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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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den Weg ab. Ihre Kleider kennzeichneten sie als Arbeiter. Was hatten sie auf der Bruton Street zu suchen?
    Warum, um alles in der Welt, warteten sie auf sie?
    »Ich fürchte, da ist Ihnen ein Irrtum unterlaufen.«
    Einer der Männer lächelte und öffnete den Mund …
    »Clarice?«
    Sie wandte den Kopf und sah Jack von der nächsten Straßenecke aus auf sich zukommen. Seine Augen waren auf die beiden Männer gerichtet, und er wirkte nicht erfreut.
    Sie lächelte ihn beschwichtigend an und winkte ihm zu. Dann drehte sie sich wieder zu den Männern um und sah, wie sie einen Blick wechselten. Derjenige, der mit ihr hatte sprechen wollen, berührte den Schirm seiner Mütze.
    »Sie haben recht, Miss. Sieht nach einem Irrtum aus. Verzeihen Sie bitte.«
    Der andere fasste sich ebenfalls an die Mütze und eilte an ihr vorbei. Die beiden entfernten sich in die entgegengesetzte Richtung und bogen um die Straßenecke.
    Sie hob die Brauen, dann wandte sie sich um, um Jack zu begrüßen.
    Mit finsterer Miene fragte er:
    »Wer, zum Teufel, war das?«
    »Ich habe keine Ahnung. Sie haben auf jemanden gewartet und haben mich verwechselt …« Als sie ihre eigenen Worte hörte, erkannte sie, wie unwahrscheinlich das war … Sie schaute zu Jack hoch.
    Er blickte sie ungläubig an, und auch ein wenig gönnerhaft.
    »Egal, dafür haben wir jetzt keine Zeit.« Sie fasste ihn am Arm und zog ihn mit sich. »Ich nehme an, du hast meine Nachricht erhalten.« Sie hatte beim Portier eine Nachricht mit ihrem Aufenthaltsort hinterlassen, für den Fall, dass Jack mit ihr sprechen musste. »Unglücklicherweise ist die Sache schon aus dem Ruder gelaufen. Die Neuigkeit von den Vorwürfen gegen James ist bekannt geworden, und die ersten Gerüchte verbreiten sich bereits.« Sie holte tief Luft und reckte entschlossen ihr Kinn. »Ich muss gehen und mit meinem Bruder sprechen.«
    Jack blickte sie an, nahm ihr fast trotzig gerecktes Kinn wahr und schluckte die beißenden Worte herunter, die ihm auf der Zunge lagen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, ihr eine Standpauke über Gefahren zu halten, die selbst in den elegantesten Straßen lauerten. Er konnte sie auch nachher noch über die beiden Männer befragen und sich bei Deverell erkundigen, ob Frauen auf offener Straße zu entführen in den letzten Jahren ein weit verbreitetes Problem in London geworden war. Jetzt hingegen …
    »Ich komme mit dir.«
    Sie warf ihm einen Blick von der Seite zu.
    Er konnte die Einwände fast hören, die ihr durch den Kopf
gingen. Wenn sie sich zu weigern versuchte, würde er darauf bestehen, aber es wäre ihm viel lieber, wenn sie seine Unterstützung annehmen würde, vorzugsweise in der Manier, in der er es ihr angeboten hatte  – als ihr zukünftiger Ehemann  –, obgleich er sich ziemlich sicher war, dass sie seine Absichten derzeit noch nicht durchschaute. Forsch schritten sie in Richtung Mayfair aus, dem Herz der eleganten Welt. Je weiter sie kamen, ohne dass sie Einspruch erhob, desto wahrscheinlicher war es, dass sie einverstanden war.
    »Wo lebt dein Bruder?«
    »In Melton House in der Grosvenor Street.«
    Sie überquerten den Berkeley Square und bogen in die Mount Street ein. Wortlos ging Clarice zum Carlos Place weiter.
    »Also, was für Gerüchte hast du gehört? Wo und von wem?«
    Sie sagte es ihm. Mit leicht gerunzelter Stirn berichtete sie ihm auch von ihrem Verdacht bezüglich ihrer Stiefmutter. »Moira wurde als so etwas wie ein Emporkömmling angesehen, als sie Papa geheiratet hat, aber wenn ich zurückdenke, fallen mir keine Feindseligkeiten ihr gegenüber ein, nicht solange ich hier war.«
    Er blickte sie von der Seite an.
    »Die Leute, die deiner Stiefmutter gerne die kalte Schulter gezeigt hätten, haben das vielleicht nicht in deiner Gegenwart getan.«
    Die Falten auf ihrer Stirn vertieften sich.
    »Du hast natürlich recht. Ich frage mich, was da vor sich geht, wie Moira zurechtgekommen ist, nachdem ich fort war.«
    »Nicht sonderlich gut, dem Vernehmen nach.«
    Sie erreichten die Grosvenor Street, und sie deutete auf ein großes Stadthaus auf der anderen Straßenseite, ein Stück zurückgesetzt vom Platz.
    »Das da ist es.« Sie blieb stehen, dann holte sie tief Luft. »Komm mit.«
    Er fasste sie am Ellbogen. Gemeinsam überquerten sie die Straße und stiegen die Stufen zur Eingangstür hinauf. Er ließ sie los und zog an der Türglocke. Irgendwo im Haus hörten sie ein Läuten.
    Clarice stand vor der Tür ihres Vaterhauses, allerdings

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