkeit waren gleichsam die öffentliche Sanktionierung ihrer Liebe. Charlie war ein begeisterter Partner, aber an den Tanzabenden sonnabends verlangte er, daß sie sich getrennt amüsierten. Er tanzte und flirtete mit Mädchen, um damit zu zeigen, daß ihre Situation ganz normal war. Peter begann schnell den Sonnabend zu hassen.
    Schon in den ersten Tagen machte C.  B. ihr Versprechen wahr, Peter neu auszustatten. Sie fuhren alle in dem imposanten Packard zu dem Laden im Ort und kauften Hosen und Sommerjacken, Schuhe und Hemden und was sonst noch dazu gehörte.
    »Noch nie ist jemand so gut zu mir gewesen«, sagte Peter auf der Heimfahrt. »Ich werde immer bei dir bleiben.«
    C.  B. nahm seine Hand. »Mein lieber Peter, du kannst dir gar nicht vorstellen, was für eine Freude du mir machst.«
    »He, Champ, hast du das gehört?« Dieser Spitzname konnte in der Öffentlichkeit ungestraft ausgesprochen werden, und Peter benutzte ihn beständig. »Ich werde bei C.  B. leben. Wir werden dich hin und wieder zum Dinner einladen.«
    Beim Einkaufen war man ins Schwitzen gekommen, und sie rasten hinauf, um sich für ein kurzes Bad vorm Lunch umzuziehen. Ein bunter Bademantel war eine von Peters Erwerbung, und er 1 warf ihn über seine Schultern. Charlie trug einen ganz ähnlichen. In der Halle unten begegneten sie C.  B. Sie blieb stehen und hob bewundernd die Hände.
    »Wie braungebrannt ihr schon seid! Ich kann mir vorstellen, daß sich alle nach euch umdrehen, wenn ihr am Strand seid. Ihr werdet euch jeden Tag ähnlicher. Bald werde ich euch kaum noch unterscheiden können. Ihr seid beide prächtig. Wer von euch, glaubt ihr, ist stärker?«
    Die beiden sahen einander an und lachten. Peter blickte auf die sich zwischen Charlies Beinen bauschende Hose, nicht zum

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