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Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition)

Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition)

Titel: Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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weniger höflichen Klartext«, sagte sie.
    Baltasar musterte das Arrangement aus zusammengeknüllten Servietten und Brotresten. »Bis vierzig passen Frauen und Männer zwar nicht zusammen, aber auf- und ineinander, und miteinander können sie es vielleicht aushalten. Danach?« Er hob die Schultern. »Zunahme des Mangels an Durchführungskompetenz bei gleichzeitigem Schwinden der Geistesgegenwart macht Männer zu entbehrlichem Spuk. Frauen dagegen gedeihen jederzeit prächtig. Ich fürchte, es wäre auch in der Konversation nur eine Reihe kläglich scheiternder Wiederholungen. Wiederholungen.«
    »So schlimm?« Ariane schüttelte mit einem beinahe trotzigen Lächeln den Kopf. »Sollte man nicht vielleicht noch einmal darüber reden? Oder zweimal? Bei Kaffeetrinken?«
    »Kaffeetrinken«, sagte Matzbach.
    Gegen zehn holte er Daniela und Yü ab, deren Chartermaschine eine Ladung braungebrannter, widerlich erholt aussehender Leute ausspie.
    »Ihr seht braungebrannt und widerlich erholt aus«, sagte Baltasar zur Begrüßung. Er umarmte Daniela und klopfte Yü auf die Schulter. »Ich hoffe, du hast an dieser Stelle Sonnenbrand. Wie war’s denn so?«
    »Widerlich erholsam und bräunend«, sagte Daniela.
    »Jetzt freuen wir uns darauf, ob Eurer Gegenwart des Grames Fahlheit zu gewinnen, herrlicher Mann.« Yü blinzelte. »Und wie war’s hier? Hat sich die Erwerberin des Horts bedruckter Papiere gemeldet?«
    »Sie hat derlei intensiv unterlassen.« Matzbach öffnete den Kofferraum der DS. »Der Hort der Gepäckstücke, bitte sehr. Ich nehme an, sie will das mit kompetenten Partnern erörtern. Wahrscheinlich fürchtet sie, daß ich sie herunterhandle.«
    »Rauf, meinst du doch sicher?« sagte Daniela auf dem Weg zur Beifahrertür.
    »Nein, Holde, meine ich nicht.« Baltasar klemmte sich hinter das Lenkrad; von der Rückbank gab Yü windartige Geräusche von sich, die Seufzer sein mochten, wenn nicht Schlimmeres. »Ich würde ihr sagen, daß der Bestand weniger wert ist, als sie hofft, und viel mehr, als die Bewohner der heiligen, aber bildungslosen Stadt Köln dafür auszugeben bereit sind. Das möchte sie wohl abschrecken und ihre Illusionen mindern; wovor Erwerber von Antiquariaten sich bekanntlich fürchten.«
    »Hach.« Daniela beendete das Anschnallen, indem sie die linke Hand kurz auf Matzbachs Oberschenkel legte. »Es tut gut, dein Geschwätz wieder zu hören. Irgendwas hat mir gefehlt.«
    »War sehr erholsam, ja«, sagte Yü. »Mir hat das irgendwie nicht gefehlt.«
    Baltasar ergriff Danielas abgewanderte Hand und führte sie an die Lippen. Nach einem lauten Schmatz erstattete er sie ihr zurück. »Du labst mein Gehör. Aber sag an, was ist mit deinen Nägeln?«
    »Was soll mit meinen Nägeln sein?« Daniela betrachtete die Objekte von Matzbachs Rede.
    »Es war einmal eine Winzerin mit feinen, wiewohl kräftigen Fingern. Dann ergab sie sich dem Verräumen von Büchern und Chinesen, wodurch – leider kaum ein Paradoxon, gebe ich zu – die Feinheit zunahm, wiewohl die Kraft schwand. Nun ward gänzlich ersetzt die Kraft durch Freude, eh, Bräune, und die Feinheit ertrank in Lack. Seit zehn Jahren kenne ich deine Hände, und jetzt hast du erstmals Nagellack aufgetragen. Was, frage ich mich, steckt dahinter?«
    »Willst du es wirklich wissen?«
    »Ist es intim? Wenn es nämlich intim ist, will ich es nicht wissen.«
    »Es ist intim.« Sie schnalzte leise. »Felix ist fast überall braun, und da, wo er nicht braun ist, ist er hellhäutig und schwarzbehaart. Ich finde, da paßt ein bißchen Rot gut hin. Vor allem bei gewissen …« Sie brach ab.
    Matzbach wartete zwei oder drei Sekunden; dann sagte er: »Du hast recht, das ist intim, und ich danke dir, daß du es mir nicht gesagt hast.«
    Auf der Fahrt nach Köln gab es einen kleinen Austausch defätistischer Chinoiserien über die Qualitäten deutscher, britischer und amerikanischer Urlauber in der Karibik. Daniela berichtete von der zufälligen Pool-Begegnung mit der Dame, die zuviel Geld hatte und dieses in ein Antiquariat investieren wollte.
    »Und wenn das alles über die Bühne geht«, sagte Baltasar, »was werdet ihr zwei denn dann mit der Knete und der hinfort sich türmenden Freizeit anfangen?«
    Yü räusperte sich. »Wir sind, sagen wir mal, der mitteleuropäischen Kultur überdrüssig und wollen uns in die karibische Zivilisation begeben.«
    »Desertieren?«
    »So ähnlich. Wir würden gern eine Hafenkneipe aufmachen und sie
Buccaneer’s Barbecue
oder
Long

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