Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)
knacken.“
Die einzige Nuss, die Dan gerade knacken wollte, war Cecils Kiefer. „Warum bauen wir einen Staudamm und kein Wasserkraftwerk?“
„Weißt du eigentlich, wie viel Geld wir schon in diese Sache gesteckt haben?“ Cecil schlug mit der Hand auf den Schreibtisch.
Dan blieb ruhig. „Nicht wir .“ Er sprach leise und geschäftsmäßig. „Du!“
Einen Augenblick lang sah Cecil überrascht aus. Doch dann war die alte Geringschätzung wieder da. „Erzähl mir nicht, dass du auf diese Frau hörst. Sie ist eine Verrückte! Eine Verrückte, die das Unternehmen Millionen von Dollar kostet.“
„Für mich sieht es so aus, als wärst du derjenige, der das Unternehmen Millionen kostet. Ich werde ein paar von meinen Leuten hierherkommen lassen. Wir werden deine Bücher prüfen, Cecil.“
Erneut nahm Cecils Miene einen überraschten Ausdruck an. „Ich hätte wissen müssen, dass es ein Fehler ist, dich hierherkommen zu lassen. Du bist zu weich für dieses Geschäft. Wie deine Mutter.“
Dan hatte den alten Mann am Arsch, und sie beide wussten es. „Ich werde es ihr ausrichten. Sie wird sich sicher darüber freuen. Du weißt, welches Gewicht ihre Stimme im Vorstand hat.“
„Mach, was du willst. In drei Wochen werden wir Neuland betreten.“
Nichts als leere Worte. Die Chancen waren groß, dass Rosebud ihre einstweilige Verfügung durchbekommen würde. Dan musste hierbleiben, um sein Team zusammenzustellen. Er wollte seine besten Leute in dem Projekt haben, aber sie waren gerade alle mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt. Er konnte sie frühestens in drei Wochen von ihren jetzigen Aufgaben in Texas abziehen.
Außerdem brauchte er die Zeit, um herauszufinden, was Cecil trieb. Wenn er nicht beweisen konnte, dass Cecil illegale Dinge tat, hatte der Vorstand auch keinen Grund, den alten Mann vor die Tür zu setzen. Entschlossen wandte Dan sich ab und ging in sein Zimmer.
Wie konnte er Cecil nur loswerden? Er brauchte Beweise. Aber welche?
Dan leerte seine Tasche und sammelte die schmutzige Wäsche ein, als er plötzlich eine Eingebung hatte.
Maria.
Sie war in der Küche und summte vor sich hin, während sie das Abendbrot zubereitete. Er hatte den Raum seit dem Abend mit Rosebud nicht noch einmal nach Wanzen durchsucht, daher erzählte er Maria irgendetwas über den Reifendruck an ihrem Wagen, den er prüfen wollte, um sie aus dem Haus zu lotsen.
„Maria“, fragte er sie, während er sich über den Wagen lehnte, „für wen arbeiten Sie? Für mich oder für Cecil?“
„Für Señor Cecil“, antwortete sie nach einer Pause. „Aber ich würde lieber für Sie arbeiten.“ Sie sprach sehr leise. „Sie sind ein besserer Mensch, Señor.“
Langsam gingen sie um das Auto herum. „Ich suche etwas. Einen Kasten, den Cecil getrennt von seinen restlichen Akten aufbewahrt.“
„Ich darf sein Büro nicht betreten, Señor.“ Sie gingen zu den Hinterrädern. „Wie sieht er aus?“
Dan verbarg ein Lächeln. „Er ist aus Holz. Eiche, glaube ich. Er sieht alt aus. Cecil hat einen Schlüssel dafür. Aus Silber, glaube ich.“ Noch ein letzter Reifen. „Darin bewahrt er eine Akte auf, die er mit einem roten Stift beschriftet hat.“
„Ich habe so etwas noch nicht bei ihm gesehen.“ Maria richtete sich auf. „Danke, dass sie die Reifen kontrolliert haben.“ Dann fügte sie leise hinzu: „Ich werde nachsehen.“
„Am besten bestellen Sie Eduardo, dass er den linken Vorderreifen im Auge behalten soll“, sagte er laut, während sie zum Haus zurückgingen.
Die Anzahl der Leute, die in South Dakota für Armstrong Holdings arbeiteten, hatte sich gerade erhöht.
„Rosebud?“ Tante Emily saß auf einem Stuhl und arbeitete an einem Quilt. „Liebes, wo bist du gewesen?“
„Weg.“ Keine gute Antwort. Sie lebte schon so lange mit ihrer Tante zusammen, dass sie keine Geheimnisse voreinander hatten. „Ich brauchte ein freies Wochenende. Ich hatte so viel wegen des Damms zu tun.“
Tante Emily schaute erst Rosebud an, dann deren Rucksack, dann wieder zu ihrer Nichte, bevor sie sich schließlich wieder ihrer Arbeit zuwandte. Sie kaufte es ihr nicht ab, aber Rosebud würde nicht nachgeben. Als sie noch ein Teenager war, hatte sie dieses wissende Schweigen verunsichert. Jetzt jedoch nicht mehr. Sie musste niemandem etwas erklären. Das war einer der Vorteile am Erwachsensein.
Rosebud stellte ihr Gepäck ab und begann eine Scheibe Brot mit Erdnussbutter zu bestreichen. Essen war an diesem Wochenende
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