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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dagegenhalten kann, wird Sarah genötigt werden, ihn zu nehmen.«
    Jack, der Clarice beobachtete, sah, wie sie sich versteifte. Sarah Haverlings unmittelbare Zukunft erinnerte stark an Clarice’ Vergangenheit.
    »Das Schlimmste jedoch«, fuhr Alton fort, und seine Stimme war leiser, sein Blick wieder auf seine verkrampften Hände gesenkt, »ist, dass Sarah nicht verstehen kann, warum ich nicht mit ihrem Vater sprechen will. Sie ist von keinem der beiden anderen angetan, und sie sind auch älter. Sie wendet sich mir zu, und ich muss immer neue Ausflüchte erfinden …« Seine Stimme wankte; er holte noch einmal tief Luft. »Ich habe seit Tagen nicht geschlafen. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun soll.«
    Ein Moment verging, dann fragte Clarice leise:
    »Was hat Moira gegen dich in der Hand?« Als Alton sie anschaute, erwiderte sie seinen Blick. »Wenn du es mir nicht sagst, dann kann ich dir auch keinen Rat geben.«
    Alton starrte sie einen Augenblick lang an, dann sah er wieder zu Jack.
    »Mach dir wegen Jack keine Sorgen.« Clarice’ Ton war nüchtern. »Seine Diskretion ist sichergestellt, und du wirst vermutlich bei ihm mehr Mitgefühl ernten als bei mir.«
    Alton lächelte nicht und blickte Clarice an.
    »Ich hatte eine Affäre mit Sarahs Stiefmutter Claire.«
    Clarice hob die Brauen.
    »Wie überaus unklug. Aber ich gehe doch davon aus, dass das vor Sarah war, oder?«
    Alton wirkte ärgerlich.
    »Es ist viele Jahre her. Sarah war noch im Schulalter.«
    »Ah ja. In dem Fall rate ich dir, ihr alles zu gestehen. Wenn
Claire sich in den letzten sieben Jahren nicht grundlegend geändert hat, bezweifle ich sehr, dass sie dir Schwierigkeiten machen wird.«
    Alton richtete seinen Blick auf Clarice, und Jack konnte auf einmal eine ausgeprägtere Ähnlichkeit erkennen.
    »Ich kann es ihr nicht einfach gestehen. Nachdem Roger es versucht hatte, sich gegen sie aufzulehnen, hat Moira mir gesagt, wenn ich um Sarah anhielte, dann werde sie nicht mit Sarah sprechen, sondern mit Conniston selbst. Wir wissen vielleicht alle, dass Claire seit Jahren Liebhaber hat, aber Moira wird Conniston versichern, dass, wenn er mir erlaubt, Sarah zu heiraten, sie dafür sorgen wird, dass sich die Geschichte wie ein Lauffeuer verbreitet, dass Conniston seine Tochter einem Mann zur Frau gibt, der ihm selbst früher Hörner aufgesetzt hat.«
    Clarice sah Alton an und verzog das Gesicht.
    »Oh.«
    Das, überlegte Jack, war eine sehr hübsche Zusammenfassung. Er begann ein echtes Interesse daran zu entwickeln, Clarice’ alte Erzfeindin kennenzulernen, die mittlerweile, wie es den Anschein hatte, auch die Erzfeindin ihrer Brüder geworden war. Er war neugierig darauf, was für eine Sorte Frau so unverfroren Menschen von Clarice’ oder Altons Kaliber derart übel mitspielen konnte. Trotz Altons Zustand konnte Jack den eisernen Willen und die Arroganz erkennen und wusste, dass Alton normalerweise kein Schwächling war. Seine innere Stärke war vielleicht noch nicht so ausgeprägt wie bei Clarice, aber wie es aussah, arbeitete Moira daran.
    Seiner Ansicht nach konnte sich das als durchaus gefährlich erweisen, und zwar vor allem für Moira. Die Frau musste blind sein, um nicht zu begreifen, mit was für Menschen sie es zu tun hatte.
    Er hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als die Bibliothekstür aufgestoßen wurde.
    Sie blickten alle in dieselbe Richtung. Eine blondhaarige Harpyie stand auf der Schwelle, und ihre blauen Augen schleuderten Blitze und ihr umfangreicher Busen hob und senkte sich in unkontrollierter Wut.
    »Alton!« Die Stimme war schrill, kippte fast. »Wie kannst du es wagen, dieses…« Die Augen der Erscheinung richteten sich zornglühend auf Clarice. »Dieses Weibsbild hier zu empfangen, im Hause deines Vaters?«

14
    Es war, wie einer Larve bei der Verwandlung zuzusehen, wie der Kokon aufsprang und ein neues Lebewesen herausschlüpfte.
    Alton stand nicht auf. Er bewegte sich genau genommen gar nicht, aber er schien dennoch zu wachsen. Sein Gesicht verhärtete sich, seine dunklen Augen brannten. Als er sprach, schwang kaum gezügelter Ärger in seinen Worten mit.
    »Lass uns allein, Moira.«
    Im ersten Moment schien die ältere Frau geschockt zu sein, fast als hätte er sie geohrfeigt. Dann holte sie tief Luft und marschierte über die Schwelle ins Zimmer.
    »Das werde ich ganz gewiss nicht tun! Wie kannst du es wagen, dieses Weibsstück vorzulassen?« Sie kam näher und zeigte mit dem Finger auf Clarice. Jack

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