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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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betrieben werden, die sie selbst beschreiben, erlangen die Rezepte selbst Vernunft.«
    In Pham Nuwens Gesicht begann ein Funke von Verständnis aufzuleuchten.
    Ravna beugte sich vor, um die Aufmerksamkeit des Rotschopfes auf sich zu lenken. »Es gibt komplexe Dinge in den Archiven. Keins davon ist vernunftbegabt, doch manche davon können es werden, wenn eine naive junge Rasse ihren Versprechen traut. Wir glauben, das ist es, was dem Straumli-Bereich widerfahren ist. Sie sind von Dokumentationen in die Falle gelockt worden, die ihnen Wunder versprachen, sind dazu gebracht worden, ein transzendentes Wesen zu erzeugen, eine MACHT – aber eine, die denkende Wesen im Jenseits zu ihren Opfern macht.« Sie erwähnte nicht, wie selten solche PERVERSIONEN vorkamen. Die MÄCHTE waren auf unterschiedliche Weise böswillig, verspielt, gleichgültig – doch augenscheinlich wussten fast alle mit ihrer Zeit Besseres anzufangen, als Küchenschaben in freier Natur zu untersuchen.
    Pham Nuwen rieb sich in Gedanken das Kinn. »In Ordnung, ich glaube, ich habe verstanden. Aber ich habe das Gefühl, dass das allgemein bekannt ist. Wenn es derart tödlich ist, wie konnten die von Straum darauf reinfallen?«
    »Pech und verbrecherische Unfähigkeit.« Die Worte sprangen ihr überraschend heftig von den Lippen. Ihr war noch nicht bewusst geworden, dass die Sache mit Straum ihr so nahe ging; irgendwo in ihr lebten ihre alten Empfindungen für den Straumli-Bereich weiter. »Sehen Sie: Operationen im Hohen Jenseits und im Transzens sind wirklich gefährlich. Zivilisationen dort oben sind nicht von langer Dauer, doch es gibt immer wieder Leute, die es versuchen. Sehr wenige von den Bedrohungen sind aktiv bösartig. Was den Straumern passiert ist… Sie sind auf dieses Rezept gestoßen, das ihnen wunder was für Schätze versprach. Es kann durchaus sein, dass es seit Jahrmillionen herumgelegen hatte und anderen Leuten ein bisschen zu riskant war, als dass sie es ausprobiert hätten. Sie haben Recht, die Straumer kannten die Gefahren.« Aber es war die klassische Situation, wo jemand die Risiken abwog und die falsche Wahl traf. Vielleicht ein Drittel der Angewandten Theologie befasste sich damit, wie man nahe am Feuer tanzen konnte, ohne eingeäschert zu werden. Niemand kannte die Einzelheiten des Straumli-Debakels, doch sie konnte sie sich nach Hunderten von ähnlichen Fällen zusammenreimen:
    »Sie haben also im Transzens eine Basis bei diesem verschollenen Archiv errichtet – falls es so etwas war. Sie fingen an, die Pläne umzusetzen, die sie vorfanden. Sie können sicher sein, dass sie den größten Teil ihrer Zeit damit zubrachten, nach Anzeichen von Täuschung Ausschau zu halten. Zweifellos war das Rezept eine Folge von mehr oder weniger verständlichen Schritten mit einem klaren Ausgangspunkt. Die ersten Phasen werden mit Computern und Programmen abgelaufen sein, die wirksamer als alles im Jenseits waren, sich aber anscheinend ordentlich betrugen.«
    »Hm… ja. Sogar im Langsam kann ein großes Programm voller Überraschungen stecken.«
    Ravna nickte. »Und manche von diesen müssen der menschlichen Komplexität nahegekommen sein oder sie übertroffen haben. Natürlich haben die Straumer das gewusst und versucht, ihre Schöpfungen zu isolieren. Aber bei einem boshaften und schlauen Entwurf… wäre es kein Wunder, wenn die Geräte auf Umwegen Zugang zum lokalen Netz des Labors fanden und die Information dort störten. Von da an hätten die Straumer keine Chance mehr gehabt. Die vorsichtigsten Mitglieder der Gruppe wären als unfähig dargestellt worden. Phantomgefahren wären entdeckt, Notreaktionen verlangt worden. Man hätte raffinierte Geräte mit geringeren Sicherungen gebaut. Vermutlich sind die Menschen getötet oder umprogrammiert worden, noch ehe die PERVERSION die Transsapienz erlangte.«
    Es folgte ein langes Schweigen. Pham Nuwen wirkte beinahe einsichtig. Tja. Es gibt ’ne Menge, was du nicht weißt, Kumpel. Überleg dir, was der ALTE vielleicht mit dir vorhat.
    Blaustiel neigte eine Ranke herab, um von einem braunen Gebräu zu kosten, das wie Tang roch. »Gut erzählt, meine Dame Ravna. Doch in einem unterscheidet sich die gegenwärtige Situation. Das ist vielleicht ein Glücksfall, und sehr wichtig… Sehen Sie, kurz bevor wir den Straumli-Bereich verließen, waren wir auf einer Strandparty mit Minderen Fahrern. Bis zu diesem Zeitpunkt waren sie von den Ereignissen kaum betroffen gewesen; viele hatten nicht einmal

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