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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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diesem Sternenschiff haben wir etwas, das sie brauchen.
    Sieh dir die Fundamente unserer neuen Burg an, Tyrathect. Ich habe Amdijefri gesagt, dass sie das Sternenschiff gegen Holzschnitzerin verteidigen soll. Das wird sie tun – später im Sommer, wenn ich Holzschnitzerin vor den Wällen zerschmettere. Aber betrachte die Fundamente der Schutzmauer rund um das Sternenschiff. Bis unsere Besucher eintreffen, wird sich über dem Schiff ein Gewölbe erheben. Ich habe ein paar unauffällige Versuche mit seiner Rumpfhülle angestellt. Sie kann durchschlagen werden; ein paar Dutzend Tonnen Gestein, die darauffallen, können sie hübsch zertrümmern. Aber Ravna braucht sich keine Sorgen zu machen, das dient alles dem Schutze ihres Gewinns. Und es wird einen offenen Hof in der Nähe geben, von besonders hohen Mauern umgeben. Ich habe Jefri gebeten, sich dafür von Ravna Hilfe zu holen. Der Hof wird gerade groß genug sein, um Ravnas Schiff zu umschließen und es ebenfalls zu schützen.
    Es sind noch viele Einzelheiten zu klären. Wir müssen die Werkzeuge herstellen, die Ravna beschrieben hat. Wir müssen die Ausschaltung Holzschnitzerins arrangieren, und das, ehe die Besucher eintreffen. Ich brauche deine Hilfe bei alledem und rechne mit ihr. Letzten Endes, wenn die Besucher uns betrügen wollen, werden wir uns so gut wie nur möglich schlagen. Und wenn nicht… nun, du wirst mir wohl zustimmen, dass ich mindestens so weit greife wie mein Lehrer.«
    Dieses eine Mal hatte das Flenser-Fragment nichts zu erwidern.
     
    Die Steuerkabine des Schiffs war Jefris und Amdis Lieblingsplatz im ganzen Herrschaftsgebiet Fürst Stahls. Der Aufenthalt hier konnte Jefri nach wie vor sehr traurig stimmen, doch nun schienen die guten Erinnerungen stärker zu sein…, und hier gab es die größte Hoffnung für die Zukunft. Amdi war immer noch von den Fensterbildschirmen bezaubert – selbst wenn alle Ansichten nur Holzwände zeigten. Bis zu ihrem zweiten Besuch hatten sie sich schon an den Gedanken gewöhnt, den Ort als ihr privates Reich zu betrachten, wie Jefris Baumhaus daheim auf Straum. Und tatsächlich war die Kabine viel zu klein, um mehr als ein einziges Rudel aufzunehmen. Für gewöhnlich pflegte ein Glied ihres Leibwächters unmittelbar im Eingang zum Hauptraum zu sitzen, doch selbst das schien eine unbequeme Pflicht zu sein. Dies war ein Ort, wo sie wichtig waren.
    Bei all ihrer Wildheit waren sich Amdi und Jefri doch des Vertrauens bewusst, das Fürst Stahl und Ravna in sie setzten. Die beiden Kinder mochten draußen vielleicht herumtollen und ihre Wächter zum Wahnsinn treiben, aber die Geräte in dieser Steuerkabine mussten so sorgsam behandelt werden, als ob Mutti und Vati hier wären. In mancher Beziehung war nicht viel im Schiff übrig geblieben. Die Datios waren zerstört, Jefris Eltern hatten sie draußen gehabt, als Holzschnitzerin angriff. Den Winter über hatte Herr Stahl die meisten losen Gegenstände hinausgenommen, um sie zu untersuchen. Die Kälteschlaf-Zellen standen jetzt sicher in kühlen Kammern in der Nähe. Jeden Tag inspizierte Amdijefri die Zellen, betrachtete jedes vertraute Gesicht, überprüfte die Diagnoseanzeigen. Kein Schläfer war seit dem Überfall gestorben.
    Was sich noch im Schiff befand, war fest mit der Hülle verbunden. Jefri hatte auf die Kontrolltafeln und Anzeigen hingewiesen, die die Rakete der Containerkapsel steuerten; von diesen hielten sie sich strikt fern.
    Herrn Stahls Polsterung verhüllte die Wände. Das Gepäck, die Schlafsäcke und Übungsgeräte von Jefris Gefährten waren verschwunden, aber das Beschleunigungsgespinst und die fest eingebaute Ausrüstung waren noch da. Und über die Monate hinweg hatte Amdijefri Papier und Federhalter und Decken und anderen Kram hereingebracht. Immer wehte von den Lüftern ein leichter Luftzug durch den Raum.
    Es war ein glücklicher Ort, sonderbar sorglos trotz all den Erinnerungen, die er weckte. Hier würden sie die Klauenwesen und all die Schläfer retten. Und es war der einzige Ort auf der Welt, wo Amdijefri mit einem anderen menschlichen Wesen sprechen konnte. In mancher Beziehung wirkten die Methoden der Sprechverbindung so mittelalterlich wie Fürst Stahls Burg: Sie hatten einen einzigen flachen Bildschirm – keine Tiefe, keine Farbe, keine Bilder. Alles, was sie ihm abringen konnten, waren Buchstaben und Ziffern. Aber er stand in Verbindung mit der Ultrawelle des Schiffs, und die war immer noch darauf programmiert, sich auf ihre Retter

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