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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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brauchen nicht alle anderen auch nur daran zu denken. Ich habe es satt. Ich will nichts mehr davon hören.«
    Peter musterte ihn eine lange Weile. Er blickte ihn liebevoll und vertrauend an, aber dann spiegelte sich in seinen Augen Angst. Charlie bemühte sich seinem Blick standzuhalten, ohne mit der Wimper zu zucken. »Du glaubst wirklich fast, das sei dein Ernst«, sagte Peter schließlich.
    »Nun kommen wir endlich weiter. Was soll ich dir noch sagen, um dich zu überzeugen? Soll ich dich am Kragen packen und auf die Straße hinauswerfen?«
    Sehr ruhig sagte Peter, als hätte er diese Worte gar nicht gehört: »Du würdest mich meine Koffer packen und gehen lassen? Jetzt gleich?«
    »Ja, genau das meine ich«, erwiderte Charlie.
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Probier’s doch mal, dann wirst du’s sehen.«
    Peter nickte wie in Trance und drehte sich um. Charlie blickte ihm nach. Ein Gefühl des Triumphs erfüllte ihn. Er hatte gewonnen. Peter ging langsam in den Alkoven zu den Schränken. Plötzlich wurde sein Körper steif. Ein furchtbarer Schrei entrang sich seiner Brust. Er warf sich auf das Bett und wurde von einem wilden Schluchzen geschüttelt. Es klang, als verliere er die Hoffnung, ja, den Verstand. Charlie floh vor diesem entsetzlichen Schrei in die Küche. Er beugte den Kopf über dem Kühlschrank, versuchte, es nicht zu hören. Er richtete sich wieder auf und legte die Hände auf seine Ohren, ergriff die Flasche und sein Glas und goß sich noch einen Whisky ein. Bei Gott, er würde nicht nachgeben. Er würde nicht zu ihm gehen. Es mußte endlich aufhören.
    Er goß sich noch einen weiteren Whisky ein, als das Schreien verstummte. Er brauchte einen Augenblick, um zu merken, daß Stille eingekehrt war. Er lauschte in die Richtung und schlich zur Tür. Er schwankte ein wenig und mußte sich an den Türpfosten lehnen. Stille. War Peter eingeschlafen? Kurz darauf hörte er ein Geräusch: die Schranktür wurde geöffnet. Dann ein Gepolter, schließlich Packen. Es war eine erregte Auseinandersetzung gewesen an diesem Abend, und es war darum besser, ein Auge auf ihn zu haben. Er schüttelte den Whisky in seinem Glas, immer noch leicht schwankend. Dann sich kramphaft bemühend, gerade zu gehen, ging er in das Zimmer. Er blickte nicht in den Alkoven, sondern setzte sich dorthin, wo er alles beobachten konnte, ohne daß es so aussah. Peter packte tatsächlich, blieb zwischendurch immer wieder reglos stehen. Charlie dachte an das vorige Mal, da er gepackt hatte. Er durfte sich nicht dazu verlocken lassen, ihn wieder daran zu hindern. Ganz gleich, was er sagte, ganz gleich, was er tat, er mußte ihn weiter packen lassen.
    Das Schweigen begann ihn zu bedrücken. Er blickte weniger verstohlen hin, auch wenn er vielleicht seinem Blick begegnete. Peter warf seine Sachen in den Koffer, aber er schien gar nicht zu wissen, was er tat. Er hatte sich ganz in sich zurückgezogen. Was dachte er? Fast wünschte Charlie, er schriee noch. Das wäre verständlich. Das würde ihm sagen, was er empfand.
    Als der Koffer voll war, starrte Peter eine lange Weile auf ihn, als wisse er nicht, was er mit ihm tun solle. Schließlich schloß er ihn, nahm ihn vom Bett, kam heraus und stellte ihn neben die Wohnungstür. Charlies Herz schlug wild. Sag nichts, warnte er sich. Es ist ja erst ein Koffer. Peter war noch nicht zum Gehen bereit. Wenn es noch ein letztes Wort zu sagen gab, er hatte Zeit.
    Peter richtete sich auf und blickte zu ihm hinunter. Charlie vergrub sein Gesicht in den Händen. Er begann zu zittern. Plötzlich sank Peter nach vorn. Sein Mund öffnete sich, das furchtbare Schluchzen begann wieder, und er schlug sich mit den Fäusten gegen die Stirn. »Ich will nicht..., ich kann nicht...«„ stöhnte er mit fast erstickter Stimme. Charlie erhob sich von seinem Sessel, packte ihn, schwankte dabei so, daß sie beide fast zu Boden stürzten. Irgendwie gelang es ihm, sie davor zu bewahren. Peters von Schluchzen geschüttelter Körper schmiegte sich an ihn. Er preßte ihn an sich, wollte, daß er aufhörte zu schluchzen. »Ach verdammt. Ich liebe dich. Ist es das, was du hören willst? Als ob du es nicht wüßtest. Ich liebe dich. Es treibt mich in den Wahnsinn. Ich sitze im Büro und denke an dich, an alles von dir, ja denke daran, wie ich deinen Schwanz in meinem Munde hatte. Verstehst du? Du weißt nicht, was es für mich bedeutet, wenn es dir dann kommt. Als gäbest du mir dein Leben zu schlucken. Ich habe es vorher nie

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