Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
das Geheimnisvolle die Oberhand.
»Da ist Alton.« Clarice beugte sich zu Jack, deutete auf ein Pärchen in der Nähe, das ganz versunken dastand und nichts von der Umgebung mitzubekommen schien. »Wenigstens benimmt er sich. Die anderen beiden habe ich noch nicht erspäht.«
»Sie sind hier.« Jack zog sie von Alton und Sarah fort.
Clarice sah ihn erstaunt an. »Hast du sie gesehen? Wie hast du sie erkannt?«
Er grinste.
»Sie haben dich gesehen. Ihre Reaktion hat sie verraten.«
Sie betrachtete seine Augen, vergewisserte sich, dass er nicht scherzte, dann schnaubte sie und blickte nach vorn. Da sie größer als die meisten war, war sie relativ leicht zu erkennen.
Nachdem sie sie in der Menge erkannt hatten, hatten Roger und Nigel beide die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Jack lächelte und wandte sich mit ihr zur Tanzfläche; die Musiker machten sich fertig, erneut zu spielen.
Sie standen am Rand der Tanzfläche und warteten darauf, den Tanz zu beginnen, als ein jüngeres Pärchen lachend vor sie trat.
Die Dame hob spielerisch mahnend den Finger.
»Ihre Ladyschaft sagt, Sie hätten schon viel zu oft heute miteinander getanzt. Sie sollen sich unter die Leute mischen.«
»Ganz genau.« Ihr Begleiter, groß, dunkel und gut aussehend, grinste. »Ihnen wird befohlen, sich mit anderen zu beschäftigen.« Er machte eine schwungvolle Verbeugung vor Clarice. »Mylady?«
Clarice warf Jack einen belustigten Blick zu und reichte dem Gentleman die Hand.
»Wenn Sie darauf bestehen, Mylord.«
Jack beobachtete, wie der Herr die Arme um sie legte, und rang die aufwallende Eifersucht nieder. Aber offensichtlich war seine Sorge unbegründet. Die hübsche junge blonde Dame schaute ihn erwartungsvoll an. Er lächelte. »Madam, würden Sie mir die Ehre dieses Tanzes erweisen?«
Sie lachte hell auf, ihr Lachen klang fast triumphierend, dann reichte sie ihm die Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.
Es war nichts Ungewöhnliches, auf einem Maskenball von anderen zum Tanzen aufgefordert zu werden. Nichtsdestotrotz verfolgte Jack aus alter Gewohnheit Clarice aus den Augenwinkeln, während er seine Partnerin über die Tanzfläche wirbelte.
Clarice’ Bewegungen zu folgen stellte eigentlich kein Problem dar, doch als der Tanz endete und er sich von seiner Partnerin trennte, die anmutig knickste und in der Menge verschwand, zweifellos auf der Suche nach ihrem nächsten Opfer, schaute
Jack zu der Dame, von der er geglaubt hatte, es sei Clarice. Doch die Frau drehte sich um, sie war viel älter. Eine ungute Vorahnung überkam ihn. Er suchte die Menge ab, konnte aber weit und breit keine hochgewachsene Dame sehen.
Als Letztes hatte er gesehen, wie sie sich mit ihrem Partner auf der anderen Seite der Tanzfläche gedreht hatte. Er rief sich in Erinnerung, dass sie sich auf Privatgelände befanden, dem Anwesen der Hollands, umgeben von Steinmauern, sodass es sehr unwahrscheinlich war, dass etwas Unerwünschtes geschehen konnte, trotzdem begann er systematisch zu suchen.
Er versuchte nicht darüber nachzudenken, dass jeder mit Verbindungen in die gute Gesellschaft wissen musste, dass Clarice heute Abend hier sein und mit ihm tanzen würde.
Alle waren maskiert und in einen Umhang gehüllt und praktisch nicht zu erkennen. Und egal, wie sehr er sich den Kopf zerbrach, er würde nicht in der Lage sein, den Herrn zu identifizieren, der Clarice entführt hatte, noch die Dame, die ihn abgelenkt hatte.
Als er die andere Seite der Tanzfläche erreichte und Clarice immer noch nicht gefunden hatte, verspürte er die ersten Anzeichen von panischer Angst.
»Lassen Sie mich los, Sie Ochse!« Clarice wehrte sich verzweifelt und versuchte sich von den groben Händen loszureißen, die sie gepackt und durch Büsche und Hecken auf eine dunkle Lichtung gezerrt hatten.
Ihr Partner – der Idiot! – war mit ihr unerwartet am anderen Ende der Tanzfläche ein Stück abseits stehen geblieben, wo der gepflasterte Bereich von einer dichten Hecke begrenzt wurde.
Er hatte sie losgelassen, unangenehm gelächelt und ihr Unheil verkündend gewünscht:
»Genießen Sie den Rest des Abends, Lady Clarice.«
Sie hatte ihm verwirrt nachgesehen, doch er war schon verschwunden,
wirbelnder schwarzer Stoff, der mit der Menge verschmolz. Stirnrunzelnd hatte sie einen Schritt nach vorn gemacht, als zwei Hände sich aus der Hecke heraus streckten und sie packten.
»Bleiben Sie ganz ruhig. Hier, Fred, wo ist der Knebel?«
Clarice
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