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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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worden waren. Die Sektion der anderen Fremden und die Beobachtung dieses einen machte rasch deutlich, dass das Volk der Pfahlwesen nicht in Rudeln lebte. Stahl hatte ein komplettes Fremdes.
    Das Fremde bewegte sich im Schlaf und gab mit dem Mund tiefe Töne von sich, es war völlig außerstande, andere Laute zu erzeugen. Die Welpen verschoben sich, um sich der neuen Position anzupassen. Sie schliefen ebenfalls und dachten dabei vage zu sich selbst. Das untere Ende ihres Klangspektrums war eine perfekte Imitation des Fremden… Und das war der größte Erfolg von allen. Experiment Amdiranifani war dabei, die Sprache des Fremden zu lernen. Für das Rudel Neugeborener war das einfach eine weitere Art Zwischenrudel-Sprache, und anscheinend war sein neuer Freund interessanter als die Lehrer, die auf diesen Balkons erschienen. Das Flenser-Fragment behauptete, dass es der Körperkontakt sei, dass die Welpen auf das Fremde wie auf einen Elternersatz reagierten, so gedankenleer das Fremde auch war.
    Es war eigentlich unwichtig. Stahl brachte einen weiteren Kopf an den Rand der Loge. Er stand still da, keins der beiden Glieder dachte direkt zum anderen. Die Luft roch leicht nach Welpen und nach dem Schweiß des Pfahlwesens. Diese beiden waren der größte Schatz der Bewegung: der Schlüssel zum Überleben und mehr. Mittlerweile wusste Stahl, dass das fliegende Schiff nicht zu einer Invasionsflotte gehört hatte. Ihre Besucher ähnelten eher schlecht gerüsteten Flüchtlingen. Es hatte keine Nachrichten von anderen Landungen gegeben, und die Spione der Bewegung waren weit verteilt.
    Der Sieg über die Fremdwesen war knapp gewesen. Ihre einzige Waffe hatte den größten Teil eines Regiments getötet. In den richtigen Kiefern konnten solche Waffen Armeen besiegen. Er zweifelte nicht daran, dass das Schiff noch mehr mächtige Tötungsmaschinen enthielt – die noch funktionierten. Abwarten und beobachten, sagte sich Stahl. Sollte doch Amdiranifani die Hebel aufdecken, mit denen man dieses Fremde steuern konnte. Die ganze Welt würde der Siegespreis sein.

 
     
VIERZEHN
     
    Mutti hatte manchmal gesagt, etwas sei ›lustiger als ein Fass voll Welpen‹. Jefri Olsndot hatte nie mehr als ein Haustier gehabt, und nur einmal war es ein Hund gewesen. Doch nun verstand er, was sie gemeint hatte. Vom allerersten Tage an, obwohl er so müde und verängstigt war, hatten ihn die acht Welpen in Entzücken versetzt. Und er sie. Sie waren rings um ihn, zogen an seiner Kleidung, banden seine Schuhe auf, saßen bei ihm auf dem Schoß oder rannten einfach um ihn herum. Drei oder vier starrten ihn ständig an. Ihre Augen waren völlig braun oder rosa und wirkten zu groß für ihre Köpfe. Von Anfang an hatten ihn die Welpen nachgeahmt. Sie waren besser als Singvögel auf Straum; was immer er sagte, konnten sie als Echo zurückgeben – oder später wiederholen. Und wenn er weinte, weinten die Welpen oft mit ihm und kuschelten sich an ihn.
    Es gab andere Hunde, große, die Kleidung trugen und den Raum durch Türen hoch oben an den Wänden betraten. Sie ließen Nahrung in den Raum herab und machten manchmal sonderbare Geräusche. Aber die Nahrung schmeckte abscheulich, und sie reagierten nicht auf Jefris Schreie, nicht einmal durch Nachahmung.
    Zwei Tage waren vergangen, dann eine Woche. Jefri hatte alles im Raum erforscht. Es war nicht wirklich ein Verlies, dafür war er zu groß. Außerdem gibt man Gefangenen keine Kuscheltiere. Er hatte begriffen, dass diese Welt unzivilisiert war, dass sie nicht zum Straumli-Bereich gehörte, vielleicht nicht einmal ans Netz angeschlossen war. Wenn sich Mutti oder Vati oder Johanna nicht in der Nähe befanden, war vielleicht niemand hier, der den Hunden Samnorsk beibringen konnte! Dann wäre es an Jefri, die Hunde zu unterrichten und seine Familie zu finden… Wenn nun die Hunde in den weißen Jacken auf die Eckbalkons kamen, rief ihnen Jefri Fragen zu. Es nutzte nicht viel. Nicht einmal der mit den roten Streifen antwortete. Aber die Welpen taten es! Sie riefen zusammen mit Jefri und wiederholten dabei manchmal seine Worte, manchmal machten sie Töne ohne Sinn.
    Jefri brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass die Welpen von einem einzigen Verstand beherrscht wurden. Wenn sie um ihn herumliefen, saßen immer einige ein wenig abseits und bogen ihre eleganten Hälse hierhin und dahin – und die Läufer schienen genau zu wissen, was die anderen sahen. Er konnte nichts hinter seinem Rücken verstecken, wenn da

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