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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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am Frühstückstisch die Runde machen.
    Nichts Skandalöses, aber es würde allen Vorstellungen ein Ende setzen, dass ihr das Schicksal drohte, als alte Jungfer zu sterben, dass ihre Interessen, ihre Fähigkeiten nicht ausreichten, sich einen Ehemann zu angeln und eine Familie zu gründen.
    Oder berücksichtigte man, wer sie war, eine Dynastie.
    Vergnügt spann er diesen Gedanken weiter und überließ es im Großen und Ganzen ihr, die Unterhaltung zu führen. Er beschränkte sich darauf, die Reaktionen der Umstehenden zu beobachten, als sich plötzlich ein gut gekleideter Gentleman einen Weg durch die Menge bahnte und unweit von ihnen stehen blieb. Ungeduldig wartete er, dass der Herr und die Dame, die gerade mit Clarice sprachen, weitergingen, bevor er vor sie trat, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Meine liebe Clarice.«
    Clarice zögerte einen Sekundenbruchteil, ehe sie ihm würdevoll die Hand hinhielt.
    »Emsworth.«
    Die Kälte in ihrer Stimme hätte Jack alarmiert, selbst wenn er den Namen nicht wiedererkannt hätte. Das also war der Idiot, der ihr so viel Kummer bereitet hatte. Jack beobachtete, wie er sich aus seiner Verneigung aufrichtete.
    Clarice zog ihre Hand zurück und deutete auf Jack. »Gestatten Sie mir, Ihnen Lord Warnefleet vorzustellen. Viscount Emsworth, Mylord.«
    Sie hatte das letzte Wort bewusst herausfordernd hinzugefügt. Jack schüttelte Emsworth die Hand, der seinen Blick mit kaum verhohlener Ablehnung erwiderte.
    Etwas von Jacks Verachtung musste in seinen Augen zu sehen gewesen sein. Emsworths Augen weiteten sich, und er guckte weg.
    Er blickte Clarice an und lächelte sie steif an, was verriet, dass er nicht oft lächelte.
    »Meine liebe Clarice, ich bin entzückt, Sie wiederzusehen. Würden Sie mir wohl die Ehre dieses Tanzes erweisen?«
    Jack fluchte innerlich. Emsworth hatte den Zeitpunkt geschickt gewählt, aber als die ersten Töne des Tanzes erklangen, entspannte er sich. Es war ein Cotillion. Er schaute zu Clarice
und erkannte, dass sie nachgab. Er fand sich damit ab, dass sie mit Emsworth tanzte.
    »Wenn Sie wünschen.« Clarice gab Emsworth die Hand. Es war vielleicht nicht das Schlechteste, wenn man sah, wie sie ihn mit Höflichkeit behandelte. Er war Teil ihrer Vergangenheit, auch wenn sie sie längst begraben hatte. Sie hatte entdeckt, dass sie sehr wenig für ihn empfand, sie war nicht einmal verärgert, sondern war nur milde verstimmt, dass er ihre Zeit mit Beschlag belegte.
    Aber sie würde höflich sein und ihm die nächsten Minuten gewähren. Das würde ihr helfen, mit diesem Teil ihrer Vergangenheit endgültig abzuschließen.
    Er führte sie auf die Tanzfläche, und sie nahmen ihre Positionen in der nächsten Gruppe ein. Die Musik erklang, sie verneigten sich und vollführten die vorgeschriebenen Drehungen. Die ganze Zeit über versuchte Emsworth ihr mit den Augen etwas zu sagen, aber Clarice weigerte sich, ihn anzusehen. Die Figuren des komplizierten Tanzes bereiteten ihr keinerlei Schwierigkeiten, obwohl sie sie jahrelang nicht ausgeführt hatte. Sie lächelte den anderen Tänzern zu, war zufrieden, dass sie sie lässig mit Emsworth tanzen sahen.
    Als die Musik aufhörte und sie sich aus dem letzten Knicks aufrichtete, fasste Emsworth ihre Hand fester.
    »Meine liebe Clarice, es gibt da eine Angelegenheit, die ich gerne mit Ihnen besprechen möchte, es hat etwas mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zu tun.«
    Sie erwiderte den Blick aus Emsworths grauen Augen und versuchte zu erraten, was das sein könnte.
    Er sah über die Köpfe der Versammelten hinweg.
    »Kommen Sie bitte mit auf die Terrasse. Dort können wir ungestört reden.«
    Ohne auf ihre Einwilligung zu warten, führte er sie zu den Glastüren, die auf eine Terrasse hinausgingen und sich über
die gesamte Länge des Ballsaals erstreckten. Wenig begeistert folgte Clarice ihm. Er hatte ihr nie gefallen, auch nicht die Art und Weise, wie er sie behandelte, aber sie wollte hören, was er zu sagen hatte. Vielleicht konnte sie es als Waffe gegen Moira einsetzen. Und dafür würde sie ein paar Minuten ihrer Zeit investieren.
    Sie erreichten die Türen, und Emsworth geleitete sie ins Freie. Kurz bevor sie über die Schwelle nach draußen traten, schaute Clarice zurück und entdeckte Jacks braunen Schopf, der sich zielstrebig durch die Menge auf sie zubewegte. Der Anblick war beruhigend, das konnte sie nicht leugnen.
    Auf der Terrasse blickte Emsworth sich um, dann nahm er ihren Ellbogen und schob sie

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