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Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss

Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss

Titel: Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Tüte Popcorn und eine Limo umsonst.«
    »Danke«, sagte Callie.
    »Wir müssen wirklich weiter«, drängte Drew und nahm Callie am Arm.
    Draußen sagte Callie: »Drew, du tust mir weh.«
    »Tut mir leid. War keine Absicht.«
    »Schon gut«, sagte sie und rieb sich den Oberarm.
    »Was für ein Widerling«, sagte Drew.
    »Ich fand ihn ganz in Ordnung«, entgegnete Callie.
    Drew seufzte. Selbst der Cadillac seines Daddys konnte nicht gegen einen gut aussehenden Erwachsenen mit seinem eigenen Kino und seinem eigenen Thunderbird anstinken.
    Und ich überlegte mir, dass irgendjemand dringend einmal mit James Stilwind reden musste, wenn ich in diesem Mordfall weiterkommen wollte. Buster kam dafür nicht infrage. Schon allein der Gedanke, als Farbiger einem Weißen auf den Zahn zu fühlen, noch dazu bei so einem heiklen Thema wie dem Tod seiner Schwester, konnte ihm Schläge oder Schlimmeres einbringen.
    Das Dumme war nur, dass ich sonst niemanden kannte, der das hätte übernehmen können.
    Drew brachte uns nach Hause. Abgesehen von Callies Bemerkung, wie sehr ihr die Kleidung eines Mädchens gefiel, das uns auf dem Bürgersteig entgegenkam, war es eine schweigsame Fahrt. Die Luft war zum Schneiden dick.
    Drew ließ uns beim Dew Drop raus. Callie rutschte an ihn heran und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Sehen wir uns bald wieder, Drewsy?«
    Der Kuss brachte das Eis zum Schmelzen. Drew lächelte. »Klar. Sehr bald, hoffe ich.«
    »Verlass dich drauf«, sagte Callie.
    »Bis dann, Drewsy«, flötete ich.
    Drew warf mir einen eisigen Blick zu.
    Wir stiegen aus und gingen ins Haus. »Du weißt ganz genau, wie du sie anpacken musst, was, Callie?«, fragte ich.
    »Keine große Kunst«, sagte sie.

17
     
    Als wir ins Wohnzimmer kamen, saßen Rosy und Mom gerade auf dem Sofa. Mom hatte den Arm um Rosy gelegt, und Rosy weinte. Daddy lehnte an der Mauerecke zwischen Wohnzimmer und Küche.
    »Rosy, ist alles in Ordnung?«, fragte Callie.
    »Lass sie lieber ein Weilchen in Ruhe«, sagte Daddy. »Kommt mal beide mit.«
    Wir gingen in die Küche und setzten uns an den Tisch. Da es zum Wohnzimmer hin keine Tür, sondern einfach nur einen Durchgang gab, senkte er die Stimme.
    »Es geht um Bubba Joe«, sagte Daddy. »Sie haben ihn gefunden.«
    »Wo denn?«, fragte Callie.
    »Tot«, antwortete Daddy. »Wurde im Dewmont Creek angespült. Sie haben ihn am Rand einer Weide gefunden. Durch den Regen war der Bach angeschwollen, und in der Trockenheit danach ist er wieder zurückgegangen. Bubba Joe war schon eine ganze Zeit lang tot. Der Mann, dem das Land gehört, wo sie ihn gefunden haben, geht nicht oft auf diesen hinteren Teil. Als er dann doch mal dorthin ging, um nach einer Kuh zu sehen, hat er Bubba Joe gefunden. Er war so aufgebläht, dass der Mann zuerst dachte, er hätte ein Kalb vor sich.«
    »Igitt«, machte Callie.
    »Aber das ist doch gut, oder?«, fragte ich. »Nicht dass er aufgebläht war, aber dass er jetzt tot ist.«
    »Rosy liebt ihn immer noch«, sagte Callie. »Das ist so traurig!«
    »Er hat versucht sie umzubringen«, sagte ich und wollte schon hinzufügen, dass er mich auch beinahe umgebracht hätte, aber dann konnte ich mich gerade noch bremsen. »Vielleicht hat er auch noch andere Leute bedroht. Womöglich hat er sogar jemanden getötet.«
    »Das stimmt«, sagte Daddy. »Ich trauere ihm jedenfalls nicht hinterher.«
    »Ist er ertrunken?«, fragte Callie.
    »Jemand hat ihm die Kehle aufgeschlitzt. Sie glauben, dass er schon länger im Wasser gelegen hat, aber noch länger lag er wohl auf der Weide und hat vor sich hin gefault.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte Callie.
    »War beim Friseur.«
    »Vielleicht ist es ja bloß ein Gerücht.«
    »Der Mann, der es mir erzählt hat, hat ihn gefunden«, sagte Daddy. »Und die Polizei hat auch angerufen, um es mir zu sagen. Ich hab es dann Gal und Rosy erzählt.«
    »So leid es mir für Rosy tut«, sagte Callie, »ich bin ganz schön erleichtert.«
    »Ich auch, und wie«, stimmte Daddy ihr zu. Dann ging er wieder ins Wohnzimmer.
    »Glaubst du, es war Bubba Joe, der uns damals in der Nacht verfolgt hat?«, fragte Callie mich.
    »Ganz sicher«, sagte ich.
    »Dann können wir wahrscheinlich froh sein, dass er tot ist, oder?«
    »O ja, allerdings.«
     
    Später am selben Tag ging ich hinaus auf die Veranda, wohin Rosy sich zurückgezogen hatte. Sie saß da und schaute hinüber zum Vorführhäuschen. Ich setzte mich neben sie auf einen Stuhl und sagte: »Rosy, es tut mir

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