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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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kurz zu machen, sie hat uns völlig in der Hand.«
    Clarice warf ihm einen ungeduldigen Blick zu und drängte ihn, weiterzusprechen.
    »Ich bin vierunddreißig, Roger ist dreiunddreißig und Nigel einunddreißig.« Alton hielt eine Hand in die Höhe, als Clarice den Mund öffnete, um ihm zu sagen, dass sie das bereits wusste. »Noch vor Papas Tod hatten wir alle drei jeweils die
Frau gefunden, die wir heiraten wollten. Alles ganz ehrlich und perfekt. Aber… Moira wusste es natürlich. Sie sagte uns, es gebe keinen Grund zur Eile, dass genug Zeit sei, berücksichtige man, wer wir seien, um öffentlich zu machen, auf wen unsere Wahl gefallen sei, dass wir uns doch Zeit lassen sollten und uns vergewissern, dass wir uns richtig entschieden hätten …« Eine leise Röte stieg Alton in die blassen Wangen. »Wenn ich so zurückblicke, kann ich erkennen, dass sie unsere Unsicherheit und Unerfahrenheit ausgenutzt hat, aber … eines kam zum anderen, und wir schoben es immer wieder auf, die Sache Papa gegenüber zu erwähnen. Und dann ist er gestorben, bevor irgendetwas erklärt worden war oder offiziell bekannt gegeben war.«
    »Aber dann warst du doch das Oberhaupt der Familie. Du brauchtest niemandes Einwilligung.«
    Altons Lippen verzogen sich verächtlich.
    »Das ist leider genau der Punkt, an dem es hakt. Nach Papas Tod hat Moira alles an sich gerissen. Jetzt brauche ich ihre Einwilligung, und die wird sie mir nicht einfach so ohne Weiteres gewähren. Und auch nicht, vermute ich, irgendwann in näherer Zukunft.«
    Clarice betrachtete sein Gesicht und fragte mit ruhiger Stimme:
    »Was hat sie denn in der Hand?«
    »Unsere Vergangenheit natürlich.« Alton blickte Clarice flüchtig an, dann betrachtete er eingehend den Inhalt seiner Tasse. »Du weißt doch, wie wir waren… wie Papa war. Wir wurden praktisch dazu aufgefordert, uns mit jedem weiblichen Wesen zu vergnügen, das uns gefiel, besonders auf Rosewood.«
    Ihre Stimme klang neutral, als Clarice antwortete:
    »Du sprichst von Hausangestellten, Wäscherinnen und Milchmädchen, nehme ich an?«
    Alton nickte, ohne aufzusehen.
    »Es war immer so leicht, und selbst wenn das Unvermeidliche geschah, wie es natürlich uns allen drei passiert ist, hat Papa nie viel Aufhebens gemacht, sondern hat einfach dafür gesorgt, dass das Mädchen versorgt ist und das Kind bei einer der Familien auf dem Gut aufwächst. Du weißt ja, wie das gehandhabt wird.« Mit schmalen Lippen schnitt er eine Grimasse. »Was aber keiner von uns wusste, noch nicht einmal Papa, möchte ich wetten, war, dass Moira nicht nur von jedem Zwischenfall wusste, sondern Listen geführt hat. Mehr noch, als wir  – Roger, Nigel und ich  – in die Stadt kamen, hat sie auch hier unser Treiben verfolgt, wie auch immer sie das bewerkstelligt hat.« Alton sah auf und schaute Clarice an. »Sie hat von jedem von uns eine Liste, auf der jedes Abenteuer, jede Affäre verzeichnet ist.«
    Er holte tief Luft und machte eine hilflose Handbewegung. »Bei jedem von uns gibt es mindestens eine Liaison, die, wenn sie bekannt würde, …unsere Heiratspläne in Gefahr bringen würde.«
    Clarice erwiderte seinen Blick und sagte leise:
    »Wir bewegen uns nun einmal in eher begrenzten Kreisen …«
    Altons Lippen zuckten; er nickte.
    »Genau. Du weißt, was daraus werden kann.«
    Jack runzelte die Stirn. Als weder Clarice noch Alton weitersprachen, fragte er:
    »Also benutzt Moira die Information, um was zu tun? Geld aus dem Besitz abzuziehen?«
    Ein großer Diamant funkelte in Altons Halstuch, ein kleinerer Edelstein zierte den schweren Siegelring aus Gold an seiner rechten Hand. Sein Rock stammte von Schultz, sein Hemd war aus feinstem Leinen. Er war makellos  – und sichtlich erlesen  – gekleidet.
    Altons Miene hellte sich auf, und er lachte, aber es klang nicht fröhlich.
    »Oh nein. Das ist nicht, was sie bezweckt. Genau genommen ist sie diejenige, die uns ermutigt, mehr auszugeben. Sie will, dass wir so reich wirken, wie wir sind. Sie genießt ihre Rolle als Marquise von Melton. Sie gibt weiterhin als Gastgeberin rauschende Feste. Wir müssen immer der Gipfel der Eleganz sein.« Alton schwieg kurz, und die Bitterkeit seines Tones spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. »Nein, ihr geht es nicht ums Geld, sondern um Kontrolle  – über uns.« Er schaute Jack an. »Die Macht, uns zwingen zu können, nach ihrer Pfeife zu tanzen.«
    Nach einem Augenblick sah Alton zu seiner Schwester. »Moira hat auch versucht,

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