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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sah zu Clarice und musste kämpfen, um nicht zu grinsen.
    Nach einem ersten Blick hatte sie offenbar beschlossen, sie müsse ihrer erbosten Stiefmutter keine weitere Aufmerksamkeit schenken. Clarice hatte sich gelassen einen weiteren Kuchen genommen und saß nun auf ihrem Stuhl, das Bild von damenhaftem Anstand, und aß von dem zierlichen Porzellanteller den Kuchen, allem Anschein nach blind und taub angesichts der spannungsgeladenen Szene, die sich vor ihren Augen abspielte.
    Zornbebend holte Moria erneut Luft. »Diese skandalöse Frau in diesem Haus. Dein Vater hat es verboten .«
    Jack nahm an, dass es besser wäre, wenn er Clarice’ Vorbild folgte, aber die Versuchung war zu groß. Er lehnte sich zurück und schaute Moira und Alton zu.
    Moira stürmte zum Schreibtisch und blieb davor stehen. Sie war weit über vierzig, ihr zu bleiches Gesicht hatte erste tiefe Falten. Sie hatte eine dralle Figur und war ziemlich klein, ihr Haar wies einen Messington auf, ihre Augen waren vor Empörung und Rachsucht von einem glitzernden Blau. Sie bebte vor Wut, während sie Clarice anstarrte.
    Jack kniff die Augen zusammen, und er begriff, dass sich hinter Moiras wütender Fassade große Furcht verbarg.
    Er sah zu Clarice, während Alton mit unheilvoller Beherrschung erklärte:
    »Mein Vater ist tot. Dies hier ist nun mein Haus. Ich werde hier empfangen, wen ich will.«
    Moira drehte sich um und starrte ihn an. Einen Augenblick schien sie sprachlos. Dann versteifte sie sich.
    »Ich glaube, Alton, dass du vergessen hast …«
    »Ich habe gar nichts vergessen, aber mir sind ein oder zwei Dinge wieder bewusst geworden. Ich bin hier der Herr im Haus. Ich schlage vor, du verlässt das Zimmer.«
    Moira stand einen Moment der Mund offen, dann schloss sie ihn wieder.
    »Wenn du denkst …«
    »Edwards!«
    »Ja, Mylord?« Der Butler antwortete so rasch, dass klar war, dass er direkt vor der Tür gestanden hatte.
    »Bitte geleiten Sie Ihre Ladyschaft in ihr Zimmer. Ich glaube, sie muss sich bis zum Dinner dringend ausruhen.« Altons Blick, hart und zornig, traf Moiras. »Wenn Sie Schwierigkeiten haben sollten, holen Sie sich einen Lakaien als Unterstützung.«
    »Gewiss, Sir.«
    Vor Entrüstung fast zitternd versteifte Moira sich.
    »Wenn du denkst, ich lasse dir das hier durchgehen«, zischte sie, »solltest du lieber noch einmal nachdenken.«
    Edwards berührte sie am Arm, und sie stieß einen wütenden Schrei aus. Sie trat zurück und starrte den Butler an, dann wirbelte sie herum und stürmte aus dem Zimmer. Der Butler wandte sich um, um ihr zu folgen.
    »In ihr Schlafzimmer, Mylord?«
    Alton nickte.
    »Edwards.« Ohne aufzusehen, bemerkte Clarice: »Wenn es Unannehmlichkeiten gibt, unterrichten Sie bitte Alton.«
    Edwards verneigte sich.
    »Sehr wohl, Mylady.«
    Als sich die Tür wieder geschlossen hatte, atmete Alton langsam aus, und seine Körperhaltung entspannte sich sichtbar.
    »So.« Clarice stellte ihren leeren Kuchenteller ab. »Siehst du, wie leicht es sein kann, dir dein Leben zurückzuholen?«
    Alton schnaubte, aber seine Miene wurde nachdenklich.
    »Vorher habe ich nie daran gedacht, zu schreien.«
    Clarice machte ein Gesicht, das verriet, dass er wirklich schon früher darauf hätte kommen können.
    »Nun, Papa hat dauernd getobt, sodass es für alle und jeden ausgereicht hat.«
    »Genau. Wenn du also willst, dass Moira begreift, dass du nun in seine Fußstapfen trittst …«
    Alton runzelte die Stirn.
    »So habe ich das noch gar nicht gesehen.« Er blickte sie an. »Du warst die Einzige von uns, die sich gegen ihn aufgelehnt hat. Bis zu seinem Tode hat er über alle bestimmt und jeden Widerstand im Keim erstickt.« Er stieß ein kurzes Lachen aus. »Was Roger, Nigel und mich angeht, so hat er uns nie vergessen lassen, was er als seine ›Nachsichtigkeit‹ bezeichnet hat, nämlich dass er auf uns gehört und dich zu James geschickt hat.«
    Eine heftige Röte schoss Alton in die Wangen, er fing Clarice’ Blick auf. »Das habe ich jetzt nicht gesagt, damit du das Gefühl hast, du schuldest uns etwas. Das tust du nicht. Wir hätten dich besser beschützen müssen … irgendwie.«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr das gekonnt hättet oder ob ich euch gelassen hätte«, erwiderte Clarice gelassen. »Aber egal, das liegt in der Vergangenheit. Es ist die Gegenwart, mit der wir uns befassen müssen, und die Zukunft, die wir schützen müssen. Deswegen sind Jack und ich hier.«
    Kurz und knapp unterrichtete sie Alton

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