Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
jetzt haben wir eine Gelegenheit, die Dinge zu betrachten, solange die Wahrheit noch deutlich sichtbar ist. Mit etwas Glück lösen wir vielleicht einige grundlegende Rätsel um die Zonen und die MÄCHTE.
    Ich ersuche die Leser, die Ereignisse unterhalb der PEST aus so vielen Blickwinkeln wie möglich zu beobachten. Insbesondere sollten wir das verbliebene Relais bei Debley Tief nutzen, um die Beobachtungen zu beiden Seiten der von der PEST befallenen Region zu koordinieren. Das wird teuer und mühsam, da in der befallenen Region nur Stationen im Mittleren und Unteren Jenseits zur Verfügung stehen, doch es wird sich lohnen.
    Allgemeine Sachgebiete für die Beobachtung:
    Die Natur der Netzkommunikation der PEST: die Kreatur ist teils MACHT und teils Hohes Jenseits, und damit unendlich interessant.
    Die Natur der jüngsten Großen Flutwelle im Unteren Jenseits unterhalb der PEST: Dies ist ein weiteres Ereignis ohne eindeutigen Präzedenzfall. Jetzt ist es an der Zeit, es zu untersuchen…
    Die Natur der Pestflotte, die sich nun einem nicht dem Netz angeschlossenen System im Unteren Jenseits nähert: Dies ist die letzten Wochen über von großem Interesse für ›Kriegsbeobachter‹ gewesen, jedoch größtenteils aus blödsinnigen Gründen (wen kümmern schon Sjandra Kei und die Aprahant-Hegemonie; Lokalpolitik ist für die Einheimischen). Die wirkliche Frage sollte allen außer den Hirngeschädigten klar sein: Warum hat die PEST so weit von ihrer natürlichen Zone entfernt diese gewaltige Anstrengung unternommen?
    Wenn es noch irgendwelche Schiffe in der Umgebung der Pestflotte gibt, ersuche ich sie, ›Kriegsbeobachter‹ auf dem Laufenden zu halten. Wenn das nicht möglich ist, sollten einheimische Zivilisationen dafür entschädigt werden, wenn sie Ultrawellen-Spuren weiterleiten.
    All dies ist sehr teuer, aber lohnend, die Beobachtung des Äons. Und die Kosten werden nicht lange andauern. Die Flotte der PEST müsste jeden Moment beim Zielstern eintreffen. Wird sie anhalten und etwas bergen? Oder werden wir sehen, wie eine MACHT die Systeme zerstört, die sich ihr entgegenstellen? Wie dem auch sei, wir genießen die einmalige Gelegenheit.

 
     
EINUNDVIERZIG
     
    Ravna ging über das Feld unter die wartenden Rudel. Der dicke Rauch war weggeweht worden, doch der Geruch danach lag noch schwer in der Luft. Der Berghang eine Brandwüste. Von oben her hatte Stahls Burg wie der Mittelpunkt einer großen schwarzen Warze ausgesehen, viele Hektar natürlicher und von Rudeln bewirkter Zerstörung rings um den Berggipfel.
    Die Soldaten machten ihr schweigend Platz. Mehr als einer warf einen beklommenen Blick auf das gelandete Sternenschiff hinter ihr. Sie ging langsam an ihnen vorbei zu den Wartenden hin. Unheimlich, wie sie so dasaßen, wie Leute bei einem Picknick, denen aber die Anwesenheit der anderen lästig ist. Das musste bei ihnen einer engen Stabsbesprechung entsprechen. Ravna ging auf das Rudel in der Mitte zu, das, welches auf Seidenmatten saß. Kunstvolles hölzernes Filigran-Schnitzwerk hing um die Hälse der Erwachsenen, doch manche von ihnen sahen alt und krank aus. Und vor ihnen saßen zwei Welpen. Sie traten exakt vor, als Ravna das letzte Stück freien Bodens überquerte.
    »Äh, du bist die Holzschnitzerin?«, fragte sie.
    Eine Frauenstimme, unglaublich menschlich, erklang von einem der größeren Glieder. »Ja, Ravna. Ich bin Holzschnitzerin. Aber es ist Wanderer, den du sprechen willst. Er ist oben in der Burg, bei den Kindern.«
    »Oh.«
    »Wir haben einen Wagen. Wir können dich sofort hineinbringen.« Eins von ihnen zeigte auf ein Fahrzeug, das den Hang heraufgezogen wurde. »Aber ihr hättet viel näher landen können, nicht wahr?«
    Ravna schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht mehr.« Es war die beste Landung gewesen, die sie und Grünmuschel zustande gebracht hatten.
    Die Köpfe reckten sich ihr entgegen, alle in einer abgestimmten Geste. »Ich dachte, ihr seid in schrecklicher Eile. Wanderer sagt, dass euch eine Flotte von Raumleuten auf den Fersen ist.«
    Einen Moment lang sagte Ravna nichts. Also hatte Pham ihnen von der PEST erzählt? Aber sie war froh, dass er es getan hatte. Sie schüttelte den Kopf und versuchte das taube Gefühl loszuwerden. »J-ja. Wir sind sehr in Eile.« Das Datio an ihrem Handgelenk stand mit der ADR in Verbindung. Der winzige Bildschirm zeigte die stete Annäherung der Pestflotte.
    Alle Köpfe drehten sich, eine Geste, die Ravna nicht zu deuten wusste. »Und ihr seid

Weitere Kostenlose Bücher