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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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sprang.
    Pham lief bereits zum Boot. Er schubste Pilger an Bord, kletterte dann hinterher. Nein, er würde nicht versuchen, das verdammte Ding zu fliegen. »Nein, benutze nur den Lautsprecher, damit deine Chefin einen Weg nach drinnen findet.«
    Sekunden später hallte Rudelsprache über den Berghang. Nur noch Minuten. Nur noch Minuten, und ich werde dem GEGENMITTEL gegenüberstehen. Und obwohl er keine bewusste Vorstellung hatte, was daraus werden könnte, spürte er die Gottsplitter zu einer letzten Übernahme aufwallen, zu einem letzten Akt vom Willen des ALTEN. »Wo ist die Pestflotte, Rav?«
    Ihre Antwort kam sofort. Sie hatte die Schlacht unten beobachtet und den Hammer, der von oben herabkam. »Achtundvierzig Lichtjahre entfernt.« Undeutlicher Wortwechsel abseits vom Mikrofon. »Sie sind ein bisschen schneller geworden. Sie werden in sechsundvierzig Stunden im System sein… Tut mir Leid, Pham.«
     
    CRYPTO: 0
    EMPFANGEN VON: ADR ad hoc
    SPRACHPFAD: Triskweline, SjK-Einheiten
    ANSCHEINEND VON: Sandor Schiedsintelligenz
    [Nicht der übliche Sender, aber von Zwischenstationen bestätigt. Sender ist vielleicht eine Filiale oder eine Reservestation.]
    GEGENSTAND: Unsere letzte Botschaft?
    VERTEILER:
    Pestgefahr
    Interessengruppe Kriegsbeobachter
    ›Wo sind sie jetzt‹, Ausrottungs-Log
    DATUM: 72,78 Tage seit dem Untergang von Sjandra Kei
    SCHLAGWÖRTER: Netz-Großangriff, der Untergang von Sandor Schiedsintelligenz
    TEXT DER BOTSCHAFT:
    Soweit wir es feststellen können, sind alle unsere Stationen im Hohen Jenseits von der PEST aufgesogen worden. Wenn möglich, ignoriert alle Botschaften von diesen Stationen. Bis vor vier Stunden bestand unsere Organisation aus zwanzig Zivilisationen an der Obergrenze. Was von uns übrig ist, weiß nicht, was es sagen oder tun soll. Es ist jetzt alles so langsam und trübe und stumpf; wir sind nicht dafür geschaffen, so weit unten zu leben. Wir haben vor, uns nach dieser Sendung aufzulösen.
    Für jene, die weitermachen können, wollen wir mitteilen, was geschehen ist. Der neue Angriff kam unvermittelt. Unsere letzten Eindrücke von Oben sind, dass die PEST plötzlich in alle Richtungen ausgriff und ihre gesamte unmittelbare Sicherheit opferte, um so viel Rechenkapazität wie möglich zu erwerben. Wir wissen nicht, ob wir ihre Kraft einfach unterschätzt hatten oder ob die PEST nun selber zum Äußersten entschlossen ist – und verzweifelte Risiken eingeht.
    Bis vor 3000 Sekunden waren wir noch einem schweren Überfall über die internen Netze unserer Organisation ausgesetzt. Das hat aufgehört. Vorübergehend? Oder ist das die Grenze des Angriffs? Wir wissen es nicht, aber wenn ihr wieder von uns hört, werdet ihr wissen, dass die PEST uns erwischt hat.
    Lebt wohl.
     
    CRYPTO: 0
    EMPFANGEN VON: ADR ad hoc
    SPRACHPFAD: Optima -› Acquileron -› Triskweline, SjK-Einheiten
    VON: Gesellschaft für rationale Forschungen
    [Wahrscheinlich ein Einzelsystem im Mittleren Jenseits, 7500 Lichtjahre antispinwärts von Sjandra Kei]
    GEGENSTAND: Das Gesamtbild
    SCHLAGWÖRTER: Die PEST, Die Schönheit der Natur, Nie dagewesene Gelegenheiten
    ZUSAMMENFASSUNG: Das Leben geht weiter
    VERTEILER:
    Pestgefahr
    Gesellschaft für rationales Netzwerk-Management
    Interessengruppe Kriegsbeobachter
    DATUM: 72,80 Tage seit dem Untergang von Sjandra Kei
    TEXT DER BOTSCHAFT:
    Es ist immer amüsant, Leute zu sehen, die sich selbst für den Nabel des Weltalls halten. Nehmt zum Beispiel die gegenwärtige Ausbreitung der PEST [folgen Verweise für Leser, die nicht an diese Gefahren- und Nachrichtengruppen angeschlossen sind]. Die PEST ist eine bisher nicht dagewesene Veränderung in einem begrenzten Teilgebiet an der Obergrenze des Jenseits – weit entfernt von den meisten meiner Leser. Ich bin sicher, dass es für viele die äußerste Katastrophe ist, und gewiss fühle ich mit jenen, doch auch eine kleine Belustigung darüber, dass diese Leute irgendwie glauben, ihr Missgeschick sei das Ende von allem. Das Leben geht weiter, Leute.
    Gleichzeitig ist klar, dass viele Leser diesen Ereignissen nicht die gebührende Beachtung schenken – sicherlich, weil sie nicht sehen, was daran wirklich wichtig ist. Im letzten Jahr sind wir Zeugen der Etablierung eines neuen Ökosystems in einem Teilgebiet des Hohen Jenseits sowie anscheinend der Ermordung etlicher MÄCHTE geworden. Wenngleich weit entfernt, sind diese Ereignisse beispiellos.
    Schon oft habe ich dies das Netz der Million Lügen genannt. Nun, Leute,

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