Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
weiterer Satz Trellise war durch ihre Prüfung gefallen. »Blaustiel!« Nach einer Weile erklang die Stimme des Fahrers über ihren Privatkanal. Er wirkte zerstreut, so wie oft, wenn er blockiert oder überfordert war. »Lassen Sie mich jetzt, Herr Pham. Ich besitze nur noch drei perfekte Ersatzstücke. Ich muss diese Burschen überzeugen, mit dem vorlieb zu nehmen, was sie schon haben.«
    Ravna fiel ein: »Aber was ist mit Grünmuschel? Was geschieht mit ihr?« Die Kameras hatten einander aus dem Blickfeld verloren. Grünmuschel und ihre Begleiter kamen aus einer dichten Menge hervor und schwebten durch die Mitte des Platzes. Statt Rädern benutzten sie Gasdüsen. Jemand hatte es eilig.
    Endlich erfasste Blaustiel den Ernst der Lage. Die Ansicht von seinem Skrod aus wechselte heftig, während er um Rihndells Leute herum hin und her rollte. Es gab ein Gerassel in der Fahrersprache, und dann erklang seine Stimme über den Innenkanal, klagend und verwirrt. »Sie ist weg. Sie ist weg. Ich muss… Ich muss…« Unvermittelt rollte er zurück zu den Hauerbeinen und nahm den Disput wieder auf, der eben unterbrochen worden war. Nach ein paar Sekunden ertönte seine Stimme über den Innenkanal: »Was soll ich tun, Herr Pham? Ich bin hier noch nicht mit dem Verkauf fertig, aber meine Grünmuschel ist weggegangen.«
    Oder entführt worden. »Bring den Verkauf unter Dach und Fach, Blaustiel. Mit Grünmuschel geht alles in Ordnung… ADR: Plan B.« Er langte nach einem Kopfhörer und stieß sich vom Pult weg.
    Auch Ravna stand auf. »Wohin gehst du?«
    Er grinste. »Nach draußen. Ich habe mir gedacht, dass Sankt Rihndell seinen Heiligenschein verlieren könnte, wenn es hart auf hart käme – und ich habe Pläne gemacht.« Sie folgte ihm, während er zur unteren Luke schwebte. »Pass auf. Ich möchte, dass du an Deck bleibst. Ich kann nur eine begrenzte Menge an Ausrüstung tragen, ich werde deine Koordination brauchen.«
    »Aber…«
    Er stürzte kopfüber durch die Luke und verpasste den Rest ihres Einwands. Sie folgte ihm nicht, doch eine Sekunde später ertönte ihre Stimme wieder in seinen Kopfhörern; das war die alte Ravna, die sich aus ihren anderen Problemen hervorkämpfte. »Gut, ich gebe dir Rückhalt – aber was können wir denn tun?«
    Pham zog sich Hand über Hand den Gang entlang und kam dabei auf eine Geschwindigkeit, die einen Gummi von der Wand hätte zurückschnellen lassen. Vor ihm lag unerschütterlich die Wand der Frachtschleuse. Er tippte mit einer Hand sacht an die Wand und drehte sich im Fluge. Er drückte die Hände exakt gegen die Seitenwände, gerade stark genug, dass die träge Masse der Luke ihm nicht die Beine brach. In der Schleuse hatte das Schiff seinen Anzug schon in Betrieb gesetzt.
    »Pham, du kannst nicht hinausgehen.« Offensichtlich beobachtete sie ihn durch die Schleusenkameras. »Dann erfahren sie, dass wir eine Menschenexpedition sind.«
    Er hatte Kopf und Schultern schon im Oberteil des Anzugs. Er spürte, wie das Unterteil an ihm hochglitt und die Verschlüsse einschnappten. »Nicht unbedingt.« Und inzwischen ist es wahrscheinlich egal. »Hier gibt es eine Menge Kerle mit zwei Armen und zwei Beinen, und ich habe draußen etwas zur Tarnung angeklebt.« Er legte das Kinn in die Helmsteuerung und setzte die Anzeigen zurück. Der gepanzerte Skaphander war im Vergleich zu den Feldanzügen auf Relais sehr primitiv. Doch die Dschöng Ho hätte für diese Ausrüstung ein Sternenschiff gegeben. Ursprünglich hatte er das Ding gebaut, um Eindruck auf die Klauenwesen zu machen, aber jetzt wird es etwas eher erprobt.
    Er schaltete mit dem Kinn die Außenansicht ein – was Ravna gerade sah: Seine Gestalt war reinschwarz, über zwei Meter groß. An der Oberseite der Hände befanden sich Schalenklauen, und jeder Rand seiner Gestalt war rasiermesserscharf und dornenbesetzt. Diese jüngst angefügten Zusätze sollten die Linien einer rein menschlichen Figur brechen und hoffentlich verteufelt bedrohlich aussehen.
    Pham schloss die Schleuse und stieß sich ins Terraneum der Wurmköpfe. Wände von Schmutz umgaben ihn, vernebelt von der feuchten Luft und Insektenschwärmen.
    Ravnas Stimme erklang in seinem Ohr: »Ich habe eine Anfrage auf unterer Ebene erhalten, wahrscheinlich automatisch: Warum ihr schickt dritten Unterhändler?«
    »Ignorier sie.«
    »Pham, sei vorsichtig. Diese Kulturen im Mittleren Jenseits, die alten, haben hässliche Sachen in petto. Sonst wären sie nicht mehr da.«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher