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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Reaktion und runzelte die Stirn.
    »Was ist?«
    »Mir ist aufgefallen, dass du nicht gesagt hast, ›ein Kampf, um ihre Meinung zu ändern‹. Du denkst nicht, dass du das kannst, wenigstens nicht auf direktem Wege. Eine weitere feine, aber wichtige Unterscheidung.«
    Jack dachte nach und verzog das Gesicht.
    »Sich etwas anderes einzubilden bedeutete, auf verlorenem Posten zu kämpfen. Ich kann ihr nichts vorschreiben, sondern ihr nur überzeugende Argumente liefern und hoffen, dass sie mir glaubt und meinen Antrag in einem vorteilhaften Licht sieht.«
    Er hob sein Glas und trank; er fing Deverells Blick auf, als er es wieder senkte. »Jedweder Rat ist mir willkommen. Auf diesem Schlachtfeld habe ich keine Erfahrung.«
    Deverell verzog das Gesicht.
    »Ich auch nicht.«
    Schweigen breitete sich aus.
    Schließlich rührte Deverell sich. »Überrasche sie.« Er sah Jack an. »Wähle ein Vorgehen, mit dem sie nicht rechnet, oder besser noch, das ihr nie einfallen würde, das könnte hilfreich sein. Sie scheint mir die Art von Frau zu sein, die man ständig aus dem Gleichgewicht bringen muss, wenn man die Oberhand behalten möchte.«
    Jack schnaubte leise.
    »Oh ja, das ist Boudicca.«
    Deverell wirkte ratlos angesichts dieses Namens, dann begriff er und lachte leise.
    Jack leerte langsam sein Glas.
    Deverell hatte recht. Also … was würde Boudicca am allerwenigsten von ihm erwarten?

17
    »Guten Abend, Lady Clarice.« Lady Winterwhistle, mindestens siebzig Jahre alt, betrachtete Clarice mit unfreundlichen, stechenden Augen. »Eine ganz schöne Überraschung, Sie wiederzusehen.« Ihre Ladyschaft blickte zu Lady Davenport, bei der Clarice und Jack bis eben gestanden hatten. »Und in dieser Begleitung.«
    Schon bei dem ersten gehässigen Wort sträubten sich Jacks Haare, aber Clarice hob nur leicht und würdevoll die Brauen und erwiderte in mildem Ton die Begrüßung. Dann stellte sie ihn vor und erkundigte sich nach dem Gesundheitszustand der Tochter Ihrer Ladyschaft.
    Lady Winterwhistle wirkte verstimmt, wie eine alte Krähe, der ihre Beute entwischt war. Zu Jacks Überraschung richteten sich ihre kleinen Augen erst auf ihn und dann auf Lady Davenport. »Ach so. Ich verstehe.«
    Jack bezweifelte das, aber der Gesichtsausdruck, der über Lady Winterwhistles Züge glitt, verriet, dass sie einige Schlussfolgerungen zog.
    Beinahe schadenfroh blickte Ihre Ladyschaft ihn wieder an. »Ihre Tanten scheinen zu glauben, sie könnten das Unmögliche möglich machen. Ich könnte mir denken, Davenport hat Sie dazu gebracht.« Sie hob mahnend den Finger, drehte sich um und schnalzte geringschätzig mit der Zunge. »Dann sind Sie ein umso größerer Narr.«
    Sein Zorn flackerte auf.
    Clarice grub ihre Finger in seinen Arm.
    »Nein, reagiere nicht darauf.«
    Jack schaute sie an, sah, dass sie ihn beobachtete. Er musterte ihr Gesicht eindringlich. Sie schien seltsam unbeeindruckt.
    Sie las seine Verwirrung in seinen Augen, seufzte und schaute weg. »Viele in der guten Gesellschaft sind so wie sie. Nach letzter Nacht hat es sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und sie hatten Zeit, ihre Zungen zu wetzen.« Sie hob eine Schulter. »Der beste Weg, mit ihnen umzugehen, ist, sie zu ignorieren.«
    Auf ihr Bestreben hin schlenderten sie weiter durch Lady Maxwells überfüllten Ballsaal. Das Dinner bei Lady Mott war eine kleine Veranstaltung mit ausgewählten Gästen gewesen; zwar hatte es einige sicherlich überrascht, Clarice in ihren Reihen zu entdecken, aber niemand war zurückgewichen oder hatte sich feindselig verhalten. Im Großen und Ganzen waren sie freundlich aufgenommen worden, obwohl sie neugierige Blicke geerntet hatten. Nun jedoch waren sie in anderen Gewässern unterwegs. Alarmiert beobachtete Jack, was sich hinter dem Nicken verbarg, mit dem man sie grüßte, die meisten waren bemüht höflich, manche argwöhnisch und nur ein paar aufrichtig freundlich.
    In der Tat wurden gewisse Damen, alle aus der älteren Generation, sehr steif, als sie Clarice bemerkten. Niemand jedoch wagte es, sie zu schneiden; das mit einer Altwood vor den Augen der guten Gesellschaft zu tun, wäre so etwas wie gesellschaftlicher Selbstmord. Wenn Clarice anwesend war, dann weil sie von der Gastgeberin eingeladen worden war  – höchstwahrscheinlich auf Bitten einer Dame höheren Ranges. Aber die Blicke, manche niederträchtig, manche unverhohlen boshaft, folgten ihnen.
    Nach einer Weile bemerkte er halblaut zu ihr:
    »Es scheint mir gar nicht zu dir zu

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