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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Kopf deutete er auf die Tür.
    »Sie hat ein Schloss, aber keinen Schlüssel.«
    Ihre Miene hellte sich auf. Sie lachte und trat zurück.
    »In diesem Fall ist es Zeit, aufzubrechen. Lass uns zurück zum Benedict’s gehen. Dort können wir zu Abend essen.«
     
    Das taten sie dann auch, danach kleidete sie sich für den Abend um. Sie fuhren mit der Kutsche zum Bastion Club. Jack zog Abendkleidung an, während Gasthorpe ihm die Ergebnisse der Suche des Tages berichtete, die wenig ermutigend war und nichts ergeben hatte.
    Jack verzog das Gesicht und entließ Gasthorpe mit einem Nicken. Er legte sich den schwarzen Domino, den Manning für ihn bereitgehalten hatte, um seine Schultern, band ihn vorn zu und schnitt seinem Spiegelbild eine Grimasse. Dann nahm er die schwarze Maske, die die vorgeschriebene Aufmachung vervollständigte, und ging nach unten, um Clarice im Salon abzuholen.
    Während der Fahrt nach Holland House berichtete er ihr, dass ihnen jeglicher Erfolg versagt geblieben war.
    Sie erwiderte den Druck seiner Finger und lehnte sich gegen seine Schulter.
    »Du hast alles getan, was in deiner Macht stand.«
    Ihre Kutsche reihte sich in die Schlange hinter den anderen ein, die bereits auf der Auffahrt warteten, um ihre Insassen vor dem Torbogen am Eingang zu den Gärten von Holland House aussteigen zu lassen. Schließlich kam die Kutsche mit einem Ruck zum Stehen. Sie setzten ihre Masken auf und stiegen aus. Sie folgten dem kiesbestreuten Weg, der von mehreren alten Bäumen gesäumt wurde, zum Wintergarten, wo die Hollands standen, um ihre Gäste zu begrüßen. Der berühmte bal masque Ihrer Ladyschaft fand immer in den Gärten und nicht im Stadthaus der Hollands statt.
    Die lange Terrasse, auf die der Wintergarten hinausging, wurde von zahllosen Lampen erhellt. Nachdem sie von Lady Holland und deren wesentlich ruhigeren Ehegatten herzlich willkommen geheißen worden waren, betraten Clarice und Jack die Terrasse, auf der sich bereits die Crème de la Crème der ton drängte. Die Gäste boten einen seltsamen Anblick in ihren dunklen Dominos. Hie und da blitzte ihre helle Kleidung darunter wie versteckte Juwelen auf, während die echten Edelsteine an den Hälsen der Damen und den Halstüchern der Herren wie flüssiges Feuer glitzerten.
    Der Eindruck einer Versammlung phantastischer Vögel wurde verstärkt durch die Masken, manche waren mit langen Federn geschmückt, andere mit Juwelen besetzt, oder sie hatten vergoldete Nasenstücke, die wie Schnäbel aussahen.
    Zu diesem Zeitpunkt des Abends waren Masken und schwarze Dominos noch vorgeschrieben. In einem gut beleuchteten Ballsaal wäre es leicht, eine solch unvollständige Verkleidung zu durchschauen, aber in den Gärten von Holland House spendeten weder die flackernden Lampen auf der Terrasse noch der Mond mit seinem sanften Licht oder die kleinen Laternen, die überall verstreut im Garten angebracht waren, genug Helligkeit, sodass die Gestalten geheimnisvoll verhüllt wirkten.
    Als mehr und mehr Gäste eintrafen, gingen die anderen die Stufen hinunter, um Platz zu machen, und verteilten sich auf den Wegen und den Rasenflächen davor. Wie eine Welle bewegten sie sich über den gepflasterten Hof, die behelfsmäßige Tanzfläche. Jack, der neben Clarice die Stufen hinabschritt, musste zugeben:
    »Es sieht zauberhaft aus.«
    In einer belaubten Grotte verborgen, befanden sich die Musiker, die gerade ihre Geigen anstimmten, und die ersten Akkorde eines Walzers erklangen in der Nacht. Clarice drehte
sich um, sodass sie in seinen Armen lag, und er zog sie an sich und begann mit ihr zu tanzen.
    Sie lächelte.
    »Es ist wirklich eine zauberhafte Nacht.«
    Bei einem solchen Ball war es bis zur Demaskierung um Mitternacht möglich, ausschließlich mit einem Partner zu tanzen, ohne einen Skandal auszulösen. Da alle maskiert und verhüllt waren, wie konnte da jemand eine Bemerkung riskieren? Daher tanzten sie Walzer und unterhielten sich leise, während sie durch die Menge schlenderten. Manche Gäste, vor allem die jüngeren, nutzten die Gelegenheit, die die Anonymität ihnen bot, und ließen sich auf riskantere Manöver als gewöhnlich ein. Dennoch blieb alles im Rahmen des sittlich Vertretbaren, kurz, es war eine angenehme Weise, einen Frühlingsabend zu verbringen.
    Später dann, wenn die Dominos zurückgeschlagen und die Masken abgenommen werden würden, würde daraus erwartungsgemäß ein Ball der ton werden, mit all dem Prunk und der Pracht, aber bis dahin behielt

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